Die oben stehende Frage wurde schon in ähnlicher Weise von M. Frisch gestellt. Auch Christopher Nolan verhandelt in "Interstellar" große Fragen der Menschheit. Man könnte den Film als sozialkritische Science-Fiction-Story der ausgebeuteten Erde, die eine Umsiedlung der Menschheit ins All notwendig macht, verstehen.
Die Menscheit stirbt. Langsam, aber scheinbar unausweichlich. Das Klima hat sich verändert, die Nahrungsmittel werden immer knapper, Wissenschaft und Staat sind auf dem Rückzug. Cooper, der Hauptdarsteller des Films (gespielt von McConaughey) wird mit dem Phänomen der Zeit, die bekanntlich relativ ist konfrontiert: Während Cooper und seine Mannschaft in entfernten Galaxien Stunden verbringen, vergehen auf der Erde teilweise ganze Dekaden.
Cooper will die Menscheit retten und schließt sich einer waghalsigen aber vielleicht lebensrettenden Mission und lässt schweren Herzens seine Familie zurück: Er weiß, dass es für ihn kaum eine Rückkehr geben wird.
Die Zeitverschiebungen im Film beruhen auf dem Effekt der gravitativen Zeitdilatation. Aber es geht mir nicht darum, ob der Film Logiklöcher hat, gut oder schlecht ist, sondern ich habe mich gefragt: Würde ich zur eventuellen Rettung der Menschheit die Erde verlassen - ohne zu wissen, ob ich meine Verwandten und Freunde je wiedersehen werde ?
Wäre ich wirklich an der Erhaltung der Menschheit interessiert, wenn ich selbst und alle meine Verwandten/Bekannten nicht mehr existieren würden?