Seit etlichen Jahren vegetiere ich nur so vor mich hin und verweile in der untersten, wenn überhaupt, Stufe der maslowschen Bedürfnispyramide, wenn man es denn so ausdrücken will.
Ich habe keinerlei Interessen bzw. nur sehr schwach ausgeprägte Interessen. Ich finde auch keine Genugtuung im kurzfristigem Konsum von z.B. Filmen, Serien, Videospielen, etc.
Oft frage ich mich, was denn andere Personen für Interessen haben, insbesondere in meinem doch recht jungen Alter von 21. Da ich an einem Gymnasium war, studieren auch viele und finden dort zum Teil ihr Glück. Allerdings nicht alle und viele machen es aus Zwang. Sie empfinden wohl minimales Interesse daran, aber sie gehen darin nicht auf und machen es, weil nichts anderes in Frage käme, was mehr Zufriedenheit bringen könnte.
Die Hobbys sind bei manchen sehr spezifisch wie z.B. Fußball. Viele finden, vor allem in diesem Alter, Freude am Feiern. Manche musizieren auch. Ich kann erkennen und auch nachvollziehen, warum sie darin Freude empfinden. Das hatte ich auch, aber als noch sehr junges Kind und auch da war es nicht so stark ausgeprägt.
Ich studiere Physik und hatte vor vielen Jahren auch Interesse darin. Ich fragte mich sogar, wie Leute überhaupt ein nicht naturwissenschaftliches Fach studieren können. Doch das Interesse ist mittlerweile nur gering. Manchmal schaue ich mir noch ein Video an, falls ich was "bahnbrechendes" entdecke auf Youtube.
Mein Problem ist nicht wie bei anderen depressiven Leuten ein großes Problem, das vermeintlich unüberwindbar scheint. Ich sehe nicht, warum ich überhaupt etwaige Probleme überwinden sollte. Warum sollte ich Energie aufwenden, ein mühseliger Prozess, um etwas zu tun, was mir keinen Spaß macht, mich nicht glücklich macht?
Ich weiß nicht, was ich tun soll. Es hört sich so an, als fehlt mir ein Sinn im Leben. Das stimmt wohl, aber damit meine ich nicht den absoluten, allgemeingültigen Sinn wie er in Religionen zum Beispiel zu finden ist. Daran glaube ich nämlich nicht. Viel mehr ein persönlicher Sinn, ein Motivator im Leben, weiterzumachen, zu leben.