Schonmal sorry, dass mein Text so lang geworden ist...
Ich kenne dieses Problem. Es kann an einer Nahrungsmittelunverträglichkeit oder an einem Reizdarm liegen oder auch an beidem bzw. sicher gibt es auch noch andere Möglichkeiten, aber davon gehe ich mal nicht aus (Darmerkranungen etc.).
Überlege mal genau: Ist in den letzten Monaten irgendwas passiert? Gab es eine Neuerung in deinem Leben oder bist du in letzter Zeit häufig gestresst? Das alles würde dann für einen Reizdarm sprechen. Aufregung und Stress, vor allem in den Momenten, in denen du isst oder kurz davor und danach, wirken sich dabei auch noch auf deine Verdauung aus.
Mir hilft es, vor allem in weniger alltäglichen Situation, wie z.B. außer Haus essen (Restaurant, Gaststätte, Imbiss, ...), Prüfungsstress, Stress an der Arbeit, etc. besonders auf mein Hunger- und Völlegefühl zu hören. Dann esse ich nur so viel, bis ein leichtes Sättigungsgefühl einsetzt. Ich könnte und würde in dem Moment zwar gerne noch mehr essen, weiß aber mittlerweile, dass ich genau dann schon diese Probleme bekomme, selbst wenn ich eigentlich etwas völlig unproblematisches gegessen habe. (Trockene Sachen vertrage ich besser, als etwas mit Soße. Aber auch da kann es passieren.)
Analysiere außerdem, wann genau das auftritt: Was hast du gegessen und getrunken? Ist es vielleicht besonders fettiges Essen, enthält es Milchprodukte, die du vielleicht inzwischen weniger gut verträgst, ohne, dass du dir dessen bisher bewusst bist?! Höre auf "dein Inneres".
Wann treten die Probleme auf? Bist du vielleicht schon vor dem Essen gestresst, weil du Angst hast, dass es wieder Schwierigkeiten geben könnte? Denn das verschlimmert es noch zunehmend. Mir hilft in Stressmomenten, mich selbst wieder zu beruhigen. Wie man das schafft, muss jeder für sich herausfinden. Es klingt vielleicht bescheuert, aber ich atme bewusst langsamer, versuche, die Gedanken aus meinem Kopf zu bekommen und sage mir selbst "Es ist alles ok. Ganz ruhig." Dann esse ich bewusst langsam, kaue langsamer und jeden Bissen länger. Das hilft mir. Was dir hilft, musst du austesten. Aber steigere dich nicht weiter hinein, das bewirkt eher Schlimmeres. Schaue auch auf die Situation um dich herum: Ist beim Essen der Fernseher/das Radio/etc. an und was läuft gerade? Regt dich das unterbewusst zusätzlich auf bzw. stört es dich? Ist es ein spannender Film oder eine Sendung, bei der heftig diskutiert wird? Beschäftigen dich gewisse Probleme vom Tag beim Essen oder redest du mit deinen Tischgenossen (Mutter, ...) über Themen, die dich aufregen? Egal, wie klein die Störung sein mag, es wäre besser, sie während des Essens zu vermeiden. Schalte den Fernseher aus, esst still nebeneinander, lass dir Zeit beim Essen und schlinge nicht hastig. Setz dich zum Essen hin. Das sind alles Kleinigkeiten, aber sie spielen alle mit hinein.
Noch ein kleiner Tipp: Wenn du außer Haus isst (was ich mittlerweile nur sehr ungern tue und versuche zu vermeiden), bestelle/iss nur Sachen, mit denen du dich sicher fühlst. Wenn es sein muss, nimm eine Durchfalltablette oder besser noch Kohlecomprette. Wobei sie dir nicht unbedingt immer helfen wird und es ist auch nicht gut, wenn du ständig welche nimmst.
Alles in allem schlage ich dir vor zum Arzt zu gehen und das abzuklären. Liegt es an einer Unverträglichkeit, an einem Reizdarm oder an etwas Schlimmerem (was ich nicht hoffe)? Evtl. hast du auch zu wenig Darmbakterien oder so und vielleicht hilft dir "Pro-Symbioflor" bzw. darauf aufbauend "Symbioflor 1 (und 2)", welche helfen die Flora wieder aufzubauen. Aber das solltest du vorher mit deinem Arzt besprechen.
So langsam glaube ich, dass dieses Problem eine Art "Volkskrankheit" ist, da wir in der immer schnelllebigeren Leistungsgesellschaft immer mehr Stress erfahren und Anforderungen gerecht werden sollen und auch die Nahrungsmittel längst nicht mehr rein natürlich sind.
Verzweifle nicht über diese Belastung, sondern versuche das Gegenteil: Finde heraus, was du dagegen tun kannst. Dann fühlst du dich sicherer, lernst deinen Körper zunehmend besser kennen und dann geht es allein dadurch schon etwas besser.
Ich wünsche dir alles Gute!