Ungleichheit ist ein sehr fundamentales Problem, das tiefer liegt als, wie oft angenommen, auf der Ebene zb. Kapitalismus.
Ungleichheit ist nämlich weniger eine lineare Funktion von "Arm" bis "Reich" (nicht nur auf Geld bezogen) und mehr eine exponentielle.
Ein positives Beispiel: Du verdienst genug Geld um alle Grundbedürfnisse von dir und deiner Fam. gut zu befriedigen und es bleibt auch noch ein wenig am Ende vom Monat übrig. Damit kannst du dir die Zeit und das Geld nehmen dich zb. weiterzubilden. Hast die Möglichkeit Job zu wechseln. Da dein Umfeld dir (statistisch) sehr sehr ähnlich ist, geht es dem auch so gut, dass ihr zB. die Ressourcen habt Ideen umzusetzen und euch weiterzubilden. Außerdem steigt mit Bildungsniveau das Bewusstsein für einen gesunden Lebensstil. Aus einer Möglichkeit (soz. Umfeld, Gesundheit, Ressourcen, Zeit) ergeben sich zwei, dann drei etc...
Negatives Beispiel:
Der Betrieb, in dem du arbeitest, muss auf Grund der Pandemie zB. Personal kürzen und ohne dafür Schuld zu sein, musst du entlassen werden. Da es am Arbeitsmarkt schwierig ist, wird es schwierig die kommenden Rechnungen noch zu bezahlen. Jetzt kannst du nicht mehr mit deinen Freunden auf Urlaub fahrn und verlierst ein wenig Kontakt. Das wiederum verringert die Chance das jemand für dich einen Job hat.. Du kommst mit so einer schwierigen Situation nicht ganz zurecht und beruhigst dich regelmäßig mit zwei drei Bier am Abend. Durch die Situation fängt auch deine Partnerschaft zubröckeln an. Wenn mehrere Ressourcen (Familie, Freunde, Geld, Gesundheit) gleichzeitig wegfallen oder sich auch gegenseitig beeinflussen kann sich leicht eine Depression einschleichen. Und so weiter und so fort.
Ich weiß überspitzt und plakativ und ja, man kann sein Leben (auch drastisch) in eine andere Richtung lenken. Aber mein Punkt ist, dass es exponentiell nach oben bzw. nach unten geht.
Bis jetzt gibt noch keine (mir bekannten) nachhaltigen Methoden dem entgegen zu wirken.
Das blöde ist, dass durch Umverteilung meist nur Symptome behandelt werden. (Was aber trotzdem wichtig ist!)
Was wirklich solch eine sozialen Schere verringert ist Krieg. Der flacht die Schere wirklich enorm, auch wenn es sowas wie "Kriegsgewinner" gibt. Natürlich ist das kein einsetztbares Mittel!
Also schwieriges, tiefgründiges und globales Thema. Ich les mir liebend gern Lösungsvorschläge durch!