Lesen bedeutet, sich in irgend einer Form mit Geschriebenem, also im Idealfall mit den Gedanken von jemand anders auseinander zu setzen. Das bedeutet nicht automatisch, dadurch intelligenter zu sein, aber es bedeutet, wieder im Idealfall, sein eigenes Bewusstsein um das, was vom "fremden" Gedanke angenommen und für gut befunden wird, zu erweitern.

Der Hinweis auf "Groschenromane" ist gut und wichtig. Das hat wenig mit Intelligenz zu tun, so wie es auch wenig mit Intelligenz zu tun hat, irgendwelche Philosophen repetieren oder zitieren zu können und dadurch intelligenter zu wirken, ohne wirklich verstanden zu haben, was sich hinter dem Wortlaut verbirgt. Trotzdem trainiert jedes Lesen die Sinne. Aber ob trainierte Sinne Intelligenz gleichzusetzen ist, weiß ich nicht und gehört in einen neuen Thread.

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Kommentar zu AnikaK74s Antwort: Sehr wohl ist es hilfreich, die sexuelle Orientierung eines Schriftstellers zu kennen. Wichtig ist schlussendlich nur, dass seine sexuelle Ausrichtung nicht gewertet wird, sondern lediglich zu Erklärungen herbeigezogen wird von Elementen seiner Literatur, die von einer damaligen Norm abweichen und aus dem Rahmen fallen. Viele Ebenen seiner Literatur erschließen sich erst darüber. Das ist am Beispiel von Thomas Mann ausreichend gezeigt worden. Aus heutigem Verständnis heraus mag das sehr wohl nebensächlich sein. Homosexualität wurde damals außerhalb des bürgerlichen Konsens ausgelebt, für jemanden mit dem Hintergrund eines Manns war dieser Tabubruch nur sehr schwer zu vollziehen. Damit ist zwar die Frage nach Hesses Sexualität nicht beantwortet, ich finde die Frage absolut berechtigt, weil mich bei seiner Lektüre oft diesselbe Frage beschäftigt hat.

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