Ich würd gar nicht so weit gehen, überirdische Interpretationen (Satan, Jesus etc) zu suchen. Die Geschichte ist meiner Meinung nach mitten aus dem Leben und bei uns selbst zu finden.
Anfangs die Unschuld, Einsamkeit, Sehnsucht (das eine von dem ich niemals genaß), später die Verliebtheit (sie wuschen mich, flochten mir Blumen ins Haar) und ein Gefühl von Seelenverwandtheit (ich träumte den Himmel im nachtschwarzen Hort), Geborgenheit (so lag ich gebettet...), das Gefühl auf ewig den richtigen Menschen, die wahre Liebe gefunden zu haben. Schließlich dann doch die bittere Enttäuschung, Liebeskummer (danach hab ich sie wie die Sterne nie wieder berührt), tiefe seelische Verletzung (schlugen und hackten), Rastlosigkeit (jagten mich wie ein Tier) und Resignation (verscharrten im Boden).
Der ewige Kreislauf zwischen verliebt sein, verletzt werden und einsam sein. Die letzte Strophe ist die erste, eine Endlosschleife. Ein Weg der nirgendwohin führt.
Am Ende und Anfang der Wunsch, allein zu bleiben, Frieden und Ruhe zu haben (dort wo ich mich hab eingewühlt, warum lasst ihr mich nicht schlafen). Quasi würde die Geschichte danach wieder von neuem losgehen, nämlich damit der Verführung zu unterliegen, trotz des Vorsatzes, alleine und unverletzt zu bleiben, was immer wieder zum selben Ergebnis führt. Mehr Verletung und tiefere Wunden.
Es könnte, großzügig ausgelegt, eine Zustandsbeschreibung unserer heutigen Gesellschaft und den ständig wechselnden Beziehungen sein. Anders gesagt, wir laufen, rennen in irrsinnigem Tempo und wissen nicht wohin. Dass der Protagonist sich darin nicht wohl fühlt, sondern sich nach Beständigkeit ("überdauernd die Zeit", "auf immer mit dir verbunden") sehnt, erkennt man meiner Meinung nach vor allem auch an den vielen astronomischen und poetisch/romantischen Begriffen, die unendliche Weite, große Gefühle wiederspiegeln. ("Trag ich doch die Sterne im Herzen). Es beschreibt irgendwo die Sorgen eines tiefgründigen, aber einsamen und verletzlichen Menschen, der sich in einer oberflächlichen und für ihn zu schnellen Welt fremd fühlt. Was auch zur Band ASP passen würde.
Zumindest ist das meine Interpretation... was nicht heißen muss, dass sie richtig ist oder andere falsch sind. Das wichtigste ist am Ende doch auch immer... was bedeutet der song für dich?
(p.s Ach übrigens, den Beitrag habe ich nicht vom Youtube Video geklauft oder umgekehrt, bevor darauf einer kommt... ich bin dort und hier ein und derselbe.)