Ich finde, was AxelSports67 geschrieben hat, trifft es auf den Punkt: " die Einstellung gegenüber den Deutschen ist in allen Ländern an sich sehr ähnlich. Man kann sie auf einen einfachen Nenner bringen: man respektiert die Deutschen für ihre Leistungen, aber man mag sie nicht. Die Deutschen gelten überall als besserwisserische Oberlehrer, die alles wissen und können und bis heute das Motto der wilhelminischen Kaiserzeit "Am deutschen Wesen soll die Welt genesen" verinnerlicht haben."
Mich nerven Deutsche generell, einfach schon die Aussprache, die Wortwahl, das Unterstellen gewisser Dinge, dass man als Ösi nicht ernst genommen. Wenn man Deutschen in einem Chat schreibt, wird einem unterstellt, dass man auch einen deutschen Pass hat z.B. Nichts ist schlimmer für einen Ösi, als als Deutscher bezeichnet zu werden. Die Deutschen gehen immer davon aus, dass ihre Gesetze überall gelten. Sie sind zwar in der Mehrheit, aber es gibt aufgrund der Geschichte auch Deutschsprechende auch in anderen Ländern in Europa. Sie beziehen grundsätzlich nur alles auf Deutschland und denken nicht, dass es da auch z.B. Südtiroler, Schweizer, Österreicher etc. gibt. Sie halten ihre Infos grundsätzlich als wahr und richtig, so dass man sehr oft gezwungen ist, sich zu wehren und Dinge richtig zu stellen. Und das nervt. Und man wird oft in die Irre geführt, wenn man ihnen glaubt. Ist mir schon oft passiert. Da wird etwas behauptet, man hält sich dran und dann kommt man später drauf, dass das gar nicht stimmt. Vor allem rechtliche Dinge. Die werden als allgemeingültig dargestellt. Sie glauben auch, dass einen die innerdeutschen Probleme, die sie mit ihrem Staat haben, uns interessieren. Nein, das interessiert uns nicht. Die einzigen, die etwas akzeptiert werden, sind die Bayern und ev. Schwaben, wenn der Dialekt ähnlich ist und die Leute nett sind. Ausnahmen gibt es auch immer, aber grundsätzlich, würde ich sagen, sind Ösis misstraurisch gegen Deutschen. Die müssen sich erst beweisen, dass sie was taugen. Sie nehmen Dinge oft viel zu wörtlich und sind zu kleinlich, da kommt es oft zu Missverständnissen. Und können auf einer Sache ewig herumreiten. Sie verstehen die zwischenmenschlichen Nuancen des Ausdrucks nicht, dass der Ton die Musik macht und nicht das Wortwörtliche. Es ist schwer, mit ihnen Spaß zu haben. Sie verstehen oft Erzählungen mit Übertreibungen nicht, dass das zum spannend machen dient und oft nicht ganz wörtlich zu nehmen ist, sondern regen sich über Kleinigkeiten auf, die unwichtig ist. Gerade wieder eben erlebt bei einem Online-Treffen. Deshalb ist ein Auskommen oft schwierig. Ihr Know-How wird geschätzt, aber menschlich ist es schwierig. Ich komme viel besser mit Slowenen, Spaniern und Italienern von der Mentalität her aus. Mein Opa hat auch den 2.Weltkrieg auf dem Balkan gut überlebt, weil er noch kroatisch konnte und die Mentalität der Partisanen verstand. Es ist halt in Österreich schon noch die KuK Monarchie sehr spürbar, dass Österreich ein Vielvölkerstaat war, der bis Triest und Sarajevo reichte. An der Mentalität merkt man das. Wenn ich nach Slowenien über die Grenze fahre, schauen die Häuser gleich aus, die Musik und die Mentalität ist gleich, viele Leute können und verstehen Deutsch und wir verstehen auch ein paar Brocken. Das ist uns natürlich näher als Deutsche, die von viel weiter weg kommen. Irgendwann wurde das Gebiet südlich der Alpen von Deutschsprechenden erobert, aber ursprünglich war da Slawen oder Rätoromanen. Spanisch sprechende Südamerikaner indigener Abstammung sind ja auch keine Spanier, sondern haben eine andere Mentalität. Die Religion spielt natürlich auch eine Rolle. Österreich ist fast ausschließlich katholisch, Bayern auch, aber Norddeutschland evangelisch. Was auch interessant ist, mit den Ostdeutschen kommen wir viel besser aus. Die verstehen unsere Probleme mit dem Auskommen, weil sie auch unter der Besserwisserei und Dominanz der Westdeutschen leiden, Diktaturen kennen und zwischen den Zeilen lesen können. Auch komme ich mit einem einzigen Deutschen leichter aus, als wenn viele da sind. Wo die Familie von meinem netten WG-Kollegen gekommen ist, habe ich für diese Tage die Flucht ergriffen und bin zu meiner Freundin gezogen. Das war einfach zu viel. Sehr laut, besserwisserisch, bestimmend, direkt. Einfach nicht zum Aushalten. Vor allem deutsche Frauen sind öfter so wie eine Dampfwalze, dass es sehr unangenehm ist, bedrohlich wirkt. Nicht zurückhaltend, unterstützend, charmant wie man es von Ösi-Frauen gewohnt ist. Auch Männer sind so, aber bei Frauen fällt das besonders störend auf. Ich ergreife da gern die Flucht.