Shakespeares Werke sind von so großer sprachlicher Dichte und Genialität und die Inhalte seiner Stücke sind - aus dem Kontext historischer Settings herausgenommen - von so großer Aktualität, dass es einen Verlust für die Zivilisation bedeuten würde, sie nicht mehr zu lesen und zu lehren. Selbstreflexion und die Fähigkeit zu denken sind Grundpfeiler eines zivilisierten Zusammenlebens und nur durch Sprache erreichen wir diese Dinge. Aus den Figuren Shakespeares und ihren Taten und den Folgen die daraus resultieren können wir leichter zu uns selbst und unserer eigenen Situation in Distanz treten. Zu fragen, warum Shakespeare gelesen wird (egal, wo auf der Welt), heißt zu fragen, warum wir überhaupt lesen. Und dabei ist es im Grunde völlig gleich, ob in den USA oder Großbritannien auch deutsche Autoren gelesen werden (bezüglich einiger meiner Vorschreiber). Zwar fände ich das ebenso bildungstechnisch hilfreich (Ich weiß nicht ob ja oder nein, aber es tut ja auch nichts zur Sache.), aber die Argumentation "Wenn die nicht Goethe lesen, warum sollten wir dann Shakespeare lesen?" ist ohnehin ziemlich schwachsinnig.

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Das schreibt sich "Who is who?" und bedeutet "Wer ist wer?". Das ist einerseits ein Verzeichnis wichtiger Personen (siehe meine Vorschreiber) als auch eine umgangsprachliche Formulierung, um auszudrücken, dass z.B. bei einer Veranstaltung viele wichtige Personen der Öffentlichkeit auftreten. ("Auf dem roten Teppich fand sich ein wahres Who is who der Filmbranche zusammen.")

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Ehrlich gesagt, ich glaube nicht, dass man die Frage der Parteizugehörigkeit Goethes oder Schillers beantworten kann, da die politischen Verhältnisse des 18./19 Jahrhunderts so grundsätzlich verschieden von den unsrigen heute sind. Nicht nur die tatsächliche politische Realität sondern auch der Wertekatalog der Gesellschaft insgesamt hat sich verändert und wenn wir Goethe oder Schiller dazu befragen könnten, müssten sie, bevor sie sich auf eine der politischen Parteien festlegen, überhaupt mal grundsätzlich neu orientieren. Allerdings glaube ich, Goethe hätte so etwas wie die Deutsche Klassik Partei oder auch Die Partei verurteilt, oder zumindest nicht ernsthaft betrachtet. Als Klassiker dürften ihm diese Kabarettisten nicht besonders zugesagt haben, zumal er für die Betrachtung von politischen Realitäten und Sachverhalten war.

Ich finde deine Frage an sich aber äußert spannend. Sich vorzustellen wie zwei der größten deutschsprachigen Dichter die heutige Welt im Allgemeinen beurteilt hätten, wie sie darauf reagieren würden, wenn sie all die Veränderungen entdecken, ist zwar etwas träumerisch, aber durchaus nicht unspannend.

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Der Satz bedeutet, dass jemand vom Hundersten ins Tausendste gerät und am Ende nicht mehr zum Ursprünglichen, also zum Ausgangspunkt zurückfindet.

Was bitte meinst du mit "übersetzt"? Es ist schon traurig, wenn ein in der deutschen Sprache geschriebener Text heutzutage für jemanden übersetzt werden muss, nur weil dieser nicht fähig ist sprachliche Strukturen von damals auf heutige Maßstäbe, Metaphern und Zusammenhänge zu adaptieren.

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Ich kenne eigentlich niemanden, der sich schämt zu Second-Hand-Läden zu gehen, im Gegenteil. Ladenketten wie Beyond Retro aus Schweden und der Erfolg der Secondhand-Läden generell beweisen eher einen Trend ins Gegenteil. Secondhand ist nicht nur günstig, umwelt- und sozialfreundlich und mit Tragekomfort, sondern auch total angesagt. In Secondhandläden trifft man alle möglichen Leute, alte, aber besonders auch junge. Ist ja klar, in Secondhand-Läden bekommt man oft heute einzigartige Teile für den perfekten Vintage-Look. Alte Klamotten die noch als Qualitätsware hergestellt wurden, Stoffe, die sich noch wirklich echt und nicht synthetisch anfühlen und Schnitte aus allen möglichen Modephasen alter Tage.

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Ganz einfach. Die Weimarer Republik war eigentlich aus einer reinen Friedensinitiative, nämlich der Novemberrevolution, in direkter Reaktion auf den Verlauf des Weltkrieges entstanden und die Menschen, die bisher nur die autoritäre Politiklinie des deutschen Sonderweges gewohnt waren, waren natürlich dementsprechend demokratie-unerfahren. Dazu kommt - und das bezieht sich jetzt direkt auf das Zitat - dass die Eliten, also viele Politiker, Großagrarier, Unternehmer, Konservative Bürgerliche und vor allem hohe Militärs keineswegs Demokraten waren. Sie unterstanden zwar einem demokratischen System, arbeiteten dem jedoch zuwider. Das wird erkennbar an den Strafen für einerseits den H i t l e r-Ludendorff-Putsch (milde Haftstrafen) und andererseits die kommunistischen Aufstände (harte Strafen, teilweise Todesstrafe). Daran wird erkennbar dass viele Richter und Juristen noch immer eher in der militärisch-rechten Tradition des Deutschen Reiches standen und somit das ganze System der Republik unterwanderten. Schließlich kam mit Hindenburg 1925 auch noch ein überzeugter konvervativer Monarchist und ehemaliger OHL-Feldmarschall in das mächtigste Amt der WR, was diese natürlich erst recht aushöhlte.

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Ich denke, dieses Vorurteil kommt hauptsächlich davon, dass in Großbritannien viel öfter über das Wetter gesprochen wird und es daher ein wichtigeres Thema ist als beispielsweise in Deutschland. In London regnet es meiner Einschätzung nach nicht viel öfter als in Deutschland auch, die Sommer sind sowieso warm und sonnig; nur im Winter würde man am liebsten ab und zu auswandern, aber so geht es dem Sonnenliebhaber ja fast überall in diesen Breiten.

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