In unsere Klasse ist im September ein Mädchen gekommen, das sitzengeblieben war und sich auch jetzt nicht wirklich bessert. Sie gibt sich im Unterricht nicht so interessiert (wir sind in der 8. Klasse), aber ich habe das Gefühl, dass sie sich eigentlich über bessere Noten freuen würde. Schwänzen tut sie nie. Im Stuhl rutscht sie immer ganz weit runter und dann ist sie am Handy. Ihre genauen Noten weiß ich nicht, aber ich weiß, dass sie in mindestens Mathe und Englisch eine 5 hat. Ich sitze bei ihr "um die Ecke" (die Tische sind in U-Form) und sehe sie daher immer ganz gut, und ich hab ein paar Mal gesehen, wie sie sich zaghaft melden wollte, es dann aber doch gelassen hat und dann weiter am Handy gespielt hat. Sie hört auch öfter wirklich zu, ich sehe sie dann mit gerunzelter Stirn an die Tafel starren, also ich denke, dass sie echt versucht, es zu verstehen. Aber sobald ein Thema schwieriger wird, hört sie nicht mehr zu und antwortet auch unfreundlich, wenn sie aufgerufen wird (jetzt nicht so schlimm, aber solche Sachen wie "woher soll ich das wissen", was ich schon nicht nett finde).
Jetzt ist die Sache die, dass ich ihr total gern helfen würde, weil ich eben denke, dass ihr die Noten nicht so egal sind, wie sie tut. Wir sind nicht befreundet, aber wir haben ein paar Mal miteinander geredet. Dabei war sie immer recht neutral bis nett zu mir. Es gibt welche in der Klasse, die mich ein bisschen ärgern, sie gehört nicht zu denen und hat auch nie drüber gelacht. Würdet ihr sie ansprechen und mal anbieten, zusammen Hausaufgaben zu machen oder zusammen für einen Test zu lernen? Oder denkt ihr, dass das eine Grenze überschreitet, weil wir nicht befreundet sind? Ich würde auf keinen Fall sagen "ich will dir helfen mit der Schule", sondern es eher so ausdrücken, dass wir halt zusammen mal Hausaufgaben machen... Habe aber auch ein bisschen Angst, dass sie mich dann lächerlich/brav/langweilig findet und auslacht oder so. Soll ich sie einfach sich selbst überlassen?