Ist eigentlich recht einfach.
Kalkutta ist bekanntermaßen eine sehr arme Stadt, in der sehr viele Menschen auf der Straße leben und auch verhungern.
Z. B. ist der Orden der inzwischen heiligen Mutter Teresa dort seit Jahrzehnten tätig, dort ist der Orden groß und weltweit bekannt geworden.
Wenn Du / wir nun halb Kalkutta aufnimmst, dann ist Kalkutta immer noch nicht wirklich geholfen, da die Armut nicht dadurch gelöst wird, daß Du / wir 50% der Einwohner aufnimmst und somit rettest, denn es handelt sich um ein strukturelles Problem.
Auf der anderen Seite bist Du / wir die aufnehmende Gesellschaft, deren Sozialsystem bei zuvielen armen Menschen implodieren werden.
In der Folge wirst Du / wir dann eben in einer Gesellschaft leben müssen, die genauso arm dran ist wie Kalkutta.
Am Ende hast Du / wir also nicht Kalkutta nicht geholfen, sondern bist dann selber so arm dran, wie es Kalkutta schon war und noch immer ist.
Bedeutet in der Praxis, daß es vernünftiger ist, Hilfe zur Selbsthilfe vor Ort zu geben, als endlos Leute aus fernen Ländern zu importieren und damit die eigenen Sozialsystem zu be- und ggf. überlasten.
Das ist bzw. war die Meinung des seit 2014 verstorbenen Journalisten Peter Scholl-Latour.