Ich weiss der Post ist schon einige Jahre hin, aber vielleicht liest das ja noch jemand, dem es helfen kann. Also ich kann hier nur aus persönlicher Erfahrung sprechen. Ich wurde Vegan ernährt, es wurde für mich entschieden. Ich finde wenn man es nicht so krass macht, dann geht das auch bei Kindern, aber man sollte es eben nicht zu eng sehen. Ich wurde in der Schule oft ausgeschlossen, da ich zum Beispiel beim Essen tauschen (jeder bekam von jedem was) nicht mitmachen durfte, da alle anderen Kinder nicht Veganes Essen hatten. Auch später auf Klassenfahrten, in Lager, wenn Kuchen zum Geburtstag mitgebracht wurde und so weiter konnte ich nie richtig dabei sein. Und ja ich weiss essen ist nicht der entscheidende Faktor, aber es sind nun mal KINDER und die verstehen Vegane Ernährung nicht unbedingt, da wird man auch für so was gerne mal ausgelacht. Ich habe auch ein paar mal den Wunsch geäussert Fleisch und Milchprodukte zu probieren, bei Familienfesten zbsp. und meine Mutter hat das immer untersagt. Ich musste also zusehen wie meine Cousinen sich über die Lasagne vom Opa gefreut haben und ich in meinem Gemüse Teller rumstocherte. Als ich dann so 12 war, hatte ich angst meine Mutter zu enttäuschen und habe ihr daher nicht gesagt, dass ich mich gerne "normal" ernähren wurde. Ich hab dann meinen ersten Burger bei einer Freundin beim Grillen gegessen und ich habe mich so schuldig gefühlt, dass ich 2 Tage lang erbrochen habe und nichts mehr essen wollte. Ich hatte ein sehr ungesundes Verhältnis zum essen. Als ich 16 war habe ich meiner Mutter dann gesagt, dass ich mich ab jetzt "normal" ernähre, sie war geschockt und auch ein bisschen enttäuscht. Ich habe es aber geschafft mich von diesen Schuldgefühlen zu Lösen. Heute ernähre ich mich Vegetarisch und bin zufrieden mit der Situation. Auch wenn es mir als Kind vielleicht rein Gesundheitlich besser ging als anderen, habe ich seelisch sehr gelitten. Ich finde, man sollte es nicht übertreiben, wenn es um Kinder geht. Ein striktes Veganes Leben wie ich es hatte, wünsche ich keinem Kind. Man sollte dem Kind vermitteln, dass es okay ist, wenn es sich auch mal anders ernähren will. Und nicht wie ein Diktator predigen.

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