Friendzone - Gefühle offenbaren oder schweigen?

Hallo zusammen,

vorab: Ich hätte nie gedacht dass ich mich in Sachen „Liebesbeziehung“ mal an das große weite Internet wende, um Hilfe zu erhalten, doch besondere Situationen erfordern besondere Maßnahmen und trotz Gesprächen mit Freunden darüber finde ich es interessant, auch Erfahrungen oder Ideen von anderen – selbst mir fremden Menschen – zu erhalten. Freue mich daher auf die eine oder andere Antwort. Und sorry für den langen Text ;)

Das Thema steht ja bereits im Titel – doch hier zunächst mal die ganze Geschichte: Ich bin männlich, 21 Jahre alt und habe es bisher immer sehr gut geschafft, zwischen „guten Freundinnen“ und einer Freundin für eine Beziehung zu unterscheiden und hätte nicht gedacht, dass mir mal das Phänomen begegnet, von dem alle so oft reden: Die Friendzone. Doch in genau der stecke ich gerade.

Nichtmal, weil ich meine Gefühle offenbart und einen Korb erhalten hätte, weil wir „doch nicht mehr als nur Freunde sind“. Es ist vielmehr so, dass ich die Person schon eine ganze Weile kenne – zu Beginn war es Freundschaft von beiden Seiten aus, doch mit der Zeit hat sich da was entwickelt, dass mich glauben lässt, dass ich mehr will als nur diese Freundschaft. Wir haben uns über die Uni kennengelernt und dort einen entsprechenden, gemeinsamen Freundeskreis „aufgebaut“. Dabei ist es so, dass wir nur sehr selten zu zweit o.Ä. unterwegs sind, sondern eigentlich immer in der Gruppe.

Nun habe ich Gefühle für Sie und weiß nicht, wie ich damit umgehen soll. Sie ist mir also keine „neue“, die mich in die Friendzone steckte, sondern die „Friendzone“ hat zu Beginn von beiden Seiten aus bestanden, nun nicht mehr. Grundsätzlich begegnen mir drei Ideen bzw. Ratschläge:

  • Gefühle offenbaren mit dem Risiko, einen Korb zu erhalten, dadurch die Freundschaft zu „riskieren“ und auch den damit verbundenen Freundeskreis. Selbst bei einem Korb würde man sich ja nicht gleich hassen, aber es würde nie mehr so sein wie vorher und das wiederum hätte Auswirkungen auf den Freundeskreis, weil wir immer zusammen unterwegs sind. Anderseits ist die Offenbarung natürlich auch die einzige Chance, aus der ganzen Sache etwas zu machen.
  • Schweigen. Lieber die Vorteile und die positiven Seite einer sehr guten Freundschaft wahrnehmen und die weiteren Gefühle zurückstecken, sofern es funktioniert? Kann eine Freundschaft nicht oft mehr wert sein als so manch eine Beziehung? Gleichzeitig aber damit leben, dass man doch mehr will und sich und auch dem anderen doch eigentlich nichts vormachen will?
  • Kontakt abbrechen, Sie vergessen. Ja, auch den Vorschlag habe ich schon gehört, auch wenn er mir derzeit am ungreifbarsten scheint. Ein Freund bspw meint, es gäbe weder einen Weg raus aus der Friendzone, noch die Möglichkeit, zufrieden und glücklich lediglich die Freundschaft auszuleben. Für das eigene Wohl solle ich jeglichen Kontakt abbrechen und Sie vergessen, die nächste käme bestimmt. Problem: Freundeskreis.

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Wenn ich nur sie kennen würde, wäre das möglich, aber Kontaktabbruch, wenn man weiterhin mit dem Kreis unterwegs ist, ist schlichtweg nicht möglich. Außerdem könnte ich vor Abbruch wenigstens das Risiko eines Korbes eingehen, doch da wären wir wieder bei Punkt 1.

Das Lustige, naja fast auch schon Traurige an der Geschichte ist zusätzlich, dass ich nicht weiß, inwiefern sie vielleicht auch etwas für mich empfindet. Schwierig zu beschreiben für Außenstehende oder Dritte, doch ein paar Zeichen lassen mich das durchaus glauben. Naja, zumindest mal mehr, mal weniger, was mir die Entscheidung nicht einfacher macht. Wie bitte mit der Vorstellung umgehen, dass beide mehr voneinander wollen aber beide denken, sie seien in der jeweils anderen Friendzone und sich genau die selben Fragen stellen und deshalb nie von der Stelle rücken?

Wer hat ähnliche Erfahrungen gemacht und wie seid ihr damit umgegangen? Würde mich wirklich interessieren, das Thema breitet mir jedenfalls schlaflose Nächte.

Viele Grüße, Luke

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