Die Yeziden sind eine Religionsgemeinschaft, die auf vorantike, also im Altertum zurück zu führende Sonreligionen sind. Tawsi Melek ist dabei die Zentrale. Der Name Melek wurde durch Sheikh Adi Ibn Musafir im 12. Jahrhundert durch seine Reformation hinzugefügt. Melek bedeutet im arabischen Engel. Tawsi wiederum stammt aus dem altpersischen von Dayus ab. Dayus steht im altpersischen für Herr, Gott. Dabei musst du die Geschichte des Yezidentums beachten. Als im 12. Jhr. Scheikh Adi Ibn Musafir auftrat war das Yezidentum starken Repressalien seitens der Muslime ausgesetzt. Die Reformation sollte eine angebliche Anpassung zum Islam vortäuschen, um den Repressalien zum Teil zu entgehen. Dabei wurden auch Feiertage umbenannt als auch Namen der Erzengel. Zuvor waren es altmythische Namen wie Ezazil, Mikayil, Ezrail, Jibraiyl usw. wurden dann umgeändert in arabische Namen von bedeutenden Personen in der Zeit von Sheikh Adi Ibn Musafir die nach Ansicht der Yeziden durch ihr handeln diese Erzengel verkörperten. Z.B. Sheikh Adi selbst, Sheikh u Bekir, Sheikh Xisna, Sheikh Semsani usw... Das Yezidentum ist zudem eine Religionsgemeinschaft die vom Manichäismus, Zoroastrismus, Babylonischen Sternenkult als auch Mesopotamischen Sonnenkult geprägt ist. Die Sonne ist das erkennbare Zeichen Gottes. Ohne die Sonne keine Wärme und kein Licht und ohne dieses kein Leben auf der Erde. Daher wird auch in Richtung Sonne gebetet. Die Idee des T...... gibt es im Yezidentum deshalb nicht, weil diese Religion Ihre Ursprünge in dunklen verborgenen Zeiten gehabt hat. Der Ursprung der Yezidischen Religion und seiner Vorfahren geht nach Spekulationen sogar bis in die Zeit der Stätte von Catal Hüyükk zurück(im südosten der Türkei/türkisch-Kurdistan). Die Stätte wird auf 7 Tausen v. Chr. datiert. Daher wird diese Stätte auch durch ihre Mystik als eigentliche Genesis bezeichnet - Entstehung der Welt. Die Idee des Bösen in Form eines Widersachers Gottes gibt es nicht. Auch die Definition Tawsi Melek sei der gefallene Engel Luzifer, habe Buße getan und dann Gottes Wohlwollen zurück erlangt ist falsch. Diese Theorie ist auch auf die Reformationen durch Sheikh Adi Ibn Musafir zurück zu führen. Denn bis dahin war Tawsi Melek wie heute der höchste Engel aller Erzengel und damit der Engelsgott - also der Herr Gott überhaupt. Um den Repressalien zu entgehen wurde die Idee eines Allmächtigen Gottes wie im Judentum, Christentum und Islam übernommen und über die Engel gesetzt - obwohl es ja schon einen Gott gab! Selbst in der reformierten theologischen Deutung der Rolle Tawsi Meleks ist dieser höchster aller Erzengel weiterhin seit ewig da - also mit Gott. Er war bei der Erschaffung der Zeit beteiligt, als auch der Erde und der Menschheit. Er ist Stellvertreter Gottes und Schutzengel der Yeziden und damit tritt "Gott" ins Abseits. Durch die Reformationen sollte nur das Überlebn der Yezidischen Religion sicher gestellt werden. Auch der Name "Yezide" ist falsch. Den diesen Namen erhielten sie von den Muslimen. Yezide ist abgeleitet vom islamischen Heerführer Yezd III. im 9. Jhr. Die korrekte Bezeichnung ist Ezidi. Denn Ezidi ist abgeleitet vom altpersischen. Die Bedeutung steht für Engelsanbeter bzw. auch Gottesvolk. Eine frühere Bezeichnung der Ezidi war zudem auch Schemsani = Sonnenanbeter. Das Böse in Form eines Widersachers wie oben angeführt gibt es in der Ezidischen Theologie nicht. Dies ist damit zu begründen: Wieso sollte es einen Gegenpol zu Gott geben? Damit würde die Allmacht des göttlichen Wesens komplett in Frage gestellt sein. Die Menschen wären letztlich für ihre Gedanken, Worte und vorallem für ihr Handeln nicht selber verantwortlich. Warum? Weil es wie in der Tora der Juden, der Bibel der Christen und dem Koran der Muslime steht das solche vom S...., T...., oder dem I.... verführt sind bzw. besessen seien. Es würde Paradox sein, weil damit Gott selber im Unrecht wäre damit, weil er zuließ - bewusst - dass die Menschheit in der Sogenannten "Erbsünde" verfiel hervorgerufen durch den "Sündenfall". So wäre alles Böse, der Fall der Schöpfung und der Tod und seine anschöließende Verdammnis von gott wohlwollend gewollt. Dies ist mit dem Wesen Gottes aber nicht in Einklang zu bringen. Nach ezidischer Theologie schuf Gott die Welt und gab dem Menschen die Erkenntnis von Gut und Böse durch seinen Verstand damit er zu verstehen vermag. Das Wesentliche ist der Verstand in Verbindung mit dem Herzen. Der Mensch ist durch sich selber bestimmt frei zu sein und für sich zu entscheiden. Ohne das Gute in der Welt kommt das Böse nicht und ohne das Böse ist auch nicht das Gute für den Menschen zu definieren. Beides sind zwei Seiten ein und derselben Medaille. So ist es Gottes Willen für den Menschen. Seine Entscheidung ist der Mittelpunkt und beides die Idee Gottes für die freie Entscheidung des Einzelnen.

Vielen Dank!

Scheikh Xebat Hezni Ak Bielefeld, den 19.05.2012

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