Ich würde sagen, man passt sich dem Publikum an. Früher waren Filme langsamer, sie entwickelten Stück für Stück eine bestimmte Atmosphäre, es gab mehr Dialoge und man bekam als Zuschauer Zeit, die einzelnen Charaktere kennen zu lernen. Die Spannung stieg von Szene zu Szene und die Grundstimmung wechselte zwar auch innerhalb eines Films, aber ruhiger und nicht gehetzt. I. d. R. dauern ältere Filme auch länger als die neuen. Dass die neueren Filme im Vergleich hierzu in den Augen vieler Menschen einfach nur schlecht sind, liegt schon daran, dass die Kinogänger keine Geduld haben, keinen Bock auf längere Dialoge und schon gar nicht auf eine langsame Entwicklung. Da muss es krachen, am besten von der ersten Minute an, es müssen richtig die Fetzen fliegen und das Ganze muss schön untermauert sein von grellen, schnellen Bildern und einem hämmernden Bass! Und die Sache sollte überschaubar kurz und knackig sein, denn mit über 90 Minuten Länge ist ein Film für Viele eine Zumutung. Also muss in begrenzte Zeit sehr, sehr viel an Informationen gequetscht werden. Die Handlung ist eher zweitrangig, die Charaktere auch, solange es drumherum nur ausreichend scheppert und kracht! Wenn dann ein Protagonist noch einen dämlichen, aber coolen Spruch ablässt, ist er der Held. Dazu kommen noch ein paar Dinge, welche der politischen Korrektheit (neben allem Gemetzel) geschuldet ist: Ausreichend 'farbige' Darsteller, genügend Frauen in 'starken' Rollen, vielleicht noch der eine oder andere Homosexuelle, den obligatorischen Russen nicht vergessen und beim Dialog aufpassen, dass sich keine ethnische Minderheit auf den Schlips getreten fühlt. Nicht zu vergessen: Der Film sollte möglichst viele Leute ansprechen, denn da geht es um viel Geld. Also muss für jeden was drin sein. --- Lasst mich mal nachdenken --- Unter all' diesen Bedingungen kann am Ende ja nur Müll produziert werden!! Oder?

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