Hallo,
Als notorischer Facebook-Hasser bin ich zunehmend isoliert. Anrufe von Freunden und Bekannten werden immer weniger, E-Mails dienen nur noch der Notlösung, das Zeitalter der SMS ist schon lange vorbei - und um Smartphones habe ich bis jetzt auch einen großen Bogen herum gemacht.
Die Kontakte in ICQ und Windows Live Messenger werden immer sporadischer, immer seltener passiert es, dass ein Kumpel mal online kommt. In meinem Umfeld wird das Reden zunehmend eingestellt. Wer wann und wo eine Party gibt, wird nicht mehr mündlich, sondern nur noch über die meistgeliebte und meistgehasste soziale Plattform der Welt mitgeteilt.
Steigt eine Gruppe Jugendlicher in den Zug ein, vergehen keine 10 Minuten, bis das Wort „Facebook“ oder „posten“, meist jedoch beides in Kombination fällt. Treffe ich einmal alte Freunde, die lange nicht mehr an mich gedacht haben, so ist einer der ersten Sätze: „Du bist ja gar nicht bei Facebook“.
Die Kontaktpflege zu einer Frau meines Begehrens gestaltet sich auch zunehmend schwierig. Sie hängt viel auf dem besagten Netzwerk ab. Anrufe oder Kurzmitteilungen? Selten. Den Vogel abgeschossen haben nun Spotify, ein neuer Streaming-Musikdienst, der den Facebook-Account und das Einloggen mit dem selbigen zur Pflicht macht.
Ich fühle mich zunehmend von der Gesellschaft ausgegrenzt. Werden Facebook-Verweigerer diskriminiert? Wie geht ihr damit um, wenn ihr ebenfalls nicht dort angemeldet seid? Ich weiß echt nicht mehr weiter.