In dem Film Fräulein Smillas Gespür für Schnee greift die Hauptfigur Smilla ihrer Gegenspielerin Benja hart an die Vulva, um sie außer Gefecht zu setzen. Diese bleibt schockiert zurück, sie hält sich den Schritt. Die Szene stammt aus dem Roman von Peter Hoeg. In Hamburg habe ich eine Adaption für Theater gesehen. Der Griff kam auch dort vor und sorgte für Lacher. Ist es riskant, solch einen Angriff im öffentlich-rechtlichen Fernsehen auszustrahlen? Die Vulva als Angriffsziel ist immer noch ein Tabu. Oder ist es einfach eine deftige Darstellung?

Kürzlich saß ich zu vorgerückter Stunde in vertrauter Runde bei einer normalerweise in positivem Sinne leicht durchgeknallten Freundin. Wir kamen auf zwei Frauen zu sprechen, die allen Anwesenden bekannt sind und die sich oft sehr intrigant und gehässig verhalten. Meine Freundin war ziemlich in Rage und wandte sich an ihre Cousine, die gerade ihren Facharzt in Gynäkologie macht. Sie fragte sie: "Könntest du die beiden nicht beschneiden, zack-zack?" Die Cousine grinste und antwortete: "Wenn du mir assistierst." Daraufhin gab es ziemliche Lachsalven - zwei Besucherinnen waren dabei sehr pikiert und meinten später, dieser Wortwechsel sei eigentlich ein No-Go. Ich muss zugeben, dass ich auch gelacht habe ob der Albernheit. Die Idee ist sicher etwas drüber und birgt rabenschwarzen Humor, aber sie wurde nur in vertrautem Kreis geäußert. Insofern würde ich das Gesagte auf sich beruhen lassen.

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