An einer EU-Außengrenze würde es wahrscheinlich nicht gut ausgehen. Die Griechen würden das nach aktuellem Stand nicht zulassen. Recht ist nicht dasselbe wie 'es gut meinen'.

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Der mehrfache Hinweis auf die künstlerische Freiheit geht an der Sache vorbei. Sehr viel wahrscheinlicher kommt hier afroamerikanisches Englisch od. African-American Vernacular English (AAVE), in dem Verben meist nicht konjugiert sind, zum Zug. Manche reden von Slang od. Umgangssprache; das geht in die richtige Richtung, wenngleich der erste Terminus möglicherweise etwas abwertend sein kann.

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Auch oft Wiederholtes kann ungenau sein bzw. eine überholte Ansicht darstellen.

Natürlich kann «She don’t belong to me» falsch sein, nämlich im Kontext der Standardsprache. Nicht wenn es sich um afroamerikanisches Englisch, auch African-American Vernacular English (AAVE) genannt, handelt.

AAVE muss nicht als fehlerhaftes, ungepflegtes oder willkürliches Englisch angesehen werden. Es stellt vielmehr eine Varietät des Englischen mit eigener Grammatik dar (Verben sind meist nicht konjugiert, Kopula kann ausfallen, viele Aspekte zur Darstellung der Abgeschlossenheit oder Dauer einer Handlung). In diesem Sinne gibt es durchaus falsches AAVE, z. B. eine schlechte Imitation davon. Was man hinterfragen kann, ist die Übernahme (oder, je nach Standpunkt, die Aneignung) von AAVE durch Sprecher, die keine Afroamerikaner sind. Ein solches Beispiel liefert der Sänger Luca Hänni mit seinem ESC-Lied «She Got Me». Der Begriff der Standardsprache ist im Übrigen klärungsbedürftig, gibt es doch mehr als ein Standard English.

Die Ähnlichkeiten mit der deutschen Sprache und ihren Varianten sind unübersehbar. Zum Beispiel hat die schweizerische Variante, das Schweizerdeutsch (Sammelbegriff für verschiedene Dialekte), durchaus Regeln. Sie sind zwar nach heutigem Stand nicht offiziell in Normen fixiert, aber es gibt zahlreiche Bücher in den betreffenden Dialekten (Prosa, Lyrik) und darüber (Lehrbücher, linguistische Studien), von der Verwendung in der Werbung ganz zu schweigen. ‹Wo› als Relativpronomen und als Konjunktion in temporalen Nebensätzen ist in diesem Zusammenhang nicht falsch, sondern gerade die Norm. Schweizer und Liechtensteiner ersetzen das Eszett (ß) durch ss. Wenn Deutsche «Fränkli» bzw. «Grützi» sagen, kommt das als Auffälligkeit (Anbiederung?) und als falsche Aussprache, respektive, rüber. Es gibt eine vom Duden anerkannte schweizerische Variante des Standarddeutschen, das Schweizer Hochdeutsch (womit nicht Schweizerdeutsch gemeint ist!).

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Weder der Hinweis auf die künstlerische Freiheit, noch die Erklärungsversuche durch Grammatikfehler oder Nachlässigkeit treffen die Sache. Worum es geht, ist Folgendes. Luca Hänni singt in afroamerikanischem Englisch, auch African American Vernacular English (AAVE) genannt, in dem Verben nicht konjugiert werden («When she go low / She go so low / Oh, she know») und die Kopula ausfallen kann («She gettin’ naughty»). In diesem Rahmen ist alles in Ordnung, denn AAVE hat durchaus seine Regeln (und ggü. der Standardsprache gewisse Vorzüge, etwa hinsichtlich der zeitlichen Aspekte). Das verschiebt die Frage freilich nur: Warum greift ein weißer Sänger aus der Schweiz, dessen Texter auch keine Afroamerikaner sind, auf AAVE zurück?

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