Diese Erfahrung, die du da gemacht hast und auch noch öfter machen wirst, habe ich auch schon so einige Male hinter mir und ich habe irgendwie das Gefühl, dass dies ein Result ist aus der allgemeinen Entwicklung des Daseins... gestern und heute, und zwar :
Die Ellenbogenmentalität hat über die Jahre drastisch zugenommen. Schon ab einem Alter von 12 soll sich schon jemand spezialisieren und für die Zukunft entscheiden. Ab da geht es nur noch um einen Alleine - nicht mehr um eine ganze Klasse, wie früher. (Klassengemeinschaften bis zur 13ten) Soll heißen : Jeder kämpft für sich und alles was man macht 'muß etwas bringen', sonst wird es über kurz oder lang abgehakt! Wir werden halt als Leistungsbringer nach und nach formatiert und digitalisiert. Dabei können wir zwar digital denken, jedoch nur analog handeln und sind die Bremse im System. Dieser Prozess oder diese Prozesse lassen kaum noch Raum für Privates, bzw. die Denke von vielen wird umprogrammiert, zu Denken, das das Funktionieren vor Privatem und Lebensqualität steht. Die meisten nehmen sich ja noch Arbeit mit in den Urlaub, der auch schon für jeden fast vorgedacht und vorgefertigt ist im Sinne einer MATRIX. Es schnallt nur kaum einer.
Es schnallen halt nur Leute, wie Du, die noch fühlen können, einen tollen Freund oder Kumpel zu vermissen, eine Art Sehnsucht nach guten vertrauten warmen Vibes zu haben, nach Seelenverwandtschaft, nach unkomplizierter Nähe, die bedingungslos ist.
Ich kann das was ich denke hier garnicht richtig in Worte fassen. Es ist so, als wenn so was wie 'Freundschaftskulturen' langsam flöten gehen. Es gibt für viele nur noch ein ICH - nicht mehr ein WIR. Und die Anforderungen an jeden lassen Menschen abstumpfen, gefühlsarm werden, Merkprozesse viele Arten verkarsten.
Weißt, ich krieg schon Schaum vorm Mund, wenn ich jemanden eingeladen hab, z. B. zu einem Filmabend, und ich dann merke, dass die oder derjenige hinter meinem Rücken mindestens die halbe Filmspielzeit auf seinem Handy rumtickert mit Leuten, die ich NICHT eingeladen habe. Der Besuch verpasst fast jede wichtige Szene im Film und man kann anschließend kaum über den Streifen reden.
Viele kennen heute das Gefühl nicht mehr, Schmetterlinge im Bauch zu haben, wenn man sich auf jemanden freut oder auf ein Ereignis; am Bahnhof zu stehen und es nicht abwarten zu können, bis endlich der bescheuerte Zug erscheint, in dem dein bester Kumpel sitzt. Emotionen glaub ich sind bald altmodisch und immer mehr fehl am Platze. Ich für mich z. B. hab manchmal das Gefühl, nur noch Leute um mich zu haben, die zu mir nett sind, weil sie immer irgendwas von mir nutzniessen können, etwas absaugen, etwas bekommen. Tja.. und am Ende sitzt man trotz vieler Freunde und Bekannten alleine da.
Ich glaube so geht es vielen und diese Leute sagen sich dann einfach : Ich schaff mir jetzt ne Beziehung an und verschwinde in dieser, machs genauso wie alle anderen, und ziehe so etwas wie ne Mauer drumherum. Das sind dann die 3-Jahre-Ehen mit dem Nur-noch-wir-Programm, die dann einmal oder zweimal noch danach auseinanderfliegen, dann plötzlich steht so ein Kumpel wieder auf der Matte und will mit dir segeln oder angeln gehen...wie früher.......(kotz-brech-würg......) :o)))