Untersuchungen zufolge ist das wichtigste "heilsame" Kriterium in einer Therapie die gute therapeutische Beziehung - d.h. erst mal muß die Person des Therapeuten "passen". Die Methode, nach der er/ sie arbeitet ist natürlich auch wichtig, aber in der Regel haben die Therapeuten sowieso verschiedene Ausbildungshintergründe und wählen aus, was für den Prozess gut erscheint. Erfahrungsgemäß führen viele Wege nach Rom (sprich: zur Lösung des Problems). Zwei Therapien gleichzeitig zu machen ist nicht besonders sinnvoll und könnte deine Freundin überfordern und konfus machen. Ist ja auch noch eine zeitlich Frage. Die Kassen zahlen so etwas normalerweise nicht.

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Ein erster wichtiger Schritt zu einer Psychotherapie ist die Erkenntnis, daß Du etwas in Deinem Leben verändern willst und Du allein nicht weiter kommst. Die verschiedenen Therapierichtungen unterscheiden sich im wesentlichen in der Sicht darüber, wie Probleme entstehen und gelöst werden können. So schauen die analytischen Richtungen eher in die Vergangenheit, Verhaltenstherapeuten danach, wann etwas wie gelernt wurde, systemische Therapeuten darauf, was in den Beziehungen des Klienten abläuft etc... Oft haben aber Therapeuten sowieso verschiedene Ausbildungen und daraus einen eigenen Stil entwickelt. Ich würde Dir empfehlen, erst mal eine Beratungsstelle aufzusuchen (z.B. bei der Caritas, oder eine Erziehungs- und Familienberatungsstelle), bzw. mit jemandem der sich da gut auskennt zu reden, der mit Dir herausfindet, was in der jetzigen Situation hilfreich für Dich wäre. Oft bieten ja die Kinderwunschzentren auch eine psychologische Beratung an. Ansonsten bekommt man die Adressen von Therapeuten in der Nähe über das Patiententelefon der kassenärztlichen Vereinigung oder der Psychotherapeutenkammer (hab gerade keine Nummer zur Hand, findest Du aber übers Netz - ich reichs auch gerne nach). Dann werden mit dem entsprechenden Therapeuten erst mal 5 Probesitzungen vereinbart. Da kannst Du erst mal schauen, ob dir der Therapeut bzw. dessen Stil zusagt. Es ist überhaupt kein Problem, nach der 3. oder 5. Sitzung zu sagen, daß Du kein gutes Gefühl hast - schließlich ist eine Therapie eine sehr intensive und persönliche Sache und bringt eben nur etwas, wenn die "Chemie stimmt". Alles Gute!

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Um staatlich anerkannter Diplom-Sozialpädagoge zu sein muß man ein (mehrjähriges) Studium in Sozialpädagogik an einer Fachhochschule oder auch einer Universität absolviert haben. Die Bezeichnung "Systemischer Therapeut" erfordert eine mindestens 3jährige, meist berufsbegleitende Weiterbildung in systemischer Therapie mit großem Praxixanteil. Für die Anerkennung einer der beiden großen Dachverbände (DGSF=Deutsche Gesellschaft für systemische Therapie und Familientherapie; SG= Systemische Gesellschaft)sind bestimmte, umfangreiche Ausbildungsnachweise zu erbringen. Auch eine Heilpraktikerausbildung ist ziemlich umfangreich und wird häufig von Leuten, die die o.g. anderen Ausbildungshintergründe schon haben und die gern selbständig beratend und therapeutisch arbeiten möchten (meist haben sie das schon getan, z.B. im Rahmen von Familienhilfe oder Arbeit in Beratungsstellen) noch "drangehängt", um bestimmte Leitungen über die Kasse abrechnen zu können. Die Krankenkassen zahlen nämlich bisher nur die Verhaltenstherapie und die Psychoanalyse (für die sich nicht viele Klienten eignen und die sehr lange dauert)- aber eben auch bestimmte Leistungen eines Heilpraktikers. Leider gibt es schon lange ein großes "Hickhack" zwischen den verschiedenen Therapierichtungen, wer nun die "richtige" Vorstellung davon hat, wie Probleme entstehen und wie sie zu löen sind. Die Kassenzulassung sagt aber m.E. nichts über die Qualität der therapeutischen Arbeit und darüber, ob sie zu den Erwartungen und Lösungsvorstellungen des Klienten passt, aus. Ob jemand als Therapeut gut und hilfreich ist, läßt sich leider nicht (ausschließlich) aus den Ausbildungstiteln ableiten. Jemand, der die o.g. drei Titel an der Praxistür stehen hat, hat auf jeden Fall viele Jahre theoretische und praktische Auseinandersetzung mit der menschlichen Psyche hinter sich.

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Bestimmt gibt es auch schon viele Dinge, die Dein Sohn selbständig macht und die er gut kann. Selbstbewußtsein heißt ja, zu wissen wo die eigenen Stärken liegen. Beobachte Deinen Sohn mal im Alltag und überlege, was er heute (vielleicht im Vergleich zum vorigen Jahr)schon alleine kann. Ich würde eher dazu raten, ihn nicht zu Dingen zu drängen, die er sich selbst (noch) nicht zutraut, sondern ihm viel positive Rückmeldung zu geben, über das, was gut läuft. Und wenn er von sich aus was Neues ausprobiert (und das tun die meisten Kinder fast täglich - eben nur andere Sachen als die, die wir mit Mut verbinden), dann freu Dich mit ihm!

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Im Prinzip heißt es erst mal nichts anderes, als daß Tiere in der Therapie eine Rolle spielen. Tiere haben sich als "Helfer" in der Therapie sehr bewährt. Sie reagieren ehrlich und spontan, bewerten nicht, zeigen offen Zuneigung, man muß sie gut behandeln...es gibt vieles, was Kinder im Zusammensein mit Tieren erfahren können. Diese Erfahrungen werden dann im Therapieprozess genutzt. Bekannt sind besonders die Reittherapie oder die Delfintherapie. Magersüchtige Mädchen haben in der Regel ein gestörtes Bild von sich selbst, von ihrem Äußeren und darüber, wie andere sie wahrnehmen. Ein Tier zeigt seine Zuneigung unabhängig davon, wie jemand aussieht. Dies wäre eine von vielen Möglichkeiten, Tiere in einer Therapie zu nutzen.

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