Ich würde solche Menschen gern fragen:

1) Warum tun Sie das, was sie tun?

2) Was würde es für sie bedeuten, wenn Sie Ihr Business nicht mehr ausüben könnten?

3) Was waren Ihre drei größten Fehler, die Sie bisher in Ihrer (Unternehmer-)Laufbahn begangen haben.

Vielleicht ein Anfang?

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Hallo @AshtonM,

du schreibst, dass ihr über Business Modelle schreiben sollt - nicht über Business Model Tools. Ist das richtig?

Falls ja, so ist sicher gemeint, dass ihr konkrete Geschäftsmodelle mehr oder weniger bekannter Unternehmen untersuchen sollt. Vielleicht besteht hier noch Klärungsbedarf mit dem Dozenten?

Gruß,

Dein StartupTutor

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Hallo @davealcantara,

ich teile Ihre Beobachtung, dass es zwar zahlreiche Informationen zum Thema "Unternehmensgründung" im Internet gibt, diese aber entweder zu ungenau sind oder wiederum zu spezifisch und nur auf einen Aspekt konzentriert sind (zum Beispiel: Fördermittelbeschaffung für Gründer).

Bei meiner Arbeit als Dozent & Coach für erfolgreiches Unternehmertum erlebe ich mindestens genauso oft, dass Gründer sich intensiv mit Fragen zu Buchhaltung, Steuern oder der geeigneten Rechtsform für ihr Unternehmern auseinandersetzen. Diese Fragen sind sehr wichtig. Aber sie haben fast keinen Einfluss auf den zukünftigen Erfolg des neu zu gründenden Unternehmens. Ich weiche mit meiner Meinung oft ab von der klassischen Meinung in der BWL-Literatur, in Unternehmensberaterblogs oder von vielen IHK- und freien Gründungsberatern.

Ob Ihr neues Unternehmen erfolgreich wird oder nicht, hängt entscheidend davon ab, ob Sie und Ihre Mitgründer aus ihrer Idee ein solides und robustes Geschäftskonzept entwickelt haben. Ich vermeide absichtlich den Begriff "Businessplan". Einen Businessplan erstellen Sie für andere, zum Beispiel für die Bank oder für einen Fördermittelgeber. Das Geschäftskonzept erarbeiten Sie allein für sich selbst. Es ist ihr erster Prototyp ihres Unternehmens. Je intensiver Sie zu Beginn Ihrer Unternehmensgründung über Ihr Konzept nachdenken, desto geringer werden die unternehmerischen Risiken und desto höher wird Ihre Wahrscheinlichkeit, langfristigen Erfolg zu haben.

Als ich letzte Woche mit einem Gründer aus meiner Stadt sprach und ihn fragte, was er am meisten bräuchte, um seine größte unternehmerische Hürde zu überwinden, antwortete er mir: "Ich brauche einen Plan (= "Konzept"), wie ich mit meiner Idee und meinem Produkt endlich Geld verdienen kann." Ich freute mich über diese Antwort. Für diese Erkenntnis hatte der Gründer allerdings fast drei Monate gebraucht! Drei Monate, in denen er keinen Kunden gewinnen und sein Unternehmen nicht voranbringen konnte. Denn Anfang des Jahres sprachen wir schon einmal zusammen. Der Gründer hatte in den Monaten zuvor mit hohen Investitionen ein tolles Produkt entwickelt - ein transportables TinyHouse auf Rädern. Damals hatte er auf meine Frage, was er am meisten benötigte, um mit seinem Unternehmen voranzukommen, geantwortet: "Ich brauche einen Kunden". Meine Antwort lautete damals, er brauche keinen Kunden, er brauche ein Konzept, wie er in Zukunft regelmäßig neue Kunden gewinnen könne.

Jetzt arbeitet er mit mir daran, sein Geschäftskonzept zu entwickeln.

Falls Sie noch nicht 100%ig sicher sind, wer Ihre Kunden sind, falls Sie ihre ersten zehn Kunden noch nicht persönlich kennen und falls Sie noch keinen Beweis dafür haben, dass Ihre Kunden Ihr Produkt oder Angebot definitiv kaufen werden, dann wird es Zeit, Ihr eigenes Geschäftskonzept zu erarbeiten. Ich emfehle Ihnen aus meiner persönlichen Erfahrung aus 15 Jahren Unternehmerdasein, diesen wichtigen Schritt vor alle anderen Aktivitäten zu gehen.

Viele Grüße,

Ihr StartUp Tutor.

p.s. Ich erarbeite übrigens gerade in diesem Moment mein eigenes neues Geschäftskonzept. Aus diesem Grund möchte ich gern mit Ihnen ins Gespräch kommen. Wie interessant wäre es für Sie, mit mir in einem maximal einstündigen Gespräch (per Video-Skype) Ihre derzeit größte Hürde bei der Unternehmensgründung zu identifizieren und ganz konkret die wichtigsten nächsten Schritte für Ihre erfolgreiche Gründung zu erarbeiten? Das Gespräch ist selbstverständlich kostenlos und ohne weitere Verpflichtungen für Sie. Sie finden meine Kontaktdaten auf meiner Webseite, die auf meiner gutefrage.net-Profilseite zu finden ist. Ich freue mich darauf, Sie kennenzulernen.

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Hallo PeterPanda97,

zum Gründen eines StartUps / Unternehmens ist überhaupt kein Hochschulabschluss notwendig. Entscheidend ist, dass der oder die Gründer ein funktionierendes Geschäftsmodell entwickeln.

Das lernt man allerdings leider kaum an einer deutschen Hochschule aber das ist ein anderes Thema. In den USA hat Peter Thiel, ein namhafter Unternehmer und Investor, diese Einstellung sehr deutlich gemacht. Er bietet angehenden Gründern sogar Geld, wenn sie nicht studieren: http://www.spiegel.de/karriere/stipendium-mal-anders-100-000-dollar-fuer-uni-verweigerer-a-775265.html

Ich gehe davon aus, dass das nicht die Antwort ist, die du hören wolltest. Deswegen habe ich noch einen Tipp für dich: wenn du noch keine Geschäftsidee an sich hast und dich erst einmal naturwissenschaftlich-technisch ausbilden lassen möchtest, um dabei Ideen zu entwickeln, dann empfehle ich das Studium an einer Universität. Fachhochschulen gelten allgemein als "praxisorientierter", wobei die Frage lautet: welche Praxis ist da gemeint? Die Antwort ist: die Praxis als Arbeitnehmer. Wenn du als angehender Unternehmer also später im naturwissenschaftlich-technischen Bereich gründen möchtest, empfiehlt sich ein Studium, dass diese Themen umfassender auch in der Tiefe beinhaltet.

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Meiner Meinung nach benötigt ein Gründer mindestens diese drei Eigenschaften:

  1. Kreativität
  2. Offenheit und Neugier
  3. Selbstreflektion

Was steckt dahinter?

Kreativität

Ein Gründer steht zunächst vor der Aufgabe, aus seiner Idee ein tragfähiges Geschäftskonzept zu entwickeln. Das Ziel ist dabei, so schnell wie möglich und mit so wenig Kosten wie möglich herauszufinden, welches Problem seine Kunden haben, ob seine Idee dieses Problem löst und ob seine Kunden für diese Lösung bezahlen.

Dieser Prozess der Konzeptentwicklung ist ein kreativer Vorgang, vergleichbar mit dem kreativen Prozess von Künstlern.

Offenheit und Neugier

Um die oben beschriebenen Kundenaspekte für seine Idee zu verstehen, benötigt der Gründer viel Offenheit und Neugier. Viele Menschen neigen dazu, sich von ihrer eigenen Idee vereinnahmen zu lassen und sie für die einzig wahre Lösung zu halten. Dem ist natürlich oftmals nicht so. Deswegen sind meist diejenigen Gründer erfolgreich, die in der Lage sind, sich in ihre Kunden hinein zu versetzen und mit der Offenheit und Neugier eines Kindes so viel wie möglich über sie zu lernen.

Selbstreflektion

Die Ursache für das Scheitern von Gründungsvorhaben liegt fast immer bei den Gründern selbst. Natürlich ist es viel bequemer, äußere Umstände und andere Menschen für das eigene Scheitern verantwortlich zu machen. Erfolgreiche Gründer sind jedoch in der Lage, sich und ihr Handeln regelmäßig zu hinterfragen. Sie lernen aus Rückschlägen, die es mit Sicherheit geben wird und sind bestrebt, nicht nur ihr Unternehmen sondern auch ihre Persönlichkeit ständig weiterzuentwickeln.

Was ist mit Eigenschaften wie Organisationstalent, Zahlenverbundenheit, Ordnungsliebe, Wirtschaftswissen, ...?

Während es nicht schaden kann, eine dieser oder irgend eine weitere Talenteigenschaft zu besitzen, so sind sie keineswegs Voraussetzung dafür, ein erfolgreicher Gründer werden zu können. Speziell in Deutschland und Mitteleuropa herrscht leider noch immer der Irrglaube vor, als Unternehmer müsse man ein Multitalent sein und vor allem ein gesteigertes Interesse an wirtschaftlichen Themen haben. Die Ursache für diesen Glauben ist, dass Unternehmer und Manager oftmals für die gleiche Tätigkeit gehalten wird. In Wahrheit tut ein smarter Gründer gut daran, sich für Verwaltungstätigkeiten - also Management - entsprechend geeignete Mitarbeiter zu suchen. Themen wie Buchhaltung, Steuerfragen aber auch Produktion oder Vertrieb lassen sich an professionelle Komponenten (Drittanbieter) auslagern. Das lässt dem Gründer die nötige Zeit, mit seiner Kreativität an seinem Unternehmen statt in seinem Unternehmen zu arbeiten.

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Leider hält sich bis heute sehr hartnäckig der Glaube, man müsse seine Geschäftsidee unbedingt "schützen" lassen oder "geheim halten", um unternehmerisch erfolgreich werden und Nachahmer von sich fern halten zu können. Dieser Irrglaube kostet viele angehende Gründer viel Geld und Nerven, führt jedoch in den seltensten Fällen zu dem gewünschten Ergebnis, nämlich einem erfolgreichen Unternehmen. Genährt wird dieser Gedanke in der Regel von institutionellen "Gründungsberatern" und Parteien, die von diesem Prinzip profitieren, also Rechtsanwälten, Wirtschaftsberatern und so weiter.

Ist deine Idee tatsächlich so einfach zu kopieren, dann handelt es sich ohnehin noch nicht um ein ausgereiftes Konzept und sie wird am realen Markt innerhalb kürzester Zeit Nachahmer finden - gleich, ob ein "Ideenschutz" besteht oder nicht. Ein solcher Schutz ist auch nur so viel wert, wie der Gründer überhaupt die finanziellen Mittel hat, diesen im Ernstfall auch durchzusetzen. Es sind unzählige Beispiele bekannt von Marken- und Patentverletzungen, die von großen Unternehmen absichtlich begangen werden, weil sie wissen, dass das kleine Gründerteam die juristische Durchsetzung seiner Schutzansprüche niemals finanzieren kann. Notfalls zieht man juristische Auseinandersetzungen so lange hin, bis den Klägern die finanzielle Puste ausgeht...

Meine Erfahrung als Gründer und als Gründerdozent ist, dass der Erfolg einer Unternehmensgründung nicht davon abhängt, wie gut eine Idee geschützt ist. Im Gegenteil, je offener Gründer mit ihrer Idee umgehen, desto mehr profitieren sie davon. So hält man es zum Beispiel im Silicon Valley und anderen Gründerhochburgen.

Der Grund dafür ist, dass eine Idee zunächst nichts anderes als eben dies ist: eine Idee. Ideen gibt es wie Sand am Meer - entscheidend ist die Umsetzung der Idee. Dazu bedarf es eines ausgeklügelten Konzepts, eines Geschäftsmodells, dass die kritischsten Annahmen über die Kunden und das Produkt überprüft und sich aus den daraus gewonnenen Erkenntnissen zusammensetzt. Methoden und Werkzeuge wie Lean Start-Up und Business Model Canvas sind für diesen Prozess geeignet.

Hintergrund dieser Herangehensweise ist ein interessanten Effekt, der sich regelmäßig beobachten lässt: selbst wenn Menschen von einer Idee, einer neuen Technologie oder einer Methode erfahren, wenden über 99% der Menschen dieses Wissen doch nie praktisch an. Deshalb können schlaue Köpfe auf Fachkonferenzen oder in ihren Blogs jede Menge wertvolles Fachwissen kostenlos preis geben, weil sie wissen, dass ihre Zuhörer oder Leser es doch nie anwenden werden. Statt dessen wird man sich früher oder später an die jeweilge Fachkraft wenden, weil sie sich als Experte zum Thema präsentiert hat. Ähnlich funktioniert das auch mit Geschäftsideen. Wenn du von ihr überzeugt bist und eine Leidenschaft für dein Thema entwickelt hast, dann wird es sehr unwahrscheinlich, dass dich jemand bei der Umsetzung der Idee überholen kann, wenn du die richtigen Methoden anwendest.

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Die Entscheidung, auf welchem Wege man an Investoren herantreten sollte, hängt wesentlich davon ab, in welcher Entwicklungsphase euer Startup sich befindet. Habt ihr bereits zahlende Kunden und ein funktionierendes Produkt? Oder habt ihr eine Idee und beginnt gerade, daraus ein Geschäftsmodell zu entwickeln?

Je nach Entwicklungsphase (z.B. Seed-Phase, Growth-Phase, ...) sollte man sich an unterschiedliche Investorentypen wenden. In der Startphase sind oftmals Business Angels die richtigen Ansprechpartner während in späteren Phasen, wenn der Proof of Concept erfolgt ist und zahlende Kunden vorweisbar sind, kann man verschiedene Venture Capital Investoren kontaktieren.

Mein Vorschlag für den richtigen Weg, Investoren kennenzulernen ist: besucht einschlägige Gründerevents in eurer Region, nehmt an Startup-Weekends und ähnlichen Veranstaltungen teil und macht auf diesem Wege auf euch aufmerksam. Gute Investoren besuchen solche Events und halten nach spannenden Startups Ausschau. Das ist zwar deutlich aufwendiger und unbequemer, als Kontakte per Social Network zu suchen. Doch ihr versetzt euch in eine ungleich bessere strategische Position gegenüber potenziellen Investoren. Und das wird sich im Falle eines Investments für euch spürbar auszahlen, in dem ihr weniger Anteile für höhere Investmentsummen abgeben müsst.

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Die Wahrscheinlichkeit, mit einem Geschäft das "auf gut Glück" oder "aus dem Bauch heraus" gegründet wurde, erfolgreich zu werden, ist meiner Meinung nach extrem gering. Unabhängig vom Ort an dem ihr euer Geschäft gründen wollt, solltet ihr euch folgende Fragen offen und ehrlich beantworten:

  • Was sind unsere Stärken, Talente, Fähigkeiten und Interessen?
  • Welche realen Probleme (z.B. kein günstiger und zuverlässiger Transport für Personen und Güter im Ort verfügbar) von Menschen können wir mit unseren Stärken, Fähigkeiten, Talenten etc. lösen oder
  • Welches starke Bedürfnis der Menschen könnt ihr damit bedienen (z.b. Wunsch nach abwechslungsreicherem kulturellen Leben)?
  • Wer sind unsere Kunden (konkrete Zielgruppen, z.b. Damen zwischen 30 und 49, oder Schüler und Studenten aus dem Ort)?
  • Welches Angebot können wir unseren Kunden bieten, um ihr Problem zu lösen oder ihr Bedürfnis zu erfüllen?

Wenn ihr euch ernsthaft und tiefgründig mit diesen Fragen befasst, könnt ihr die Wahrscheinlichkeit, ein erfolgreiches Geschäft zu gründen, enorm steigern. Ohne durchdachtes Konzept zu gründen kann ich nicht empfehlen.

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In der Tat gab es bis vor etwa zwei Wochen eine solche Seite auch im StackExchange-Netzwerk. Da sie aber noch im Beta-Modus war und die nötige Aufmerksamkeit offenbar nicht erreichen konnte, wurde sie kürzlich geschlossen.

Bei meiner Suche bin ich auf http://www.ideaswatch.com gestoßen. Das schaut mir in etwa danach aus, wonach du suchst. Wie aktiv die Community dort ist, kann ich nicht beurteilen.

Ich denke, dass so eine Plattform dafür geeignet sein kann, interessierte Mitstreiter zu finden. Weniger vorstellen kann ich mir, dass man dort tatsächlich auf seine potenzielle Kundenzielgruppe trifft - es sei denn, diese besteht aus gründungsinteressieren Entwicklern ;).

Wie deine Ideen bei Kunden ankommen und wie du entscheidest, welche Idee Potenzial für ein tragfähiges Geschäftsmodell hat, lässt sich wirkungsvoller durch so genannte Kundeninterviews ermitteln. Aber das ist ein anderes Thema...

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Hallo 02567,

die besten Informationen über einen bestehenden Markt, dessen Nachfragevolumen und Teilnehmer bekommt man - kleine Überraschung - vom Markt selbst. Das mag für Manchen zunächst nach Haarspalterei klingen. Doch was ist denn eigentlich "der Markt"? Ein Markt besteht immer aus Menschen, die ein dringendes Problem gelöst oder ein starkes Bedürfnis gestillt haben möchten. Sind die Probleme nicht dringend oder das Bedürfnis nicht stark genug, lässt sich daraus kein tragfähiges Geschäft aufbauen.

Möchte man ein Unternehmen gründen, ist es daher sinnvoll, seine Idee für ein Produkt oder eine Dienstleistung so früh es geht "am Markt" zu testen. Das geht am schnellsten und preiswertesten mit Hilfe so genannter Kundeninterviews. Dabei versucht man, so viel wie möglich über seine potenziellen Kunden (also "den Markt") zu lernen. Wichtig dabei ist, dass es keine Verkaufsgespräche sind sondern reine Informationsgespräche. Dies sollte man den Menschen, die man dafür ausgewählt hatte auch verdeutlichen, denn kaum jemand möchte in ein Verkaufsgespräch gelockt werden.

In diesen Kundeninterviews erfährt man nicht nur, wo den Kunden der Schuh wirklich drückt sondern auch, welche Lösungen diese für ihr Problem bisher schon ausprobiert haben. Sprich: welche Konkurrenzprodukte kennen und nutzen sie? Wieviel Geld geben sie dafür aus? Wie zufrieden sind sie damit?

Hat man etwa 10 bis 20 solcher Informationsinterviews mit potenziellen Kunden geführt, so kann man daraus weit wertvollere Erkenntnisse für die Unternehmensgründung ableiten, als aus jeder Internetrecherche oder teuer erkauften "Marktanalyse". Und als Bonus hat man bestenfalls bereits die allerersten Kunden kennengelernt ... ;)

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Hi Nicovh18,

es ist zwar schon etwas länger her, aber da du bisher keine Antwort bekommen hast, hilft dir meine Antwort vielleicht doch ein bisschen weiter.

Wie wird man Entrepreneur?

Als Entrepreneur entwickelst du aus einer anfänglichen Idee ein tragfähiges Geschäftskonzept, das die Grundlage für eine erfolgreiche Tätigkeit als Unternehmer / Entrepreneur darstellt. Der Unterschied vom Selbstständigen zum Entrepreneur liegt darin, dass der Selbstständige auf ein bewährtes Geschäftsmodell zurückgreift. Er eröffnet beispielsweise eine KFZ-Werkstatt, einen Backwarenkiosk oder einen Service für Gebäudereinigung.

Der Entrepreneur hingegen schafft etwas Neues. Er befindet sich deswegen in einer anderen Ausgangslage als der Selbstständige. Fast alles von dem, was sein späteres Geschäftsmodell ausmachen wird, ist ihm zu Beginn unbekannt. Er weiß nicht, wer genau seine Kunden sein werden, wie sie auf sein Produkt aufmerskam werden, zu welchem Preis sie sein Produkt kaufen würden und so weiter. Er muss seine unternehmerische Laufbahn also mit viel Kreativität erst erarbeiten.

Deswegen empfehle ich Entrepreneuren, sich dafür bewährte Methoden anzueignen und diese im besten Fall mit Hilfe eines Coaches, Lehrers oder Mentors für die Entwicklung ihres Geschäftskonzepts einzusetzen. Diese Methoden und Werkzeuge gibt es, sie heißen zum Beispiel Lean Startup, Business Model Canvas oder auch Entrepreneurial Design. Darüber gibt es zahlreiche Bücher, Blogs, Podcasts etc. Leider findet man diese Methoden allerdings bis heute noch nicht in der klassischen Wirtschaftsliteratur oder der klassischen wirtschaftlichen Ausbildung (zb BWL-Studium). Deswegen gestaltet sich der zweite Teil deiner Frage oftmals schwieriger:

Wie findet man als Entrepreneur Mentoren?

Grundsätzlich ist es eine gute Idee, sich als Entrepreneur einen Mentor zu suchen. Der Weg des Entrepreneurs erfordert viel Ausdauer und Durchhaltevermögen, da kann ein guter Mentor Gold wert sein.Wenn man nicht das Glück hat, einen Entrepreneur in seinem Bekanntenkreis zu haben, kann man in die lokale Startupszene hineinschnuppern. Besuche regelmäßig entsprechende Events, sprich mit Gründern, die schon mindestens fünf Jahre erfolgreich in ihrem Startup arbeiten. Frage sie, wer ihre Mentoren sind, erkundige dich nach Empfehlungen, werde selbst aktiv.

Leider sind die meisten so genannten "(Existenz-)Gründungsberater" der klassischen Einrichtungen (IHK, HWK, Hochschulen ...) aus meiner Erfahrung kaum geeignet, wirklich effektive Mentoren zu sein. Ihnen fehlt oftmals schlicht die eigene Erfahrung oder sie verfolgen andere Interessen, zum Beispiel die Akquisition von Fördermitteln für "ihre Gründer", weil sie damit ihr Geld verdienen.

Ich hoffe, das hilft dir ein wenig weiter. Bei Fragen einfach fragen :)

Viel Erfolg bei deinem Vorhaben!

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Hi @Gawdlike,

der beste Proof of Concept für Startups sind zahlende Kunden. Ich weiß, das hört sich unrealistisch an, zumal du schreibst, dass es euer Produkt noch gar nicht gibt.

Doch genau das ist der Knackpunkt: erfolgreiche Gründer erarbeiten sich den Proof of Concept bevor das finale Produkt fertig entwickelt und der Marktstart erfolgt ist. Das Prinzip hinter dieser Denkweise ist, dass auf diesem Wege die Erfolgswahrscheinlichkeit der Gründung deutlich gesteigert wird. Schließlich werden keine Unsummen in die Produktentwicklung investiert, bevor die kritischsten Vermutungen nicht stichhaltig validiert wurden.

In deinem Fall kommt es nun darauf an, wofür ihr "pitcht"? Wollt ihr Investoren überzeugen? Oder Fördermittel beantragen? Mitstreiter gewinnen...?

Investoren, Business Angels etc. lassen sich jedenfalls kaum mit fiktiven Beispielrechnungen überzeugen. Sie wollen sehen, dass die Gründer bereits erste Kontakte zu ihren Kunden aufgebaut haben, dass es Kunden gibt, die bereit sind, für die Lösung Geld zu bezahlen - selbst wenn diese noch nicht komplett fertig ist.

Crowdfunding ist ein typisches Beispiel für wirksame Proof of Concepts. Gründer stellen ihre Idee in einem Video dar und wenn sie einen Kundennerv treffen, finden sich Menschen, die bereits vorab Geld dafür bezahlen.

Wenn du mehr über das Thema Proof of Concept für Startups erfahren möchtest, schreib mich einfach an. Viel Erfolg mit eurem Projekt!

Ronald

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Hallo @thefy6,

natürlich kann man ein Onlineunternehmen auch ohne Programmiererfahrung gründen. Entscheidend für den Erfolg sind zunächst weniger die technischen Kenntnisse sondern vielmehr die Frage, ob deine Geschäftsidee tatsächlich Erfolgspotenzial hat.

Genau an dieser Frage solltest du gründlich arbeiten - und zwar bevor du viel Zeit und Geld in die Entwicklung einer Onlineplattform investierst. Neun von zehn Gründungen scheitern, auch im Online Business, weil der oder die Gründer mit hohem (finanziellen) Aufwand ein Produkt entwickelt haben, was nach dem Start zu wenig Anklang findet.

So sehr man auch von der eigenen Idee überzeugt ist, so bleibt sie dennoch erst einmal nur eine Idee - und ist noch kein Geschäftsmodell. Viele entscheidende Komponenten für ein erfolgreiches Geschäftsmodell sind zu Beginn noch vage oder unbekannt. Oft wird mit reinen Vermutungen oder Annahmen gearbeitet. So glaubt man als Gründer gern, dass die anvisierte Kundenzielgruppe das Produkt oder den Service schon von allein kaufen wird, weil er einfach "so genial" ist. Vielleicht hat man sogar von Freunden und Bekannten so ein positives Feedback erhalten.

Doch die Realität sieht leider oft anders aus. Dabei kann man als Gründer seine Erfolgschancen systematisch steigern, wenn man ein paar entscheidende Dinge beachtet. Smarte Gründer starten nicht mit der Entwicklung ihres Produkts. Sie beschäftigen sich zunächst eingehend mit ihren potenziellen Kunden und versuchen, so viel wie möglich in so kurzer Zeit wie möglich über sie zu lernen.

  • Was sind deren Wünsche und Probleme?
  • Wie wirkt sich das Problem für sie aus?
  • Wie genau äußert sich das?
  • Welche Lösungen setzen sie jetzt schon ein, um ihre Probleme zu beheben?
  • Sind sie bereit, Geld für die Lösung ihrer Probleme auszugeben?
  • Wenn ja, wieviel?

Wie kommst du nun an diese Informationen? Die Antwort klingt einfach, hat es aber in sich: Du muss mit deinen potenziellen Kunden ins Gespräch kommen. Unterhalte dich mit ihnen, lass sie in ungezwungener Atmosphäre über ihren beruflichen oder privaten Alltag erzählen und höre dabei aufmerksam zu. Wichtig dabei ist, dass das keine Verkaufsgespräche sein sollen. Du möchtest lediglich so viel wie möglich über deine Kunden erfahren.

Den meisten Menschen erscheint die Vorstellung, wildfremde Menschen zu kontaktieren, um mit diesen ins Gespräch zu kommen, erschreckend bis beängstigend. Das ist normal und kein Grund zur Beunruhigung. Wichtig ist, dass man diesen Schritt richtig angeht. Die richtigen Menschen anspricht, herausfindet, wo diese sich aufhalten, die richtige Ansprache wählt usw.

Die Informationen, die man so erhält, sind Gold wert für die eigene Geschäftsidee. Und sie lassen sich vom Gründer erarbeiten, völlig ohne Programmierkenntnisse. Auf diesem Wege wird man seine ursprünglichen Vermutungen entweder bestätigt bekommen. Viel häufiger jedoch wird man die ursprüngliche Idee modifizieren, erweitern oder sogar noch einmal komplett neu denken. Das ganze kannst du komplett ohne Programmierkenntnisse bewerkstelligen. Im Netz gibt es jede Menge Informationen über diese Art der Geschäftsmodellentwicklung.

Ich hoffe, das hilft dir weiter und motiviert dich, weiter an deiner Idee zu arbeiten! Viel Erfolg.

Ronald

DigitaleSubstanz.de



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