In Japan ist das sogar der häufigste Grund von Suizid, und die Rate ist dort ja bekanntlich sowieso hoch. Dort ist der Leistungsdruck aber auch viel enormer, wer dort keinen Job hat wird gesellschaftlich sowieso nicht anerkannt und als wertlos abgeschrieben. Dh. ist das nichts unnormales o.Ä.
Du erklärst eigentlich selbst, dass man deshalb aber gar nicht weniger wert ist. Du machst es ja nicht aus Spaß und lässt dir aus Faulheit den Arsch vom Staat abwischen. Und man muss diese Minderwertigkeitsgefühle die dadurch gegebenfalls entstehen auch nicht die Oberhand gewinnen lassen. Also ist man auch nicht unbedingt prädestiniert dazu abzurutschen. Aber das Risiko ist eben hoch.
Raten kann ich da allerdings auch nicht viel, weil das einfach etwas ist was man selbst in der Hand hat. Auch wenn man es wegen Depressionen tut. Ich denke du kannst sicher etwas schaffen, vielleicht in kleinen Schritten oder mehr Anläufen als "normale" Menschen, aber wenn du es willst dann wirst du auch einen Beruf finden der für dich "aushaltbar" ist. Es ist vermutlich so, dass Leute wie du nicht einfache Jobs ausüben können, die sie nur fertig machen würden - das wäre einfach kontraproduktiv, aber man muss einfach etwas tun was einem mehr oder weniger Freude bereitet. Du brauchst eben ein Ziel für das es dir wert ist zur Schule zu gehen, denn eigentlich macht nur das es erträglicher..
Ich denke du willst auch nicht dein ganzes Leben lang 50 Jahre gar nichts tun und ziellos in den Tag hinein leben.... Du bist wohl sowas wie Ich vor 4 Jahren. Da ging ich auch mit vielen Fehlzeiten noch zur Schule, doch danach habe ich es gelassen weil ich nicht mehr konnte und alles nur schlimmer wurde. Glaub mir, das willst du nicht. Es ist dann wirklich alles noch extremer und die Chance wieder eine Möglichkeit für einen guten Abschluss usw. sind dann noch geringer und es fällt einem noch viel schwerer. Daher viel Glück, dass du jetzt bald die Kraft dazu findest und nicht tiefer ins Loch fällst, so wie ich. Denn früher oder später "muss" man eben aufwachen und was man haben kann aufgreifen.
Du solltest versuchen dein Selbstwertgefühl aus anderen Bereichen des Lebens zu holen oder aus dir selber. Klingt schwer, aber es ist so. Ich habe selbst extremen Selbsthass seit vielen Jahren gar, und das einzige was mir kurzzeitig stark oder auf längere Sicht ein Wenig geholfen hat war meine eigene Einstellung. "Was einer für sich selbst hat, was ihm niemand geben und nehmen kann: dies ist viel wesentlicher als alles, was er besitzt und was er in Augen anderer ist." Sogesehen lässt sich das auch darauf übertragen.
Tut mir leid, dass der Text etwas lang ist (scheiße, er ist verdammt lang geworden.) - vielleicht gibt er trotzdem ein paar Denkanstöße zur Lösung. Und schreiben ja sowieso alle: Eine Therapie könnte helfen, es spricht ja nichts dagegen es zu versuchen. Wenn du nach paar Wochen merkst es bringt dir nichts, bist du ja nicht gezwungen es weiterzumachen. Manchen bringt es was, manchen nicht. Aber es ist deine Entscheidung.