Wie du schon sagst, es geht nicht um die Tilgung von Sünden.
Wenn du das Bedürfnis hast, ein Kopftücher zu tragen, nimm dir die Freiheit. Wenn du religiös bist, wenn du deine täglichen Gebete verrichtest, deine Pflichten erfüllst, das heilige Wort des Koran vollumfänglich in deinen Lebensweg integrieren willst, dann sei konsequent.
Aber du "musst" gar nichts.
Das Hijab ist ein Symbol auch nach außen. Andere und dich selbst erinnert es an die Gesetze, deren Übertretung ganz klare Konsequenzen haben, wenn es bewusst geschieht. Wie oft liest du in der Schrift, wie oft triffst du andere zum gemeinsamen Gebet? Respektierst du deine Rolle, die im Koran anderes für dich vorgesehen hat als es bspw. Feministinnen gerne hätten?
Wenn du unsicher bist, lasse dir Zeit. Trage das Hijab, wenn du dich ganz damit identifiziert. Ansonsten würdest du selbst dich einem vermeintlichen Zwang aussetzen. Du selbst weißt, dass du diesem nicht unterliegst.
Jeden Schritt solltest du bewusst gehen. Wenn du Freundinnen hast, sprich mit ihnen.
Das Hijab ist in diesem christlich geprägten Land leider auch Teil der Isolation von der sogenannten "Mehrheitsgesellschaft".
Es sagt auch, "ich fühle mich von Menschen meines Glaubens besser verstanden. Mein Glaube setzt mir im Umgang mit Menschen anderer Religion bestimmte Grenzen".
Alles das soll so sein, es sollte aber Teil deiner Entscheidung werden - vor allem dann, wenn du frei bist und nicht gezwungen wirst, das Hijab für andere tragen zu müssen.
Genieße deine Freiheit und Gleichberechtigung dem Manne gegenüber und deinen unschätzenbaren Wert. Du hast keine Aufgaben zu erfüllen, um "gut" zu sein, sondern bist wertvoll auch mit Fehlern und Versäumnissen.
"Sünden" sind auch Druckmittel. Mit "Schuld" wird auch in der Politik manipuliert.
Du bist allein deinem Gewissen verpflichtet. Bitte vergiss das nicht.
Alles Gute für dich.