Ein Blick in den heutigen Schulalltag zeigt: Lehrer sein genügt längst nicht mehr. Wer heute unterrichtet, braucht am besten noch fünf Nebenberufe – unbezahlt, versteht sich, aber bitte mit vollem Einsatz.
Die aktuelle Liste der „nebenberuflichen Anforderungen“ an Lehrkräfte:- Erzieher – für alle Kinder, die zu Hause keine Grenzen gelernt haben
- Sozialarbeiter – für alle Schüler, die mit Gewalt, Vernachlässigung oder Dauerabwesenheit der Eltern aufwachsen
- Therapeut – für alle seelischen Notlagen, die zwischen Frühstück und fünfter Stunde aufbrechen
- Dolmetscher – wenn Kinder und Eltern weder Deutsch sprechen noch verstehen
- Familienberater – wenn die Mutter Hilfe braucht und der Vater unauffindbar ist
- Verfahrenslotse – zur Erklärung von Anträgen, Gutachten und Hilfeplänen
- Mediationsstelle – zur Konfliktlösung zwischen allen denkbaren Fronten
- Krisenmanager – bei Suizidandrohungen, Aggressionsausbrüchen oder totalem Unterrichtsausfall
- Digitalberater – weil natürlich jeder Lehrer auch IT-Fachmann sein muss
- Gesundheitsaufpasser – für Maskenpflicht, Händewaschen, Impftermine und psychische Stabilität nach Pandemiejahren
Und das alles selbstverständlich unter dem Etikett „Schule als Lebensraum“.
Dabei wäre es schon hilfreich, wenn sie wieder ein Bildungsraum wäre.