Das klingt wirklich wunderschön! Ist es ein Gedicht oder ein Auszug aus einem Roman?
Ich vermute, dass hier Erinnerungen thematisiert werden, die einen noch nach Jahren verfolgen ("Die Steine, die wir geworfen haben, höre ich fallen, glasklar über die Jahre hinweg") Dabei stehen die Steine im direkten Gegensatz zu den "verwirrenden Handlungen" - während diese "kreischend von Baumgipfel zu Baumgipfel" fliegen (!), handelt es sich bei Steinen um beschwerliche Körper, also vermutlich um eher negative Erlebnisse, die auch nicht "verstummen" können, sprich: Die man nicht vergessen kann. Der letzte Satz relativiert das aber wieder: "Da fallen (!) all unsere Taten glasklar auf keinen Grund hinzu, sondern uns selber" Vielleicht geht es darum, dass man letztendlich seine Handlungen nicht (oder zumindest nicht auf Dauer) verdrängen kann. Früher oder später müssen wir uns einer Konfrontation stellen. Weiterhin sind wir alle irgendwann an einem Punkt angekommen, an dem wir unsere Taten nicht korrigieren können.
Ich möchte dir noch ein Zitat aus dem Buch "Halbschatten" von Uwe Timm, das auf dem Berliner Invalidenfriedhof spielt, mit auf den Weg geben, dass meiner Meinung nach passt:
"Warum reden die einen und dir anderen nicht? Dir früher geredet haben, reden weiter, die nichts gesagt haben, schweigen weiter, und die nichts zu sagen hatten, haben auch später nichts zu sagen. Es ist die Wiederkehr (!). Keine Änderungen mehr, alles fest und gleich. Wir ein Blitz wiederholt es sich. Die Zweifel, die Wünsche, die Fehler. Hier ist nichts korrigierbar."