Anders, als die anderen hier, könnte ich mir eine Verbindung mit ADHS bei deinem Partner vorstellen. Denk daran, dass ein Problem bei ADHS ist, dass es damit typischerweise schwer oder unmöglich ist Normerwartungen zu erfüllen [deswegen spricht man von Problemen mit 'Executive Functions']. Strafen funktionieren nicht, sich mehr anstrengen funktioniert nicht. Leute mit ADHS sind es ab einem gewissen Alter gewohnt, dass sie immer alle enttäuschen müssen, egal wie sehr sie sich bemühen, egal wie loyal, originell, großzügig oder hingebungsvoll sie sind. Für mich hört es sich so an, als ob dein Partner sich davor schützen will ... und dadurch alles nur schlimmer macht, aber teilweise reduziert er natürlich auch tatsächlich diese Anforderungen, die er nie erfüllen könnte. Frag ihn ruhig dazu und/oder mach ihm Versicherungen, dass er sich für bestimmte Sachen immer auf dich verlassen kann und du ihn genauso haben willst, wie er ist. Am besten funktionieren ADHSler, wenn sie jemand haben, der ein totaler Fan von ihnen ist, ohne was ändern zu wollen. Du kannst dann vielleicht jemand als Freund haben, der originell, zuversichtlich und extrem loyal für immer ist.
Ich nehme mal an, wir reden von Fällen, die nicht eindeutige psychotische Schübe, also Halluzinationen, Wahnvorstellungen oder sehr abwegige Ideen enthalten, also etwas eher Schleichendes. Eine Sache, die helfen kann ist sich gute Freunde zuzulegen und die zu fragen und dann, bei Zweifel, mit dem was sie sagen zu, am besten, mehreren Ärzten zu gehen. Wenn die Wirklichkeit viel intensiver wird und man sich trotz seiner Logik immer isolierter fühlt, erheblicher Schlafmangel normal wird, vormals einfach zu erfüllende Anforderungen an Hygiene oder Ordnung nicht mehr zu leisten sind, dann ist es ganz gut mal ein paar Listen durchzugehen für typische Störungen, wie Angststörungen, Psychosen oder Zwangsneurosen ... am besten alles nicht zu intensiv, sondern eher interessiert. Hat man das etwas eingeengt, kann man oft am ehesten von Betroffenen in Selbsthilfegruppen einen Eindruck bekommen, ob da was ist oder sein könnte. - Der Grund warum man das machen sollte ist einfach, dass sowas leichter zu behandeln ist, wenn man es früher erkennt. Allerdings gehen auch sonst die meisten 'Verrücktheiten' nach einer Weile wieder deutlich zurück, besonders wenn man 'verrückt wird', also nicht schon sein Leben lang ist.
Zwei Sachen: Erstens solltest du immer davon ausgehen, dass das Jugendamt alles, was du ihm gibst versucht gegen dich zu benutzen [Details siehe trennungsfaq.com]. Zweitens: das mit dem Kind wird wahrscheinlich so oder so erst mal unangenehm, deswegen würde ich empfehlen, dass ohne viel Erwartungen einfach nach offiziellen Vorgaben oder eben so gut es geht abzuarbeiten. Allerdings wird das Kind auch mal älter und irgendwann kommt dann deine Chance - darauf würde ich eher hoffen & hinarbeiten.
Ich würde versuchen relativ einfach Entspanntheit zu projizieren. Wie bei den Großeltern am besten einen einfachen Unterschied in der Bezeichnung einführen: der eine ist Papa, der andere ist Papi. In dem Alter ist wichtig, dass alles mit einfachen Sätzen und Selbstvertrauen erklärt wird - Biologie und soziale Strukturen sind nicht das Problem von Kindern in diesem Alter. Der eine ist Papa, der ist immer hier, der andere ist Papi, der kommt manchmal. Wieso ist Papi nicht immer hier? Weil der nicht mehr hier wohnt [usw.]. Besonders wenn der Ton meist relativ freundlich ist, können Kids da eigentlich eine ganze Menge ab, denn weltweit sind unübersichtliche Großfamiliengefüge mit wechselnder Besatzung erst mal das Normale...
Ich hab sowas einmal ziemlich nah dran erlebt und noch ein paar Stories dazu aus zweiter Hand gehört. Tendenziell hast du das Richtige gemacht, denn diese Sorte Verbindung kann man nicht einfach hinter sich lassen und der Mut und gute Wille, der von deiner Aktion ausgeht hat sein eigenes gutes 'Karma' was dir helfen wird. Allerdings: Das Problem sind meist sehr hohe Erwartungen, beziehungsweise auch Ängste, und die können sowas sehr unangenehm machen. Dass es häufig gefühlt nur eine Chance gibt, macht alles noch schlimmer. Deswegen folgender Tipp: Halte das ganze erst mal für eine Weile sehr oberflächlich & freundlich. Sag ihm, dass du ihm keine Vorwürfe oder dergleichen machen willst und auch keine Erklärungen willst, schick ihm ein paar Bilder aus deinem Leben, was so passiert ist und dich jetzt so interessiert [kannst du auch mehrere hintereinander, ohne auf Antwort zu warten] ... hauptsächlich damit er sich erst mal sicher fühlt ... und du auch. Mach am besten mehrere Termine ab, damit nicht zuviel Gewicht auf einem liegt, z.B. '... wollen wir nicht einfach mal immer sonntags für 5 Minuten telefonieren, damit sich erst mal etwas an einander gewöhnen kann? das ist ja gar nicht so einfach...' - Dass er den Kontakt nicht will, kannst du übrigens so gut wie ausschließen. Väter sind mit ihren Töchtern ziemlich intensiv verbunden. Wahrscheinlicher ist allerdings, dass er sehr ungeschickt damit ist und dass du erst mal eine Weile sehr viel großzügiger und toleranter mit ihm sein musst, als man das von dir erwarten können sollte. Hälst du aber durch, kann es durchaus das beste sein, was du für deine Depression und vielleicht dein Leben machen kannst.
Schlage in keinem Fall deinen Vater; das bekommst du nie wieder aus deinem System raus. Mit hat mal jemand erzählt, dass er seinen Vater mit einem zerdepperten Teller bedroht hat, als der seine Mutter [mal wieder] angegriffen hat. Irgendjemand hatte die Feuerwehr gerufen und das nächste was er erinnerte war, dass ihn ein Feuerwehrmann in der Küche mit der Faust ins Gesicht schlug. Als er wieder zu sich kam und sich beschweren wollte, sagte der zu ihm: "... du wolltest dir gerade die Hand abhacken!!" [... nämlich die, mit der er seinen Vater bedroht hatte...]. - Es ist besser, wenn du versuchen kannst die Reaktionen deines Vaters als Zeichen von Verzweiflung & Hilflosigkeit zu sehen. Denn eins ist ja sicher: Niemand wünscht sich ein Vater zu werden, der seine Frau oder Kinder schlägt oder auch nur bedroht.
Nachdem ich Zuhause ausgezogen bin, war ich überrascht, wie viele Organisationen es gibt, die einem in solchen Situationen helfen. Obwohl du 20 bist, würde ich eventuell einfach mal mit dem Jugendamt anfangen. Die haben sowohl Möglichkeiten dich alternativ unterzubringen, als auch mit den Eltern zu reden. Oft wird die Situation schon viel besser, wenn da mal jemand 'vom Amt' anruft. Wichtig allerdings als Regel: Erst mal nichts da unterschreiben oder verbindlich zustimmen. Es gibt allerdings auch viele unabhängige Hilfsorganisationen. Meist kannst du die leicht über Hilfe-Hot-lines ausfindig machen. - Von rechtlichen Lösungen würde ich abraten. Tendenziell wirst du mehr Unterstützung bekommen, wenn du Verständnis für deine Eltern und guten Willen zeigst.
Die Antwort von Enzylexikon ist richtig und ihr gibt es eigentlich nichts hinzuzufügen. Richtig ist das Jesus - wenn er denn gelebt haben sollte - vor seinem Tod gesagt haben soll: 'Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?' Das wird generell als Zweifel und damit Ausschlusskriterium für einen Erleuchtungszustand gelesen. Natürlich kann man trotzdem ein guter, redlicher Mensch sein. Ob dies relevant für die Fehlannahme oft nicht besonders gut ausgebildeter evangelikaler Prediger ist, kann jeder selber spekulieren.
Nicht ganz richtig ist, dass man nicht wissen kann, was der Buddha als letzte Worte gesagt hat. Er war eine sehr prominente Figur, es waren sehr viele Personen anwesend und es gab diverse, gegen Inhaltsmanipulation aufgesetzte Systeme. Besonders die monastischen sind hochwertiger, als man sich das heute leicht vorstellen kann. Sind solche Sätze noch dazu in ganz unterschiedlichen geographischen, kulturellen und spirituellen Traditionen identisch aufbewahrt sowie kongruent mit sonst vom Buddha [oder einer vergleichbaren Quelle] Gelehrtem, kann man mit guter Sicherheit davon ausgehen, dass das so gesagt wurde.