Hallo!
Das klingt ja mal depressiv! Leider bin ich mir nicht sicher ob ich die richtige Antwort für dich habe.
Als erstes würde ich dir einen Ausflug zu nem Komödianten empfehlen, man kann auch vor Lachen weinen! :D Als etwas ernst gemeinteren Vorschlag: Du sagtest du bist ein halbes Jahr nun Clean? Ich weiss nicht ob du damit das ritzen meinst, ich gehe davon aus du meinst Drogen, und wenn nicht nehmen wir mal an dass das Ritzen auf Dich das gleiche Suchtverhalten ausübt wie auf mich das Andere.
Aus eigenen Erfahrungen kann ich sagen, dass ebenjene Suchtmittel bei längerer Abhängigkeit deine Gefühle abstumpfen, da dein Hirn ganz unbewusst andere Prioritäten setzt. Wenn du damit nicht einverstanden bist, dann denk noch einmal darüber nach. Bei mir ging es soweit, dass ich nur noch an das eine denken konnte, nämlich die Substanz zu konsumieren. Ich wollte nichtmehr mit Freunden aus - wofür auch? Ich konnte ja zuhause bleiben und mir das Zeugs reinballern. Tja je länger je mehr interessierte mich der Rest nicht mehr. Solange ich meine Substanz hatte war ich ein zufriedener Mensch, Einzelgänger, wenn nicht - ... daran möchte ich mich nicht erinnern.
Während meines Entzuges merkte ich wie sich der Nebel um meine Gedanken löst, ich fing wieder an Kontakte zu knüpfen - gezwungenermassen. Diese Kontakte waren Mittel zum Zweck, nicht wichtig für meine persönlichen Belange. Ich war vorher so abgestumpft durch den willen an die Substanz kommen, dass man mich nicht bei sich haben wollte - Gefühle, wie du es beschreibst - hatte ich gar nicht. Nichts ausser Freude und Wut. Entäuschung fehlte, Trauer fehlte, Euphorier fehlte. Auch hier kamen mit prägende Lebensabschnitte in den Weg, bei denen ich die Entscheidung verschlief, da mir deren Ausgang als nicht wichtig genug erschien. Immernoch konnte ich nur an das eine Denken, immernoch waren mir die anderen Scheissegal, doch in der Hoffnung mich selbst und meine Aufpasser bescheissen zu können, spielte ich ihr Spiel mit - ohne zu wissen, dass ebenjene Aufpasser mehr Erfahrung hatten als ich. Nach einer sehr langen Zeit, nicht vergleichbar mit 6 Monaten, merkte ich, dass ich die Substanz gar nicht mehr wollte, denn das neue Leben war jetzt ein Teil von mir, ein Teil den ich nichtmehr hergeben wollte. Die Sustanz entwickelte sich zu einer Absurdität sondergleichen.
Langer Text kurzer Sinn: glaube fest an dich und versuche jeden tag ein besserer Mensch zu werden als du gestern warst, denn wer aufgehört hat besser zu werden, hat aufgehört gut zu sein. Wenn du, meiner Meinung nach, so weiter machst, wirst du eines Tages an den Punkt gelangen, an dem d erkennst, dass du es hinter Dir hast. Du wirs tallerdings niemals sehen, wieviel du noch vor dir hast.
LG