Das ist ganz bestimmt kein lateinischer Satz. Da sind gleich mehrere Tippfehler drin, aber ich habe das Original gefunden.

Es ist eine Stelle aus Ovids Ars amatoria v426f.

Si non esse domi casuabere: das ist der einleitende Nebensatz: wenn du als Grund anführst (si casuabere), davon abhängig ist ein AcI, der besteht aus "nummos" (Subjektsakkusativ) und "esse" (Infinitiv). Das "nummos" wird genauer erklärt durch einen Relativsatz: "die Münzen, DIE DU SCHULDEST". Fehlt noch domi: "zu Hause/im Haus/zur Verfügung"

Insgesam lautet also der erste Teil (Nebensatz):

"Wenn du als Grund angibst, dass du die Münzen, die du bräuchtest, nicht zur Verfügung hast"

Dann folgt Teil 2: der Hauptsatz: littera poscetur --> dann wird sie ein Schriftstück verlangen (gemeint ist hier wohl ein Schuldschein)

und dann noch ein etwas zynischer Kommentar des Autors: "ne didicisse iuvet"

Den Konjunktiv Präsens "iuvet" könnte man mit "schön wär's" übersetzen: "Schön wär's das Schreiben nicht gelernt zu haben"

"

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Die Begründung ist eigentlich genau umgekehrt: "magno in honore" ist eben nicht "Teil" des AcI.

Zum Akkusativ werden die "Vestales", die im Ausgangssatz im Nominativ stehen. Die beiden Formen sehen nur gleich aus, beide Male "vestales", sind aber verschiedene Fälle.

Der Kern-AcI ist also "vestales esse", also "dass die Vestalinnen sind". Das "magno in honore" ist eine Ergänzung, die genauer bestimmt, was/wo/wie... die die Vestalinnen sind, in diesem Fall: "in großem Ansehen".

Deshalb ändert "honore" nicht seinen Fall, in den Akkusativ kommt immer nur das "Subjekt" des AcI.

Hier dein Beispiel in deutscher Übersetzung:

Markus sagt: "Die Vestalinnen stehen in hohem Ansehen."

Markus sagt, dass die Vestalinnen in hohem Ansehen stehen.

Im Englischen gibts was, das ähnlich funktioniert:

I believe him to be xy.

I believe that he is xy.

Der erste Fall ist sowas wie der AcI --> "him" für den A, "to be" ist der I.

Der zweite Fall ist die Form, wie wir sowas auf Deutsch ausdrücken würden. Du siehst, dass sich die Form des "Subjekts" ändert, von "him" zu "he", und die Form des Verbs, vom Infinitiv zum finiten "is". Für "xy" könnte irgendwas stehen, das würde seine Form nicht ändern.

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Römer waren wohl keine so großen Fremdsprachenmuffel wie die Griechen, aber "Germanisch" wird kein Römer gelernt haben, der auch nur ein bisschen was auf sich hielt. Das ging eher umgekehrt - einmal sicher durch gefangen genommene Sklaven, aber auch friedlich: Römer und Germanen schlugen sich ja nicht automatisch die Köpfe ein, sooft sie sich begegneten. In Grenzgebieten gab es sicherlich Handel und Austausch, die Germanen in den eroberten Gebieten wurden auch nicht vertrieben: um im Römischen Reich weiterzukommen, waren sie darauf angewiesen, Latein zu lernen. Dazu kommen noch Wirtschaftsflüchtlinge, Händler usw. - das Römische Reich war von den Germanen nicht so isoliert, wie man sich das vielleicht vorstellt.

Du siehst: es gab genügend Basis für Dolmetscher.

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Den Regelfall hat dir Salome eh schon super erklärt. Meistens ist die Übersetzung aber dann schwierig, wenn der lateinische Tempusgebrauch vom deutschen abweicht.

Typisches Beispiel ist immer "postquam". Das heißt "nachdem", man konstruiert es im Lateinischen meist mit Perfekt. Im Deutschen verlangt "nachdem" aber Plusquamperfekt:

"postquam Caesar eo pervenit (=Perfekt)" übersetzt man nicht "Nachdem Caesar dort ankam(Präteritum)/angekommen ist(Perfekt)" sondern "Nachdem Caesar dort angekommen war (Plusquamperfekt).

Wenn du nicht gerade in einer Gegend wohnst, wo du dialektal bedingt die Zeiten anders verwendest als in der Schriftsprache üblich, würde ich dir raten, dir deine Übersetzung einfach mal durchzulesen und zu gucken, ob das "richtig klingt". Z.B. klingt "als Caesar angekommen ist, haben sich ihm die Gallier unterworfen" ziemlich plump, viel besser klingt "als Caesar ankam, unterwafen sich ihm die Gallier".

Wenn dir da das Gespür fehlt, kann ich dir nur raten, möglichst viel deutsche Literatur zu lesen, dann kommt das von alleine.

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Google translate wird hier nicht helfen (ist überhaupt nicht das Allheilmittel, als das es hier offenbar viele verstehen).

Die Idee mit den "Scherzen" war gut, seh ich hier allerdings nicht, vllt. liegt's aber am Dialekt. So wie das hier aussieht, ist das einfach Nonsens, eine Kunstsprache, die irgendwie an Latein erinnern soll.

Vielleicht wollte das Plakat damit genau die Aufmerksamkeit erregen, die du ihm jetzt zukommen lässt :)

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Du könntest auch das antike Kalendersystem verwenden, wenn du ganz konsequent sein willst :D

PRID. KAL. NOV. MMDCCXLI A.U.C

übersetzt:

am Vortag (pridie) der Kalenden (Kalendas, das ist immer der 1. jeden Monats) des Monats November (Novembris) im 2741. Jahr (MMDCCXLI) nach der Gründung der Stadt Rom (ab urbe condita).

Alles Gute im Voraus :P

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Man braucht schon etwas mehr Kontext... Wie du sicher siehst, ist weder "isto" noch "auctore" eine Verb - der AblAbs setzt sich allerdings aus einem Partizip (Verb) und einem Beziehungswort (meist Substantiv) zusammen.

Sieht also so aus, als ob diese Wendung kein AA sein kann. DIe Wendung, nach der du hier fragst, kann man trotzdem als AblAbs verstehen: das Partizip wäre in dem Fall von "esse". "Aber ein Partizip von esse gibts ja gar nicht", wirst du sicher einwenden - und genau das ist der Grund, warum es nicht da steht.

Man spricht bei solchen Fällen, wo statt eines Partizips ein zweites Nomen steht, in der Regel von "nominalen Wendungen".

Ohne Konzext kann man aber nicht entscheiden, ob dein Beispiel so eine nominale Wendung ist. Könnte ebensogut ein stinknormaler Dativ sein, ein ablativus comparationis - so gut wie alles könnte es sein! Kontext > all

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Leider ist die Spätantike, auf die solche Texte allenfalls fallen, in Unterricht und Schulbüchern unterbesetzt. Den "Untergang" selbst wird zudem wohl kaum jemand beschreiben - einen ganz guten Einblick in die Atmosphäre der Zeit bekommst du bie Claudian, der am Ende des 4. Jh. der wohl beste römische Dichter war. Ist allerdings nicht gerade leicht zu lesen...

Ich hab neulich mal einen Text gelesen, in dem es um die Donauüberquerung der Goten ging, zu dem Zeitpunkt war wohl nichts mehr aufzuhalten, das könnte dich interessieren. Ich schau mal, ob ich den Text finde, der war auch nicht zu schwer.

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Im Lateinischen nimmt man für "Film" allgemein "pellicula", das trifft von der Metapher her auch das "Band" einigermaßen.

Demnach Latein: pellicula omnia providens et animadvertens ("Film", der alles vorhersieht und bemerkt), pellicula intellectu instructa (ein mit Verstand ausgestatteter "Film")

Auf Griechisch könnte ich dir eine schöne Wendung anbieten, mit der Zeus bei Homer oft beschrieben wird: aphthita medea eidos (nicht durchkreuzbare Pläne für die Zukunft wissend), langweiliger geht's natürlich auch: panta eidos (alles wissend). Für "Band" würde ich tainia nehmen, das ist auf Neugriechisch "Band" im Sinne von "Film", und auch schon klassisch Griechisch für "Band".

Also Griechisch: tainia panta eiduia (oder die coole homerische Variante: tainia aphthita medea eiduia).

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Das Wichtigste ist, dass deine Lehrerin weiß, was du kannst. Sie ist ja nicht blöd, und sieht auch, dass das eben dumme Fehlerchen waren.

Die passieren dir sicher auch im Mündlichen, aber weil sie Vertrauen in deine Fähigkeiten hat, gibt sie dir da, wo ihr Spielraum beim Benoten größer ist, ne 1. Mach dich nicht fertig, hab weiter Spaß dran. Deine Lehrerin hat dir nur die Note gegeben, die sie dir geben musste.

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Der Lateinunterricht zielt ganz bewusst nicht darauf, den Leuten beizubringen, Latein zu sprechen. Warum nicht?

  1. Es gibt ohnehin keine Sprecher mehr, aktiv kann man andere Sprachen lernen.
  2. Sprechen lernt man nur durch Übung. Die fehlt im Lateinunterricht. Man übt es einfach nicht.
  3. Aktiv beherrcshen ist schwerer als passiv beherrschen. Du versthest (passiv) z.B. sicher viele deutsche Fremdwörter, die du aber nie selbst (aktiv) verwenden würdest.
  4. Wenn man eine Sprache sprechen kann, beherrscht man sie "automatisch", man muss nicht darüber nachdenken, wie die Dinge funktionieren. Dadurch, dass man Latein anders lernt, lenrt man die Struktur der Sprache zu verstehen, was dir wiederum hilft, andere Sprachen besser zu verstehen. Das hilft dir dann auch bei deiner Rechtschreibung, und die ist für so ziemlich jeden Arbeitgeber einer der wichtigsten soft skills. Wer Sprachstrukturen versteht, tut sich dann oft auch leichter, andere Fremdsprachen zu lernen, vor allem die romanischen.

Was mein Vorredner gesagt hat, ist sicher auch ein Punkt. Latein wird für viele Studien vorausgesetzt (z.B. auch für Geschichte, da Historiker die Originalquellen lesen können müssen, um nicht auf die Interpretation einer Übersetzung angewiesen zu sein). Gibt aber, wie gesagt, auch genug andere Gründe.

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Das PPP von canere ist eigtl. "cantum", aber das wird kaum verwendet, bzw. ist altertümlich. Wahrscheinlich steht es deshalb nicht in deinem Buch.

Ich glaube, du kannst davon ausgehen, dass die Verben, die kein PPP dabei stehen haben, einfach keines bilden, bzw. es nicht gebräuchlich ist.

Von "Regelmäßigkeit" kann man bei den Verben der kons. Konj. eigentlich nicht sprechen, da kommt man nicht drum herum, die Stammformen mitzulernen.

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Sekundärliteratur zu Themen der Altertumswissenschaft, v.a. zur klass. Philologie findest du auf www.gnomon-online.de Wenn du da "Gladiatoren" eingibst, findest du schon eine ziemlich gute Liste.

Auf dem Wikipedia-Artikel zu Gladiatoren sind einige Texte der Primärliteratur angegeben, bzw. verlinkt.

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Kein Grund zu verzweifeln :) Also, dass "nihil... nihil" eine Anapher ist, hast du richtig erkannt. "Nulla...nullo...nullis" würde ich nicht nur als Alliteration bezeichnen, das ist schon etwas mehr - das gleiche Wort wird in verschiedenen Fällen wiederholt, das hat als rhet. Figur einen eigenen Namen :) Unter dem Link unten findest du eine Auflistung vieler rhet. Figuren, da findest du auch diese.

Noch einen Hinweis: von Alliterationen kann man auch sprechen, wenn nur 2 Wörter, die aber oft inhaltlich zusammenpassen, mit den gleichen Buchstaben beginnen.

Rhet. Figuren findest du auch auf höherer Ebene, etwa in der Art und Weise, wie Sätze, bzw. Teilsätze miteinander verknüpft werden. Auch da kannst du noch was in dem Textabschnitt finden.

http://de.wikipedia.org/wiki/Liste rhetorischer Figuren (Leerzeichen im Link müssen entfernt werden)

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Die Festlegung auf das erste und zweite Lernjahr schränkt die Sache stark ein, weil man da einfach noch nicht die gesamte Grammatik hat. Die Lesestücke sind in der Regel auf das 3. Lernjahr ausgelegt.

Ich finde Originallektüren, also Reclam-Bücher für die Stufe noch zu schwer, aber in der Sache gebe ich Gracchus ganz recht: Mythen sind wahrscheinlich die besten Geschichten, da könnte "Lesen mit Felix 3" mit einfachen Lesestücken zur griechsichen Mythologie möglicherweise brauchbar sein, ich kenne das aber nicht, amazon bietet auch noch keine Bewertungen.

Wenn du auf Amazon "Lernkrimi Latein" suchst, findest du drei Büchlein, die allerdings auf das dritte Lernjahr ausgelegt sind. Das neueste davon, "Giftmord im Kolosseum" soll am einfachsten sein, allerdings auch so einige Fehler beinhalten. Weiß nicht, ob das für deine Zwecke zu "kindisch" ist.

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Hm, ist natürlich schwierig so auf Distanz eine Diagnose zu stellen.

Du könntest mal versuchen, einen externen Bildschirm anzuschließen, und zu sehen, ob dort das Problem auch besteht - ist zwar ziemlich unwahrscheinlich, aber dann wäre es nur ein Softwareproblem, das man vermutlich leicht beheben könnte.

Wenn das LCD kaputt ist, wird die Reparatur wahrscheinlich auf jeden Fall recht teuer. Nachdem sich jemand auf mein Notebook gesetzt hatte, hat der Austausch des zerdrückten Displays glaub ich 300 Euro gekostet. Schlimmer wäre nur, wenn die Grafikkarte hinüber ist. Dann wären Reparaturkosten wirklich nahe an den Anschaffungskosten, weil, soweit ich weiß, dann das ganze Mainboard getauscht werden müsste.

@Vorposter: Ich bin auch kein Apple-Fan, aber Schadenfreude muss nun echt nicht sein!

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In vielen Unis braucht man tatsächlich das Latinum für ein Medizinstudium.

Es gibt einige Lehrbücher, die eigens aufs Latinum ausgerichtet sind, ich hab allerdings noch kein brauchbares dabei gefunden.

Sehr wichtig für dich wird sein, dass du einigermaßen übersetzen kannst, daher würde ich dir raten, dir ein Lateinbuch mit Grammatik zu besorgen (ich hatte in der Schule den Cursus continuus, Felix ist vllt sogar besser), und vllt. ein zusätzliches Buch mit mehr Texten. Wenn du dich entscheidest, ohne Lehrer Latein zu lernen, ist das Übersetzen dein bester Freund, da gilt üben, üben, üben. Die "Roma"-Reihe ist zwar etwas älter, hat aber sehr viele Übungstexte, nach Themen geordnet. Vielleicht findest du die Bücher sogar in einer Bibliothek in deiner Nähe, bes. ältere Lateinbücher werden sehr selten ausgeliehen.

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