Gott braucht das Gebet nicht. Viele Gläubige brauchen das Gebet, weil es ihnen die wesentlichen Dinge des Lebens in Erinnerung ruft, sie für ein Gespräch mit Gott oder für eine Innenschau öffnet, die Form und das Ritual ihnen innerlich Ruhe und einen gewissen Halt geben und die Glaubenssätze und Affirmationen ihnen wie beim Autogenen Training nicht nur Glaubenszuversicht und neuen Lebensmut geben, sondern sich auch positiv auf deren leiblisches, psychisches und seelisches Wohlbefinden auswirken. Nachweislich haben Gebete schon Heilungen bewirkt oder Menschen zu außergewöhnlichen Leistungen befähigt.
Das traditionelle Heidentum, das jeden von einem irdenen Mann gezeugte und von einer irdenen Frau geborene Wesen als vollwertigen Menschen anerkennt, der seine Rechtsfähigkeit und potentielle Gottähnlichkeit kraft Naturrecht mit der Geburt erlangt und nicht erst mit der Aufnahme in die ein oder andere religiöse Kultusgemeinde, die ein oder andere exklusive Freimaurerloge oder den Eintrag in irgendwelche Geschlechterregister. In der Bibel wird das Heidentum mit dieser Auffassung ausdrücklich durch den Bund von Judengott IEUE (JHVH) mit Noah bestätigt (Gen.9,1ff,6f u. 8-17). Dem Bund Noahs steht der heidnische Priesterkönig Melchisedeks vor (Gen.14,1ff,18-20 u. Hebr.7,1ff,2-7 u.15-28). Um diesem Bund anzugehören, muss man nur die Gebote der Menschlichkeit und den Grundsatz der menschlichen Gegenseitigkeit beachten (Mt.7,1ff,12 u. 22,34-40; Röm.8,1ff,14,19 u.38f; Hinweis auch auf "Notrune" Naudhiz: Edda, Hávamal 153; ferner Talion: Ex.21,12ff,23-25).
Das Gros der heidnischen Naturreligionen unterscheidet sich dadurch von den abrahamitischen Welt- oder auch Ritualreligionen, dass jedes von einem irdenen Mann gezeugte und von einer irdenen Frau geborene Wesen ein vollwertiger Mensch ist und seine Rechtsfähigkeit und potentielle Gottähnlichkeit (vgl. auch: Gen.1,26f; Joh.10,1ff,17f u. 30; 12,50; Röm.8,1ff,14,19 u. 38f; 15,9-13; 16,20) mit der Geburt und nicht erst durch die Aufnahme in die ein oder andere rituelle Kultusgemeinde oder den Eintrag in irgendwelche Geschlechterregister erlangt. Lebensaufgabe im Diesseits ist es, sich selbst durch die Anschauung Gottes, also die Identifikation mit dem höchsten Himmelsgott und der Erdmutter sowie den Lebensinteressen der ganzen Menschheit und seines eigenen Volkes zu einem Gott empor zu entwickeln. Die meisten heidnischen Religionen kennen daher eine Triade von Gottvater, Gottmutter und Gottkind - Mann und Frau - also so etwas wie die "heilige Dreifaltigkeit" im Christentum. Im Germanenmythos ist Alfadur ("Allvater") und nicht Widergott und Trickster Odin der oberste Gott der Götter. Odin, der "waffengewaltige Gott, der nur vom Wein (seiner Spruchdichtung) lebt und dem mit der Erinnerung an den wahren Gott der Götter (Rabe Hugin) auch jeder vernünftige Gedanke (Rabe Munin) entfliegt (Edda, Grimnir-Lied 19f), hatte in grauer Zeit sein Blut mit dem Menschenfeind und Widergott Loki alias Luzifer gemischt (Edda, Zankreden Lokis 9f u. 21-24) und wird darum im Ragnarök (Apokalypse) vom Hasswolf Fenrir, einem Sohne Lokis, gerissen (Edda, Weissagung der Seherin 53; Wafthrudnir-Lied 44ff,52-55; Baldurs Träume 1ff,11 u.14). Held und wahrer Gottessohn im Norden ist daher Thor, der im Ragnarök die Midgardschlange erschlägt (Weissagung der Seherin 56ff,65f), der als Sohn der Erde zu den weisen Wanen zurückkehren wird (Edda, Wafthrudnir-Lied 38f; auch Alwis-Lied 2-8 u. 34f). Thor und nicht Odin ist ausweislich der in vielen Runeninschriften überlieferten Formel "Thor weihe diese Runen" der wahre Runenmeister und gute Zauberer im Norden.
Hierzu: Runeninschriften, in: Rudolf Smek, Lexikon der germanischen Mythologie, Kröner Verlag 1984, S. 335.
Die gleiche Geschichte, die die Juden- und Christenbibel etwas moralinsauer erzählt, erzählt die Liederedda eher in der Art eines feucht-fröhlichen und unterhaltsamen Bauernschwankes. Der Ragnarök oder die Apakalypse ist daher für jeden Menschen und Natur liebenden Heiden eher ein Heidenspaß als eine Höllenqual. Das machte Thor bei den direkt antichristlichen Amtskirchen (Mt.23,1ff,9-15 u.29-36; 2.Kor.11,1ff,13-15; 2.Thess.2,1ff,4 u.8-13; 1.Tim.4,1ff,3f u. 6,2b ff,9f; 2.Tim.2,14ff,18; 1.Joh.2,18-20; Offb.6,1ff,9-11(!); 13,1ff,12-18; 17,1ff,14-18; 18,1ff,6-8 u.21-24; 19,17ff,19-21) so verhaßt. Im Sächsischen Taufgelöbnis mußten die zwangsweise von der kirchlichen "Heidenmission" Bekehrten daher nicht nur dem Teufel, sondern auch Thor und Saxnot, dem Ahnherren der Sachsen, widersagen. Das ist umgekehrt so, als würden die Heiden die Juden und Christen zwingen, Abraham als ihren tatsächlichen oder vermeintlichen Stammvater zu verfluchen. Ihre direkt satanische Gesinnung haben die angeblich christlichen Amtskirchen zudem schon sogleich zu Beginn der "Heidenmission" unter Beweis gestellt, in dem sie die längst zum arianischen Christentum übergetretenen und getauften Germanen ausgerottet haben, die friedlich mit den Heiden und Juden zusammen gelebt hatten. Auch die Religionskriege im Mittelalter überführen sowohl die römisch-katholische wie die protestantische Amtskirche der erklärten Gottes- und Menschenfeindschaft und damit des vorsätzlichen Satanismus (Gal.1,6ff,8-10).
Die keltische Religion ist sehr viel schwieriger zu beschreiben, da sie regional von Irland über England, Mitteleuropa bis Kleinasien sehr unterschiedlich war. Grundsätzlich existierte auch für alle Kelten eine heilige Triade von Himmelsgott, nährender Erdmutter und Menschenkinder. Als der gallische Adel den Volkswiderstand an die Römer verriet, haben die keltischen Weisen sogar viele Zeugnisse der eigenen Kultur und Religion vernichtet und in die Tradition der befreundeten und noch Widerstand leistenden germanischen Tradition eingebracht. Auch der Matronenkult im Rheinland dürfte keltischen Ursprungs sein.
Zur Einführung in die keltische Religion: Celtic Christian Spirituality http://www.uni-leipzig.de/~prtheol/Queens/35.htm
Eine Sünde ist ein Verhalten, das das Leben oder Vertrauen der Mitmenschen und so letztendlich auch das eigene Leben sowie das eigene Glaubens- und Selbstverständnis schädigt. Die Bibel drückt es so aus, dass der Sold der Sünde der Tod sei (Röm.6,23). Über kurz oder lang fallen alle Sünden über den Grundsatz der menschlichen Gegenseitigkeit (Mt.7,1ff,12) auch auf den Täter oder dessen Kinder zurück (Mt.5,17ff,26). Das sind die Gesetze des sozialen Lernverhaltens, ohne Gott mit einem Wort zu erwähnen. Die aufgelaufene Schuld früherer Generationen bezeichnen die Religionen etwas unkorrekt als "Erbsünde". Nach heidnischem Glauben, der übrigens in Einklang mit der Bibel steht, vermag der Götterglauben, also der Wille, sich durch gute Taten zu einem Gott zu entwickeln, frei von der Sünde (vgl.: Ps.82,1ff,2-8; auch: Joh.10,30ff,34-38 u. 12,37ff,50; 17,1ff,3). Die Kirchen nennen folgende Charaktereigenschaften Todsünden: Hochmut, Neid, Wollust, Trägheit, Zorn, Völlerei und Geiz. Das Heidentum nennt Neid, Habgier, Herrschsucht, Hass (Rachsucht) und vor allem die Feigheit Kardinal- oder Todsünden. Zorn, zumal über Unrecht, ist keine Sünde, auch wenn man diese Leidenschaft beherrschen sollte. Ohne Gerechtigkeit müßte nämlich auch nach christlichem Glauben auf Dauer die Liebe wegen der ständigen Frustration erkalten (Mt.24,3ff,12). Was soll das auch für eine Liebe sein, die Unrecht zuläßt? Die Folgen einer Sünde oder Unrechtstat können durch Buße und Wiedergutmachung teilweise beseitigt werden. Eine Sündenvergebung durch Gott setzt ebenfalls Buße und Wiedergutmachung voraus (Mt.5,17ff,26). Nach meinem heidnischen Dafürhalten können weder die Götter, noch die Priester der Kultusgemeinden Sünden vergeben, wenn sie sich nicht zugleich um eine Wiedergut-machung der Schäden beim Opfer bemühen (vgl. ja auch die Vollmacht Jesu durch Krankenheilungen: Mt.9,3-8). Der Ablasshandel der römisch-katholischen kirche ist sogar eine ausgesproche Gotteslästerung und Opferverhöhnung, also vorsätzlicher Satanismus (Mt.6,19ff,24; 1.Tim.6,2ff,9f; Offb.18,1ff,4-8 u.21-24), da hier die Priester Geld kassieren für Schäden, die nicht ihnen, sondern anderen Menschen zugefügt wurden.
Dunkel (Schwarz) ist das Geheimnis der Herkunft dieses Volkes (Hinweis auf Asen und Wanen in der Liederedda), nur beim Volk (Rot) liegt die Entscheidung für seine güldene Zukunft (Gold) auf Erden. Hintergrund: Die Asen waren aus Kleinasien einge-wandert. Just in dem Moment, als die Assysrer, die größte Militärmacht der Antike im Dunkel der Geschichte verschwand, tauchten die Pruthen (Hinweis auf Fluss Pruth, einen Nebenfluss der Donau in der Ukraine)in Deutschland auf und ließen sich im Gebiet des späteren Preußen nieder.
Karl-Heinz Weingartz Fachjounalist, Motivberater Völkerkunde.