Noch eine Ergänzung zur (vollkommen richtigen) ersten Antwort: In Verbindung mit der Rückbesinnung auf die Antike stellen führende Denker und Dichter der Renaissance den Menschen in den Mittelpunkt ihrer Betrachtung. Im Mittelalter bildete Gott noch das Zentrum der Philosophie.

Man hat daher später die Renaissance auch das Zeitalter des Humanismus (von lat. Homo = Mensch) genannt.

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Bei der Französischen Revolution handelt es sich um einen so komplexen Prozess mit so vielen verschiedenen Nuancen und einer immensen Auswirkung auf die politischen und sozialen Verhältnisse in Europa (und Amerika), dass sich die Frage in einem solchen Forum erschöpfend nicht beantworten lässt.

Vielleicht nur zwei oder drei Bemerkungen als Anregung zum selbständigen Weitersuchen:

Die FR hat der Welt ein neues Gesicht gegeben. Die auf das Gottesgnadentum gestützten absolutistischen Monarchien, die das politische Leben (außer in England) bis zum Ende des 18. Jh. bestimmt hatten, wurden bedeutungslos. Die Staaten des 19. Jh. gaben sich Verfassungen, in denen die Rechte der Könige eingeschränkt wurden - manchmal mehr, manchmal weniger. Allgemein befreien sich die Menschen mental von der Vormundschaft der Fürsten. Der Nationalgedanke wurde in breite Schichten der Bevölkerung getragen - man fühlte sich nicht mehr als Untertan, sondern als Bürger und Angehöriger eines Volkes. Die allgemeine Wehrpflicht löste die Söldnerheere der frühen Neuzeit ab.

Mit dem Aufkeimen des Nationalgedankens wird aber nicht nur das Selbstbewusstsein der Bürger gestärkt, sondern es wird auch der Keim gesät für den fanatischen Nationalismus des 20. Jh., der in zwei verheerende Weltkriege mündet. Kriege waren auch in der Vergangenheit immer grausam; dass aber Völker mit einem solch glühenden Hass aufeinander losgehen, weil sie sich nur auf Grund ihrer Nationalität überlegen und höherwertig fühlen, hat es zuvor niemals gegeben.

Ein weiterer negativer Zug der FR liegt nicht in ihren Wirkungen, sondern in ihrem Verlauf: Die radikalsten Kräfte setzen sich am Ende durch, verdrängen die gemäßigten Gruppen und errichten eine blutige Schreckensherrschaft, in der alles niedergemetzelt wird, was nicht zu einhundert Prozent in das vorgegebene Schema der neuen Herrscher passt. Hier deutet sich bereits der Charakter der modernen Diktaturen an.

 

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