Sehr effektvoll gerade auf kleinen Harfen ist auch "The Moorish Garden" (Nancy Gustavson) - und auch nicht so schwer, dafür fürs Publikum meist sehr beeindruckend,...
Bei der Aufnahme für den Reisepass und/oder Personalausweis werden lediglich Bild-Daten der Fingerabdrücke als WSQ-Datei im verschlüsselten RFID-Chip gespeichert. Es wird keine zentrale Datenspeicherung der biometrischen Daten vorgenommen. Der Fingerabdruck wird lediglich lokal am Erfassungs-PC mit einem NFIQ-Qualitätsverfahren geprüft, ob er verarbeitbar wäre - eine eigentliche Verarbeitung (Coding, Template-Erstellung etc.) findet nicht statt.
Die Polizei-Dienststellen (Datenbank des BKA, der LKA und anderer Dienststellen, die biometrische AFIS-Systeme betreiben, z.B. Polizei Bremerhaven etc.) haben in ihren jeweils unabhängigen Datenbanken alle Daten, die sie bisher erhoben haben (durch Spurensuche und durch entsprechende Erkennungsdienst-Verfahren). Aber auch diese werden nur für einen gewissen Zeitraum gültig gespeichert (hängt vom Typ des Datensatzes und der aktuellen Gesetzgebung ab, ob dieser z.B. 2, 5 oder 10 Jahre gespeichert wird oder einen anderen Zeitraum, zB. bei Mord-Spuren).
In der Regel sucht eine Polizei erst einmal in ihrer eigenen Datenbank und danach in benachbarten Dienststellen per Datenaustausch (NIST) bzw. bei entsprechender Wichtigkeit leitet sie die Suche an das BKA.
Wenn der "Täter" also nie Erkennungsdienstlich behandelt wurde, werden diese Fingerabdrücke nicht gefunden - aber als Spuren hinterlegt. D.h. wenn in den nächsten Jahren der "Täter" erkennungsdienstlich oder als Zeuge (z.B. zum Ausschluss) behandelt würde, kann eine Verbindung hergestellt werden, wenn auch eine Latent-Suche durchgeführt wird...
Such mal bei youtube nach "DERMALOG", das ist der Hersteller der Biometrie-Sensoren - da gibt es einige Videos mit Fingerabdruck und biometrischen Pässen...
Ein etwas älterer Artikel über die Biometrie des CCC, der auch mögliche Diskussionspunkte aufzeigt: http://www.ccc.de/de/biometrie
Allgemein vermute ich, dass ihr nicht über medizinisch/mathematische Biometrie schreibt, sondern über sog. "biometrische Identifikation", d.h. das Erkennen von Personen anhand des Vergleichs biometrisches Merkmale und Muster. Das können sein: - Fingerabdrücke - Gesichter - Iris - Retina - Stimmabdruck usw.
Bei biometrischer Identifikation werden biologische Merkmale einer Person erfasst und gegen Referenzabdrücke einer Menge von Personen verglichen, um so die Identität zu bestimmen, z.B. wenn man einen Verbrecher in einer Verbrecherkartei sucht - anhand der am Tatort hinterlassenen Fingerabdrücke.
Genauso kann man einen Kunden identifizieren, damit dieser per Fingerabdruck im Supermarkt einkaufen kann, ohne Geld oder Portemonaie dabei zu haben - oder man kann sich per Kamera/Gesicht in sein Handy einloggen...
Eine größere Diskussion kam auf, als die Fingerabdruck-Daten in den deutschen Reisepass neben einem biometrischen Foto (Gesichtserkennung) aufgenommen wurden. Diese können z.B. an der Grenze dazu dienen, den Besitzer des Dokumentes sicher festzustellen, d.h. wenn mir jemand meinen Pass klaut und damit über die Grenze will, kann dort festgestellt werden, dass der Pass ihm in Wirklichkeit nicht gehört, weil nicht dessen, sondern eben meine Fingerabdrücke darin hinterlegt sind und man das bei einer erneuten (Live)-Aufnahme von Fingerabdrücken vor Ort feststellen kann...
Da biometrische Merkmale zumindest theoretische eindeutig einer Person zugeordnet sind, gibt es oft Diskussionen über die Privat-Spähre, wenn diese Daten erfasst werden sollen - zentrale Verwaltung und Speicherung der Daten sowie Gefahr von Missbrauch, wenn die Daten in falsche Hände gelangen, sind immer wieder Punkte, die ins öffentliche Gespräch kommen.
- Was passiert, wenn Fälschungen dazu führen, dass Personen unschuldig verdächtigt werden
- Wie kann man Systemfehlern (FAR/FRR) rechtlich und in der Beweispflicht entgegenstehen
- Können Daten zum Profiling / zu anderen Informationen genutzt werden
- Sind Verknüpfungen von biomertrischen Daten zulässig
- Wie kann man die Kontrolle über die eigenen Daten behalten
- etc.
Hier gibt es sicherlich diverse Ansatzpunkte... Viel Spaß...
Man weiß es tatsächlich nicht mit 100%iger Garantie - die Wahrscheinlichkeit, dass 2 Menschen einen gleichen Fingerabdruck entwickeln, wird jedoch zur Zeit auf ca. 1:10^16 (oder kleiner, je nach Theorie) geschätzt. Es gibt keinen theretischen Beweis für eine exakte Eindeutigkeit.
Bisher gab es jedoch keinen dokumentierten Fall, wo zwei Personen nachweislich einen identischen Fingerabdruck hatten - wenn man diese exakt genug untersucht.
Der Fingerabdruck wird sehr früh im pränatalen Stadium angelegt (ca. 10 Woche) und die Bildung wird durch sehr viele Umwelt-Bedingungen geprägt. Daher haben auch eineiige Zwillinge nicht die gleichen Fingerabdrücke, da schon hier die Einflüsse auf die Entwicklung bei beiden Föten unterschiedlich sind. Der FIngerabdruck ist daher nicht (oder nur z.T.) genetisch geprägt.
Um gleiche Fingerabdrücke zu bekommen, müssten 2 Föten in der gleichen Entwicklungsphase mit gleichen Prägungen den gleichen Bedingungen und Außeneinflüssen ausgesetzt werden, was mehr als unwahrscheinlich ist...
Das bedeutet jedoch nicht, dass biometrische Systeme Fingerabdrücke nicht fälschlicherweise zuordnen könnten. Jedes automatische System hat hier spezifische Fehlerraten (Stichwort FAR = False Acceptance Rate). Ursache ist hier die nur unzulängliche Erfassung der Hautstruktur durch elektrische oder optische Sensoren, die nur einen Teil aufnehmen und diesen immer (in unterschiedlicher Ausprägung) verfälscht weitergeben. Die Verarbeitung extrahiert aus diesen Bildern charakteristische Mermale, wobei natürlich der Rest wegfällt und je nach Intelligenz des Systems werden die generierten Templates besser oder schlechter zum ursprünglichen Fingerabdruck passen. Ein "Matcher" (Vergleichs-Algorithmus) vergleicht dann 2 Merkmalsräume und versucht eine Wahrscheinlichkeit zu bestimmen, in wie weit diese beiden vom gleichen Finger stammen. Hier sind viele viele Unschärfen im Verfahren, die zu einer entsprechenden Fehlerrate führen - die nicht mehr viel mit der eigentlichen Eindeutigkeit der Fingerabdrücke zu tun hat. Natürlich liegen von seriösen Systemen auch diese Fehlerraten bei 1: 10 hoch 11 o.ä. so dass eine zuverlässige Identifikation auch gegen viele hundert Millionen Fingerabdrücke in einer Datenbank möglich ist.
Viele Grüße, Björn M. Albrecht
Beim Erkennungsdienstlichen Verfahren werden i.d.R. Fingerabdrücke (gerollt) von allen 10 Fingern genommen, dazu sog. Kontrollabdrücke von Rechter Hand, Linker Hand und beiden Daumen plain (d.h. aufgedrückt und nicht gerollt).
Wenn es darum geht, sich für ein IT-System, Accesscontrol o.ä. zu registrieren, empfehlen wir i.d.R. die Aufnahme der Zeigefinger oder des Daumen, da diese die größte Fläche besitzen und vom Anwender meist auch am bequemsten auf den Sensor gelegt werden können. Der Mermalsraum bei Daumen/Zeigefinger ist leicht höher (Anzahl der Minuten) wie bei anderen Fingern, das aber hauptsächlich an der physiologischen Größe liegt, die erfasst werden kann...
Nach den aktuellen NFIQ2 (NIST Fingerring Image Quality) Statistiken (Siehe NIST Website) ist die durchschnittliche Fingerqualität bei Zeigefingern deutlich höher, als bei anderen Fingern, so dass man diese zur Aufnahme empfehlen sollte, wenn man nicht die Möglichkeit hat, alle Finger aufzunehmen...
MfG, Björn M. Albrecht
Prinzipiell gibt es die Möglichkeit, sich biometrisch einzuloggen (XP => Stichwort: GINA, Win Vista/7 => CredentialProvider) - von diversen Biometrieherstellern (auch von uns) gibt es entsprechende Software für einen einfachen, bequemen und schnellen biometrischen Login. Nur das mit dem Foto-Scanner stelle ich mir nicht so einfach vor g Für Fingerabdrücke gibt es verschiedene handliche oder in Tastaturen verbaute Modelle je nach Sicherheitsanforderung (DERMALOG ZF1, F1, Digital Persona U.are.U etc.) - auch für Mehrfingersysteme (hoher Merkmalsraum, sehr sicher) gibt es sehr teure Flächenscanner (z.B. DERMALOG LF10, Crossmatch Guardian usw.). Ein Flachbett/Photoscanner wird oft dazu genutzt, Papier-Abdrücke (Spurenbögen, etc.) einzuspannen - jedoch nicht dazu, eine Hand direkt aufzunehmen, da die Weißlichtbeleuchtung die Linienstrukturen der Hand nicht aufnehmen kann. Etwas anderes wäre eine sog. "Hand-ID" die auf die Hand-Geometrie aufsetzt. Hier werden nicht die Linien, sondern die physiologischen Maße der Hand als biometrisches Merkmal genutzt - hier wird normalerweise mit einer Kamera über einer Handplatte gearbeitet - nicht mit einem Flachbettscanner...dieser würde sehr schnell verschmutzen (Hautfett, etc.) - und das Weißlicht würde nur noch verwaschene Konturen und "Dreck" scannen, nicht mehr die Hand. Fingerscanner gibt es professionelle schon unter 100 EUR, das ist wahrscheinlich die bessere Variante, einen schnellen günstigen Login mit Biometrie zu realisieren (schau mal unter http://www.dermalog.de/en/products_solutions/fingerprintscanner/finger-login.php)
Wir haben damals viel mit Hand-ID experimentiert - aber dieses nach einigen Jahren wieder eingestellt, da dieses zu unsicher und zu schlechte Erkennungsraten bietet ...
Viele Grüße, Björn M. Albrecht
WEnn du die Bilder in 500DPI/Graustufen auf dem Rechner hast, kann eigentlich jede Coding-Engine damit umgehen und dir Templates erzeugen, die du mit einem Matcher vergleichen kannst - dieses gibt es auch als Opensource, z.B. google mal nach BOZORTH3, das ist eine Matching-Engine der NIST (http://www.nist.gov/itl/iad/ig/nbis.cfm). Nicht so gut, wie unsere Coder/Matcher von DERMALOG, aber als Hobby sicher ausreichend ... BTW: Fingerabdrücke ohne speziellen Fingerabdruck-Scanner in den Rechner zu bekommen, geht natürlich über diverse Wege - z.B. per Tinte (z.B. Stempelkissen) FInger einfärben, auf Papier abrollen und mit Flachbettscanner einscannen oder mit Kamera und Maßstab abfotografieren...(nur als Beispiel - gehe davon aus, dass mit Scanner ein Fingerabdruck-Senor gemeint ist und nicht jede Art von "Scanner" ;-) )
Es gibt einige Programme kostenlos bei der NIST (fingerprint.nist.gov) - z.B. einen NIST Coder und einen Matching-Algorithmus... Mit einiger Arbeit wirst du dir ein Programm zum vergleichen ("Matching") zusammenbasteln können. Gute Algorithmen, die auch bei der Polizei zum Einsatz kommen, sind jedoch von NEC, Sagem, Cogent und DERMALOG ;-) Bei den Abdrücken musst du jedoch auch auf eine gute Aufnahmequalität achten - am Besten mind. 500dpi mit einem guten optischen Livescanner (Gibts von Dermalog z.B. ZF1, Crossmatch (Verifier 300), Sagem Morpho etc.)
Wenn du Spuren (Latente) vergleichen möchtest, musst du dir am Besten noch eine Forensik (Minutien-Editor) und eine Verifikation (CompareView) zusammenbasteln - oder von einer der namhaften Firmen ein AFIS erwerben g (oder mir die Bilder schicken - ich arbeite bei einer der namhaften Firmen,...)
Viele Grüße, Björn M. Albrecht