Ich denke, ob eine Übersetzung gut oder schlecht ist, liegt oft am Übersetzer. Ich habe selbst auch schon einige Geschichten aus dem Englischen übersetzt und Übersetzungen aus dem 19. Jahrhundert mit dem Original verglichen. Wie nah man am Originaltext bleiben will, ist oft Sache des Übersetzers.
Ich habe aber die Erfahrung gemacht, dass es manchmal sogar eine ganz neue Erfahrung ist, denselben Roman zuerst von einem und dann von einem anderen Übersetzer zu lesen. Viele Zitate und Absätze sind in den Übersetzungen teilweise schöner, ich vermute, weil man sich beim Übersetzen (vielleicht unbewusst) mehr Mühe gibt, eine schöne Sprache und einen besseren Redefluss hinzubekommen.
Obwohl ich englisch relativ gut beherrsche, lese ich aber in der Regel die Texte am liebsten auch auf deutsch und auch deutsche Filme sind manchmal besser übersetzt als das Original.
Klar: manche Witze und Sprichwörter sind im deutschen schwer zu übersetzen (z.B. bei einem Wortspiel mit humerus=Armknochen und humorous="humorig"), da wirkt eine direkte Übersetzung lächerlich, was leider auch manchmal vorkommt.
Was mir dazu einfällt: Beim Film "Bill und Teds verrückte Reise durch die Zeit" grüßen die Hauptdarsteller alle anderen mit "Hey Hoshi" (Kunstwort, ich weiß jedenfalls nicht, wie man da drauf kam), im englischen mit "Hey Pal" (übersetzt:Kumpel), da finde ich persönlich die deutsche Übersetzung wesentlich besser als das Original oder eine wortgetreue Übersetzung.