Ich habe mein erstes Eigenes Pferd bekommen, als ich 12 war. Der Grund dafür war jedoch, dass meine damalige Trainerin, meine Eltern davon überzeugte, dass ein Eigenes für meine Förderung angebracht wäre. Die Anschaffung und Unterhaltung des Pferdes haben sie sich finanziell jedoch wahrscheinlich eher anders vorgestellt. So kamen zu den 700 Euro Stallmiete (Brandenburg) mit Futter etc., noch 250 für die Bereiterin und 100 Euro Hufschmiedskosten monatlich dazu. (Hufschmied monatlich, weil unvorteilhafte Hufe) In dem Preis inbegriffen waren da jedoch noch nicht die 20 Euro pro Reitstunde, Versicherungen und die Turnierkosten. Die Kosten für die Unterhaltung von Pferden unterscheiden sich natürlich von Bundesland zu Bundesland. Dass deine Eltern das Pferd verneinen, liegt wahrscheinlich daran, dass sie der Meinung sind, dass du dir der Verantwortung nicht bewusst bist. Man interessiert sich plötzlich für Jungs, Klamotten und Make-up und hat keine Lust mehr sich im dreckigen Stall mit den stinkenden Mistviechern aufzuhalten. Um mich herum gab es genug solcher Fälle, weswegen plötzlich die Frage "Wohin mit dem Tier?" aufkam. So was wollen deine Eltern sicherlich vermeiden. Das meine Eltern sich bei der Anschaffung jedoch keine Sorge um die Pflege im Teeniealter machen mussten, lag daran, dass ich 24/7 im Stall verbracht habe und mit 12 die komplette Anatomie des Pferdes, Bewegungsabläufe etc. herunterbeten konnte, einfach, weil es mich so interessiert hat. Reiten war immer mein Ding und ich hatte Glück, dass meine Eltern das erkannt haben und sich sicher waren, dass ich nicht aufhöre. Probleme, wie keinen Urlaub machen zu können, weil das Pferd bewegt werden muss, war bei uns nie ein Problem. Bei uns hat eine Bereiterin übernommen, wenn wir weg waren, jedoch gibt es ja viele weitere Möglichkeiten. Wenn du allgemein nur drei Mal die Woche bei deinem Pferd sein kannst, würde ich mich sowieso nach eine Reitbeteiligung umschauen. Diese könnte an den Tagen übernehmen, an denen du nicht da bist, und könnte wenigstens ein paar Kosten überdecken. Deine Freundinnen jedoch um Hilfe zu bitten, ohne, dass sie etwas beisteuern müssen, ist aus meiner Sicht jedoch suboptimal. Eure Beziehung könnte durch diverse Meinungsverschiedenheiten ziemliche strapaziert werden, denn dass du klare Regeln gegenüber deinen Freundinnen, in Bezug auf das Pferd setzen kannst, bezweifle ich. Ich habe meine Eltern neulich einmal gefragt, ob sie es "bereut" haben, mir den Sport zu finanzieren, obwohl sie selber keinen "Nutzen" daraus ziehen konnten. Ihre Antwort darauf hin war, dass das keines Wegs der Fall sei. Sie sind froh, dass sie mich damit unterstützen konnte und unglaublich stolz auf meine Erfolge, die ich mit dem Pferd verzeichnen konnte. Nicht nur turniermäßig, sondern auch die Perrsönlichkeitsveränderung (mehr Selbstbewusstsein, Koordination durch das Planen von Schule und Pferd [...]). Der letzte Kommentar war, dass sie es immer wieder tun würden. Lange Rede und gar kein Sinn. Frag deine Eltern einfach noch mal, weswegen sie gegen ein Pferd sind. Vermutlich kannst du, wenn du sie überreden willst, dann bessere Argumente einbauen. Ich hoffe trotzdem, ich konnte dir weiterhelfen. Viel Glück.
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