Meine Tochter dreht am Rad

Ich bin Mutter von zwei Kinder und weiß mir bei meiner pubertierenden Tochter mittlerweile keinen rat mehr.

Sie ist 13 und natürlich gibt es pubertät bedingt kleine streitereien, sie hält widerwort und gibt patzige Antworten, was in dem alter fast normal ist. Was jedoch nicht normal ist und für mich auch besorgniserregend, es kommen solche aussagen wie '' ich bring mich um ich will nicht mehr leben.'' Ich nehme das ganze schon sehr ernst da sie in der schule von einigen mitschülern gemobbt wird, dessen ich mich natürlich auch angenommen habe und dieses in der schule thematisiert habe und laut Klassenlehrerin soll sich das mittlerweile auch gelegt haben, meine tochter sagt da allerdings was anderes. Was ich erwähnen muss sie lügt ganz gerne und versucht aus allem ihren Vorteil zu ziehen an Regeln halten möchte sie sich auch nicht und versucht diese über ihre Oma ( die nicht weit von uns entfernt wohnt) zu umgehen, sprich ich sage bei etwas nein ihr passt meine antwort nicht und sie rennt zur oma die ihr es erlaubt, da gibt es schon mal ärger und ich schimpfe auch mal.

Wobei wir allerdings die größten probleme haben, weder ihr zimmer aufräumen noch sonstige kleinere Hausarbeiten möchte sie erledigen da gibt es immer aber auch wirklich immer wieder Ärger und sie schreit stampft mit den füßen und rennt in ihr Zimmer, es kam dabei auch schon mal vor das sie mich als '' elendige schl* , hu und f betitelt hat, da ich selbst von schlägen in der erziehung nichts halte schicke ich sie dann in ihr zimmer und sage sie solle über ihre aussagen mal nachdenken ( was sie meistens jedoch nicht tut) im gegenteil sie fängt an und randaliert in ihrem zimmer schreit und wirft schonmal stühle etc. durchs zimmer das ich schon einiges an renovierungsarbeiten in ihrem zimmer durchführen konnte. Ich muss auch dazu sagen sie hat schlechte erfahrungen gesammelt wg sexuellen übergriffen die ihr gegenüber begangen wurden, der Mann (28) sitzt auch mittlerweile in Haft. ich weiß nicht ob es damit noch immer was zu tun hat oder haben könnte, zur Therapie ist sie gegangen. Wir haben auch eine FamH. Mit dem ich dies auch schon alles besprochen habe. Nur selbst der weiß scheinbar auch nicht wirklich wie ich damit umgehen soll und sagt ich solle die Ruhe bewahren. und wenn sie so einen zickanfall hat sie an die hand nehmen und spazieren gehen. was das allerdings in dieser situation bringt ist mir schleierhaft zumal sie sich nicht an die hand nehmen lässt in so einer situation.

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Ohje, das hört sich ja wirklich nicht so doll an.

Also ich muss sagen, dass ich früher genauso war. Meine Familie dachte immer es kommt davon, dass ich ein Scheidungskind war. Und da muss ich absolut widersprechen, denn wenn ich heute darauf zurück blicke, habe ich damals einfach nur so reagiert, weil ich nur mich in meiner eigenen kleinen Welt gesehen habe. Ich habe auch alles schlecht geredet und mich immer als das Opfer hingestellt. Warum? Mh, wahrscheinlich weil ich mit mir selbst sehr unzufrieden war und immer das Gefühl hatte nirgends wirklich rein zu passen. Und das obwohl ich nicht wenige Freunde hatte, aber eben nicht solche, bei dennen ich mich vollkommen akzeptiert gefühlt habe. Genauso hab ich das alles auf die Familie projeziert und mir eingeredet, dass ich in meiner Familie nicht willkommen bin.

Letztendlich lief es bei mir so ab, dass ich Hausarrest bekam ect. was aber nicht gewirkt hat, da meine Eltern nicht wirklich konsequent waren und ich diese "Bestrafungen" dementsprechend meist sogar noch am 1. Tag umgangen habe.

Deswegen würde ich dir raten, ihr Dinge weg zu nehmen an denen sie wirklich hängt (sei es Fernseher, PC oder was ihr eben wichtig ist) und das auch konsequent durch ziehen. Es wirkt. Zudem solltest du wirklich mal mit der Oma reden. Pubertät ist für Eltern eine schreckliche Zeit, da man sein Kind nicht wieder erkennt und genau deshalb solltet ihr an einem Strang ziehen, damit sie euch nicht gegeneinander ausspielen kann.

Am Anfang wird es die Situation verschlimmern, doch das wird sie zum Denken anregen und letztendlich wird sie merken, dass ihr Handeln eine Konsequenz nach sich zieht und es doch angenehmer ist, wenn man zusammen hält.

Das kannst du auch auf die Hausarbeiten übertragen. Wenn sie die Mitarbeit verweigert, ist das Handy eben für drei Wochen weg.

Aber fürs erste würde ich versuchen ruhig auf sie zu zu gehen, damit sie auch weiss, dass sie dir Dinge anvertrauen kann, ohne Angst haben zu müssen, dass du gleich wütend auf sie wirst. Das ist anstrengend, da man viel in der Zeit schlucken muss, aber das hat mir mit meiner Stiefmutter immer sehr geholfen. Sie hat mich an die frische Luft geschickt, damit alle sich beruhigen und dann wurde versucht darüber zu reden, aber ohne dass sie mich bedrängt hat.

Ich hoffe ich konnte dir ein wenig helfen.

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