Liebe Witcxh,
da du ja meintest, dass du das Gefühl hast dich würde niemand verstehen, plaudere ich nun auch aus meinem Nähkästchen.
Depressionen seit ich 12/13 bin, ebenfalls wurde ich gemobbt, einfach nur weil ich anders bin. Habe vermutlich seit meiner Kindheit Asperger-Autismus, was bei mir aber erst mit 20 Jahren diagnostiziert wurde. Habe eine Vergewaltigung und den Verlust meiner Mutter, als ich 17 war, hinter mir und zusätzlich Diabetes, womit ich lange nie zu recht kam.
Auch ich hatte oft Probleme mit meinen Psychologen, die mich oft nicht verstanden und mir das Gefühl gaben, dass sie sich für mich gar nicht interessierten. Sie haben nur ihren Job gemacht, um Geld zu verdienen, nicht, um Menschen zu helfen. Oft musste ich verwechseln, weil ich mich, wie du, gar nicht ernst genommen gefühlt habe. So wohl bei Psychologen extern, als auch bei Psychologen und Psychiatern in Kliniken (Kinder- und Jugendpsychiatrie Schleswig und Diako Flensburg). Erst, als ich mit 19 Jahren in eine voll stationäre Wohneinrichtung in Kiel kam, wurden meine Depressionen besser und das tatsächlich durch Medikamente, die man mir vorher gar nicht verschrieben hatte...
Ich versuche dich, als auch deine Therapeutin, die du zum Glück lieb findest, zu verstehen. Sie will dir eigentlich nur auf den rechten Weg helfen und wahrscheinlich versucht sie dich dazu zu motivieren eine Ausbildung o.ä. zu machen, damit du einen festen Boden unter den Füßen hast. Sie vermutet auch mit Sicherheit, dass die Tatsache, dass du weder einen Abschluss machen konntest, noch ne Ausbildung und somit keine Perspektive im Leben hast, dir Selbstmordgedanken verschafft und will dich auf die Weise da raus holen, was natürlich der absolut falsche Weg ist! Nur das scheint sie noch nicht realisiert und kapiert zu haben.
1. Ich vermute mal, dass du das schon hast, aber ich frage trotzdem: Hast du ihr schon vehement und deutlich erklärt, wie du dich fühlst und in welcher Situation du dich befindest? Ist ihr klar, was du denkst oder fühlst und was deine genauen Wünsche sind? Hast du ihr klar gemacht, dass du den großen Wunsch hast Schritt für Schritt deine Probleme aus der Welt zu schaffen und mit einer Therapie versuchen willst den richtigen Weg einzuschlagen?
Oder bist du hauptsächlich dahin gegangen und hast es so hingenommen, wovon sie angefangen hat zu reden? Es klingt manchmal kontraproduktiv und die Tatsache, dass Psychologen als autoritär gelten, hemmt einen oft und hindert einen meistens daran wirklich zu sagen, was man will. Aber ich denke in dem Fall solltest du das mal machen und ihr genau sagen, was DU willst und ihr sagen, dass DU sie um Hilfe bittest, WEIL du aus Depressionen keine Ausbildung machen kannst, obwohl du es gerne würdest. Einfach klar sagen, was du willst und fühlst.
2. Wenn du das Gefühl hast, dass, obwohl deine Psychologin eine liebe Person zu sein scheint, sie dir nicht helfen kann, weil du dich unverstanden fühlst, dann solltest oder musst du sogar wohl oder übel erneut den Therapeuten wechseln. Es dauert manchmal ewig die richtige Person zu finden, wo die Chemie auch stimmt und wo du auch das Gefühl hast, ernst genommen zu werden. Bei mir hat es um und bei ca. 4 Jahre gedauert. Menschen, die unsympathisch zu sein scheinen oder bei denen einfach nichts passt, wird es leider immer geben.
Mein Tipp, wechsel deinen Therapeuten oder sage ihr dies mal klipp und klar, was Sache bei dir ist. Bei dir ist es keine Lustlosigkeit und keine Demotivation allein, sondern DEPRESSIONEN, wieso du keinen festen Stand hast. Auch, wenn die Suche nach neuer Hilfe lange dauern könnte, du wirst die richtige Person finden, mit der du arbeiten kannst. Ansonsten helfe auch eine Einweisung in einer vollstationäre, betreute Wohneinrichtung. Dort findest du zusätzlichen Halt und Hilfe, während du auch nach einer neuen Therapeutin suchst. Bei mir hat es geholfen.