Ich versuche es jetzt ein drittes und letztes mal hier zu schreiben- immer war alles weg.
Ich finde es schwierig Depressive so als eine homogene Masse zu sehen, zu unterschiedlich die Ausprägung, leicht, mittel, schwer versucht es da ein bisschen einzuteilen, die Dauer das Phasen, von wenigen Wochen bis Jahrzehnte und dann noch wie der einzelne damit umgeht- der eine versucht alles die Fassade aufrecht zu erhalten, bis er zusammenbricht, der andere jammert ständig über seine Krankheit(en) - meist noch.
Für den einen ist ein Spruch wie : Reiß dich mal zusammen - ein Schlag ins Gesicht, der andere nervt wegen seinem ständigen Selbstmittleid und man möchte es ihm am liebsten ins Gesicht schreien.
Ich bin seit einigen Jahren betroffen, habe viele Klinikaufenthalte hinter mir, leider auch ziemlich schlechte Erfahrungen gemacht, die alles noch verschlimmert haben, aber auch gute, die mich wieder gestärkt haben.
Seit letztem Jahr geht es aber wieder aufwärts und momentan fühle ich es ist Ende im Gelände, Stillstand, es geht nicht weiter.
Diese ganzen Tipps kenne ich - Sport treiben, Hobbys suchen, an die frische Luft gehen, Tag strukturieren, gesund ernähren und was nicht alles. Ich frage mich momentan oftmals: Warum? Warum soll ich das machen? Was habe ich davon?
Das ändert einfach nichts an generellen Problemen, wie finz. Probleme, die sich eben aus Krankheit und Erwerbslosigkeit ergeben oder irgendwelcher Bürokratiewirrwarr,
Man hat plötzlich wieder ganz neue Probleme- wie es geht vorwärts, man möchte wieder leben, nach vielen Jahren der Krankheit, mal in den Urlaub fahren, ein Stückchen von der Welt sehen, oder andere Wünsche wie neue Kleidung, weil man eben jahrelang quasi mit einem Kartoffelsack rumgelaufen ist und jetzt mal wieder etwas besser gekleidet sein möchte und kann es sich aber nicht leisten. Was vorher an der Krankheit gescheitert ist oder gar kein Interesse da war, geht jetzt wieder nicht, weil nicht finanzierbar.
Sowas frustet mich einfach - klar Bedürfnisse sind nicht nur Konsum, aber Freizeitbeschäftigung -freie Zeit hat man nunmal viel- kostet eben auch oftmals etwas und wenn es 2 Euro für einen Schwimmbadbesuch sind.
Ja, ich hab vielleicht auch einen Hänger. Bin etwas resigniert. Ich dachte es geht weiter steil bergauf, habe auch einiges geschafft, werde aber ausgebremst, durch z.B. Hinzuverdienstgrenzen der Rentenkasse und dem Risiko im Falle eines Rückfalls ohne Verlängerung des befristeten Jobs und ohne Rente da zustehen.
Das setzt dann wieder zur Negativspirale an und stelle alles in Frage - hab ich mir zu viele Hoffnungen gemacht ? Ist da wieder der Ehrgeiz mit mir durchgegangen? Bin ich wieder in alte Muster verfallen? Kann ich wieder bei null anfangen?
Andererseits hab ich das Gefühl ich brauche Ziele und Pläne, Hoffnungen damit es mir besser geht, ich vorwärts komme, nur wie weiß ich obs realistsch ist, oder Luftschlösserbau? Es mich voran bringt, oder eher frustet?
Ich glaube ich habe jetzt den Faden verloren -
Ich merke jedenfalls mir geht es momentan wieder etwas schlechter und habe auch wieder die üblichen Tipps gefunden, aber irgendwie geben die mir nichts mehr. Habe ich sonst oftmals befolgt, aber momentan denke ich was solls? Dadurch werden gewisse Probleme auch nicht gelöst, wenn ich einen Spaziergang mache und nein, heute hab ich mal keine Lust auf bessere Stimmung!
Ups, ist etwas lang geworden.