Wow, das ist wirklich eine herausfordernde Frage zu der es ganz unterschiedliche Antworten geben kann, aus dem einfachen Grund, dass es nicht "die" (einheitliche,) christliche Theologie gibt. Da kommt es sehr darauf an, von welchen Standpunkt aus man Theologie betreibt.
Das beginnt schon bei der Frage nach der Person des "Satan". Hält es sich hierbei um ein real existierendes, personenhaftes Gegenüber Gottes, als eine Art Gegenspieler, der Gottes guten Pläne "durcheinander werfen" möchte? (Der griechische Begriff "diabolos" heißt wörtlich übersetzt "durcheinander Werfer". Die Etymologie (=Wortherkunft) von dem hebräischen Begriff "Satan" ist umstritten und nicht geklärt.)
Oder ist es eher eine mythologische Figur, die als ein Verführer und Widersacher an Gottes Seite auftritt? Vielleicht um das Böse erklärbar zu machen, damit die "Gutheit" Gottes gewahrt werden kann.
Mit der Verführung von Adam und Eva ist es ebenso schwierig. Historische Begebenheit oder paradigmatische Legende?
Letztendlich kommt es sehr darauf an, was du persönlich für eine Position einnimmst, bzw. was dein Verständnis von den oben genannten Themen ist.
Ich kann sagen, dass ich von historischen Persönlichkeiten und Begebenheiten ausgehe und von dieser Position aus Theologie betreibe. Das ist allerdings nicht einzige Position und ich meine nicht schon alle Antworten zu dem Thema zu haben.
Jetzt, wo das geklärt ist, zu deiner Frage. Ich versuche es so verständlich, wie möglich zu formulieren. In das Thema kann man natürlich noch viel tiefer gehen.
Gott hat uns Menschen erschaffen. Er hat uns gut erschaffen und die Welt war in Ordnung, bis zu dem Sündenfall.
Dann kam durch Satan die Sünde in die Welt. Sünde ist desaströs. Sie kann nur zerstören, entstellen und verdrehen.
Hier schon eine Teilantwort: Da wo du von "Frieden" und "Harmonie" hörst, da ist Gott für verantwortlich.
Da wo du von "Krieg" und "Zerstörung" hörst, das haben wir Satan zu verdanken.
Das es uns ohne Satan nicht geben würde, ist schwierig. Ja, nach dem biblischen Text lesen wir erst nach dem Sündenfall von der Reproduktion des Menschen. Allerdings ist da vor allen Dingen von den Geburtsschmerzen der Frau, die eine Folge der Sünde sind, die Rede. Das heißt es könnte auch vorher schon Reproduktion geben haben, nur war davon keine Rede.
Das heißt, wenn du Satan für etwas dankbar sein könntest, dann sind es die negativen Folgen des Sündenfalls (Schmerzen der Frau bei der Geburt, "Dornen und Disteln (=Mühsal) bei der Arbeit, etc.)
Wie gesagt, der Ansatz, den ich fahre, spricht nicht für die ganze christlich-theologische Landschaft. Ich hoffe, ich konnte dir trotzdem damit weiterhelfen.