Grundlegend rate ich von einem zu geringen Altersunterschied bei Geschwistern ab. 5-6 Jahre finde ich angemessen. Ist das Erstgeborene bei der Geburt des Geschwisterchens jünger, kann es Probleme geben, manchmal zeigen diese sich auch erst später (meist in der Persönlichkeit des Erstgeborenen). Ein kleines Kind benötigt einen sicherheitsspendenden Rahmen, die ungeteilte Aufmerksamkeit der Eltern, besonders die der Mutter. Dringt ein Fremdkörper in diese Beziehung ein, ensteht eine unsichere Bindungsbeziehung und zusätzlicher Stress (auf beiden Seiten). Zwischen den Geschwistern entsteht in den ersten Jahren oft ein gefühlsmäßiges Gegeneinander und es kann eine negative Entwicklung in der Eltern-Kind-Beziehung entstehen. Das erstgeborene Kind kann aggressive Verhaltensweisen entwickeln oder Probleme mit seinem eigenen Selbstwert bekommen. Zu geringer Abstand bei Geschwistern ist oft ein Grundstock für Psychosen bei (erstgeborenen) Menschen mit geringem Selbstwertgefühl.
Geschwister sollten keinen zu geringen Abstand voneinander haben. Wenn ein kleines Kind selbst noch in einem Alter ist, in dem es abhängig und die Mutter die alleinige Bezugsperson ist, sollte nichts dazwischen kommen, dass diese Beziehung stört. Viele Erstgeborene mit zu geringem Geschwisterabstand leiden später an psychischen und emotionalen Störungen. Sie bekommen häufig Probleme mit ihrem Selbstwert. Ein Abstand von 5-6 Jahren empfinde ich als ratsam.
klasse thema! da wird meine antwort sicher etwas länger ausfallen, weil ich diese diskussionen des öfteren führen muss;)
also. ich bin auf dem land aufgewachsen, einer wirklich kleinen stadt mit weniger als 5000 einwohnern, und bin damals mit meinem studium im herzen hamburgs gelandet, mitten im zentrum, jedoch in einer ruhigen seitenstraße mit viel grün und einem park vor der tür. das großstadt immer gleich lärmbelästigung bedeuten muss kann ich also nicht befürworten. ich kann nachts sogar mit offenem fenster schlafen und hab meine ruhe. allerdings ist es schwer, wenn man mal das bedürfnis hat ausserhalb seiner wohnung wirklich ganz für sich alleine zu sein, keiner menschenseele zu begegnen und absolute (toten)stille sucht. die findet man nur auf dem land.
mir gefällt die stadt und dass, wenn ich 2 straßen weiter gehe, auf einmal das bunte leben in den straßen blüht, dort sind nette straßencafés, ein kulturell wirklich beeindruckendes angebot, man trifft viele menschen, je nachdem in welchen stadtteil man sich aufhält viele interessante menschen die insgesamt viel offener und kontaktfreudiger sind als die meisten die auf dem land leben (vor allem die ältere generation). hier zerreisst sich keiner das maul über den nachbarn, man ist irgendwie weltoffener und toleranter, selbst alte menschen sind viel aufgeschlossener und meckern nicht ständig rum, wie einige verbitterte omas und opas die ich vom land kenne. auf dem land geht meist sobald man sich umdreht das getratsche los. das hat mich immer sehr gesört. und das sind meine erfahrungen.
in meiner stadt, meinem gheddo, meinem block;) leide ich auch nicht unter dem gefühl in einer anonymen masse unterzugehen. in meinem umfeld und in den läden, wo ich immer einkaufen gehe kennen einen die leute doch irgendwann genauso gut wie in dem supermarkt auf dem land. und ich hab immer noch genug zeit für ein schwätzchen mit dem kiosk-türken, wenn ich mir mal eine zeitung, ein käffchen oder nachts noch schnell einen 6er für mich und meine freunde besorge, weil das bier ausgegangen ist. das ist übrigens fatal wenn man auf dem land lebt;) aber die ladenöffnungszeiten sind ja nicht alles was mich hier festhält;) viele junge menschen vom land sehen die stadt nur als shoppingmeile, weil die da am wochenende hinfahren um endlich mal vernünftige klamotten zu kaufen. aber es ist viel mehr.
und das sich die menschen auf dem land näher sind, nur weil sich ständig alle grüßen ist doch auch nicht wirklich wahr... man grüßt sich, weil alles so klein ist dass man sich einfach häufiger sieht und meint sich zu kennen, man weiss wo der andere wohnt, weiss wie er heisst, wo er arbeitet, was er so macht etc... aber halt nur weil man so nahe beieinander wohnt. und die stille post auf dem land wirklich gut funktioniert;) für mich war es oft lästig menschen zu grüßen, die ich an sich gar nicht kenne, aber der kennt halt den und ich hab gehört der macht das mit jenem und weiss also wer ich bin, deshalb schlagabtausch: moin...moin... und gut ist. mehr hat man sich auch nicht zu sagen.
ich fühle mich wohl und genieße die kulturelle vielfalt und die vielen unternehmungsmöglichkeiten der großstadt, die mir das land nicht geben kann. die stadt bietet mir viele neue eindrücke und ich gehe hier förmlich auf, ich brauche es neue dinge zu sehen und erleben zu können, ich glaube sogar der mensch wächst daran und entwickelt sich weiter wenn er bewusst neue dinge erlebt. und das kann ich nur in oder in der nähe einer lebendigen stadt, die mir den horizont erweitert und farbe in mein leben bringt.
wenn ich freunde auf dem land besuche genieße ich es sehr, mit ihnen durch die unberührte natur zu stromern oder irgendwo in der wallapampa am lagerfeuer zu sitzen. oder in einer scheune richtig abzurocken ohne dass sich nachbarn beschweren. aber ich könnte mir nicht mehr vorstellen, mein ganzen leben dort zu verbringen. noch nicht. ich bin noch jung und ich fühle mich dort auf lange zeit eingesperrt, abgetrennt und unterfordert. dort verändert sich nichts, oder nur langsam, es ist fast als würde die zeit stillstehen. manchmal ist das schön. aber auf dauer macht mich dieser stillstand und die eintönigkeit depressiv.
für kinder jedoch ist es ein paradies auf erden in der natur spielen zu können und ich finde es wichtig für die persönlichkeitsentwicklung naturnah aufzuwachsen. wenn ich so manche stadtbonzenkinder sehe, die angst haben sich schmutzig zu machen oder noch nie einen regenwurm aus der erde gegraben haben mache ich mir wirklich sorgen um unsere zukunft.
ich bin froh dass ich auf dem lang groß geworden bin, auch wenn es in der jugendzeit oft sehr hart, sehr langweilig war und die fehlenden verkehrsanbindungen mich oft aufgeregt haben. stattdessen habe ich mich viel mit mir selbst beschäftigen müssen und weiss wer ich bin. wenn ich irgendwann kinder haben sollte, möchte ich auch, dass sie auf dem land aufwachsen und werde dafür sorgen dass sie nicht so engstirnig werden wie viele ländliche lokalpatrioten die alles ablehnen was sie nicht kennen. die großstadt bietet meiner meinung nach eine große chance, weltoffenheit und toleranz zu lernen und seinen horizont zu erweitern, birgt aber auch die gefahr sich in oberflächlichkeiten zu verlieren. wenn man jedoch einen gefestigten, bodenständigen charakter hat kann man hier eine tolle zeit haben und viel fürs leben lernen. Und sich auch jederzeit in seine 4 Wände zurückziehen.
Definitiv habe ich hier mehr Spaß am Leben.
In diesem Sinne: Hummel Hummmel... und Saaaankt Paulihiii!!! spass muss sein =)
http://www.youtube.com/watch?v=GiZAB6KzGt0