Tief im Wald, in einer felsigen Höhle, am Rande einer großen Lichtung, wohnt der kleine Bär.
Natürlich nicht alleine, sondern mit Mama Bär und Papa Bär.
Gegenüber, am anderen Ende der Lichtung, versteckt in einer wild wachsenden Hagebuttenhecke, lebt Familie Reh. Ihr Sohn Rudi Kitz ist der beste Freund des kleinen Bären. Na gut, er hat noch einen 2. besten Freund. Häschenjunge Hoppala, der mit Eltern und Geschwistern sein zu Hause unter der alten Fichte hat, die mitten auf der Lichtung wächst.
Herbst ist es inzwischen geworden. Die Hagebuttenhecke trägt dicke rote Früchte, die Blätter der Bäume sind kunterbunt, wie im Sommer die Blumen auf der Waldlichtung, der Wind pfeift oft kalt um die Bäume und dicke, schwarze Wolken schütten Regen aus.
„ Es wird bald Winter werden!“ sagt Hoppala. Der kleine Bär, Rudi und er haben sich am linken Ende der Hecke zusammengekuschelt. Rudi Kitz nickt. „Ja, ich glaube auch. Als ich gestern mit Mama spazieren war, hab ich Eichhörnchen gesehen, die ganz viele Nüsse in ihre Nester getragen haben.“ „Und mein Papa ist immer müde“, stimmt der kleine Bär zu. „Das ist das Zeichen, das wir bald Winterschlaf machen werden!“
„Ihr mit eurem Winterschlaf“, schüttelt Hoppala den Kopf. „Nie siehst Du die Schneeflocken fallen, Rudi und ich bauen alleine Schneemänner oder gehen zum See um auf dem Eis zu rutschen. Und ganz schlimm finde ich, das Du nie den Weihnachtsmann siehst!“
Der kleine Bär denkt ganz angestrengt nach. Er zieht die Augenbrauen zusammen und kaut an der rechten Kralle. Weihnachtsmann? Ob das so was wie der Förster ist? Oder, noch viel schlimmer, ein besonderer Jäger? Halten ihn die anderen für dumm, wenn er das nicht weiß? Schließlich hält er es nicht mehr aus und fragt: „Was ist denn ein Weihnachtsmann?“
Rudi Kitz verdreht die Augen. „Der kommt jedes Jahr, am 24. Dezember. Haben deine Eltern dir noch nie von ihm erzählt?“ „Da schlafen sie doch immer. Und wenn wir wieder wach werden ist Frühling. Dann kommt der Osterhase. Den kenn ich!“ triumphiert der kleine Bär.
„ Der Weihnachtsmann ist doch nicht der Osterhase!“ Hoppala tippt sich an die Stirn. Eigentlich darf er das ja nicht. Aber Mutter Hase ist zum Glück nicht in der Nähe. „ Der Weihnachtsmann sieht ein bischen aus wie der Förster. Aber doch ganz anders. Er hat einen dicken roten Mantel an, schwere Stiefel, eine rote Mütze und er hat soooo einen laaaangen weißen Bart!“ Fast wäre Hoppala umgekippt als er zeigen wollte wie lang der Bart des Weihnachtsmannes ist.
„Und er kommt mit dem Schlitten. Mit Rentieren vorn dran, die ihn ziehen. Und letztes Jahr hat mir eins der Rentiere zugeblinzelt!“ ergänzt Rudi stolz.
Hoppala denkt das das Rentier nur geblinzelt hat weil es etwas ins Auge bekommen hat. Aber er sagt es nicht laut, weil er Rudi nicht beleidigen möchte.
Fertig habe ich die Geschichte schon lange...sie handelt von einem kleinen Bären der 1x Weihnachten erleben und mal keinen Winterschlaf halten will. Für welches Alter würdet Ihr die empfehlen?