Ich stimme bewusst nicht ab und ich werde dir auch keine Antwort auf deine Frage geben. Nur ein paar Hinweise:
Du solltest dich von dem Gedanken verabschieden, dass C etwas mit C++ zu tun hat. Die sind historisch zwar irgendwie miteinander verbunden, aber inzwischen gibt es so dermaßen viele und gewaltige Unterschiede, dass man C und C++ als völlig voneinander unabhängige und inkompatible Sprachen ansehen sollte. Der Erfinder von C++ - Bjarne Stroustrupp - sieht das neben vielen anderen aus dem C++ Standardisierungs-Komitee - wie Herb Sutter - übrigens auch so.
C++ beherrscht einen großen Teil der C Syntax, umgekehrt kann man das nicht unbedingt behaupten. Aber vor allem die Konzepte und Herangehensweisen bei der Programmierung an sich sind VÖLLIG unterschiedlich!
Allein schon das kleinstmögliche Programm (abgesehen von einigen Leerzeichen) sieht in C so aus:
int main(void) { return 0; }
... in C++ hingegen so:
int main() {}
Du kannst in C nicht wie in C++ programmieren, und umgekehrt gilt das gleiche. Nichtsdestotrotz tun das viele Einsteiger, und es ist das beste Merkmal, um Anfängercode erkennen zu können.
Beruflich und privat entwickle in in beiden Sprachen sehr gerne, vermische diese aber nie und habe für beide Sprachen einen gänzlich anderen Stil, bzw. eine inkompatible Herangehensweise.
Wenn ich etwas Schlankes ohne Abhängigkeiten mit maximaler Portabilität schreiben will, dann nehme ich C89. Auch wenn die neueren Standards wie C99 und vor allem C11 wunderbare Features bieten, ist es aus verschiedenen Gründen oft sinnvoll, selbst Hand anzulegen. Aber natürlich auch nicht immer. Mit genügend Erfahrung weiß man einfach, wann man was am besten einsetzen sollte.
Falls ich hingegen etwas größeres schreibe, bei dem moderene Konzepte umgesetzt werden sollen, und was maximal effizient mit den Ressourcen umgehen soll, dann nehme ich C++17. Funktionalitäten von C++11 und C++14 sind zwar ebenfalls enorm wichtig und richtig, aber bei C++ möchte ich ohne einige C++17 Features gar nicht mehr entwickeln.
Wie du siehst, setze ich bei C auf den ältesten Standard, bei C++ hingegen auf den neuesten. Das hat sich bei mir im Laufe der Jahre als optimale Herangehensweise herauskristallisiert. Aber auch hierbei gilt natürlich wieder: Man muss im Einzelfall abwägen, ob nicht vielleicht doch C++11 oder C99 geeigneter ist. Hängt natürlich auch immer vom Projekt ab.
Auf jeden Fall solltest du C und C++ als völlig unabhängige Programmiersprachen auffassen, die rein gar nichts miteinander zu tun haben. Es wird kaum eine Aufgabe geben, die länger als 2 Zeilen ist, und in C und C++ identisch gelöst werden wird. Wie gesagt, Anfänger machen das zwar trotzdem oft, weil sie es nicht besser wissen, aber als erfahrener Entwickler sollte man genügend Wissen mitbringen, um die Unterschiede kennen und nutzen zu können.
C ist vom Umfang her wesentlich überschaubarer als C++, und C++ dürfte eine der Feature-reichsten Sprachen sein, die du finden kannst. Hinzu kommt, dass die Standardbibliothek von C++ um ein Vielfaches größer ist, als die recht Schlanke von C.
Das heißt, für Einsteiger ist vermutlich C am Anfang leichter, da du hierbei mit sprachübergreifenden Grundkonzepten wie Bedingungen, Schleifen, und solchem Kram in Berührung kommst.
Falls du danach aber C++ lernst, musst du teilweise völlig umdenken, vor allem bei Themen wie der Fehlerbehandlung, dem Programmfluss, uvm.
Aber die Reihenfolge, bleibt letztendlich dir allein überlassen. :)