Dagegen.
Die Sache ist einfach die: Die "Beschneidung" entfernt den empfindlichsten Bereich des Penis, denn die innere Vorhaut trägt mehr Nervenenden, Tastkörperchen und berührungsemfindliche Zellen als jede andere Stelle am Penis, mal vom Frenulum abgesehen, das jedoch auch meistens drauf geht. Zudem trocknet anschließend die Eichelhaut aus, verdickt und wird unempfindlicher. Damit wird dem Jungen ein Großteil des ursprünglichen Empfindungsvermögens geraubt.
Der spätere Mann kennt nur diese menge an Empfindungsvermögen, für ihn sind das 100%. Er versteht in der Regel nicht, was ihm fehlt. Dennoch ist der Verlust objektiv nicht zu leugnen.
Davon abgesehen gibt es natürlich ein gewisses Komplikationsrisiko. Blutungen, Verwachsungen, hässliche Narben, Schmerzen. Manchmal kommt es sogar zum Absterben des Penis und selten sogar zum Tod des Jungen. Und das alles ohne jeden wirklichen Grund.
Viele Betroffene leiden ihr Leben lang darunter, körperlich, sexuell und psychisch. Die Zahl der Männer, die sich dies nicht mehr länger gefallen lassen und offen über ihre Probleme sprechen, nimmt in den letzten Jahren immer mehr zu. Z.B. im beschneidungsforum.de gibt es ein Unterforum, in dem diese Geschichten gesammelt werden. Wenn Du magst, kannst Du Dich dort mal umsehen.
Ebenfalls sehr empfehlenswert ist dieses Buch:
https://tredition.de/autoren/clemens-bergner-15423/ent-huellt-die-beschneidung-von-jungen-nur-ein-kleiner-schnitt-paperback-44889/
Darin sprechen mehr als 70 direkt und indirekt Betroffene über ihre Erfahrungen.
Es hat also durchaus seinen Grund, warum in letzter Zeit immer mehr Widerstand gegen diese Körperverletzung und - wie viele Betroffene empfinden - Verstümmelung der Genitalien gibt.