Aus eigener Erfahrung und bei vielen, vielen gesehen: Entgiftung reicht nicht! Wie Leelith geschrieben hat, wenn er noch relativ neu ist, mag das gut gehen, aber auch das ist unwahrscheinlich, da es ja Gründe gibt, warum er sich so auf die Drogen eingelassen hat. Das muss therapiert werden.
Die wenigsten rutschen "aus Spass" rein, eigentlich gibt es immer ein Bedürfnis, das dem vorausgeht und dieses muss angegangen werden.
Dennoch kann ich nicht umhin, auch Hoffnung zu verbreiten. Es gibt sie, die Ex-User. Gerade hier schreibt eine Person, die über 12 Jahre hardcoremässig drauf war, incl. einer schweren Persönlichkeitsstörung, und ich habe es auch geschafft und lebe heute ein gutes und immernoch aufregendes Leben.
Deswegen weiß ich, dass es Hoffnung gibt. die Frage ist immer, ob derjenige bereit ist. Manchmal reicht der Wille nicht, weil man sich von tief innen aus welchen Gründen auch immer, gegen ein cleanes Leben sträubt. Dann muss man anscheinend tatsächlich noch tiefer rutschen. OHNE Wille geht es auf jeden Fall mal gar nicht.
Ich wäre auch nicht so schnell dabei, in Substituionsprogramme zu gehen (auch wenn ich selber drin war). Ausnahmen wie die von Leelith erwähnte Person gibt es und ich bin absolut der selben Meinung, dass die deutsche Drogenpolitik überdacht werden muss. Das Problem dabei ist, dass man da eher schwer evaluieren kann, da Junkies i.A. ein recht unbeständiges Klientel sind...
Es gibt durchaus gute Therapien, und auch Therapien, die eine höhere Erfolgsquote aufweisen können. Es kommt auf die Persönlichkeit an, da auch Therapien sehr unterschiedlich sind und manche passen, andere nicht.
Abschliessend bleibt zu sagen, wenn ER nicht eine starke Persönlichkeit ist und vielleicht nur "kurz" drin war, dann wird ER es nicht schaffen, wenn er nur entgiftet. Entgiftung säubert nur den Körper, die Denkweise wird nicht verändert und Gewohnheiten und Umfeld auch nicht...-sorry, da ist definitiv mehr nötig!