Weil es 1944 noch Ausnahmen gab! Das Fluchtverbot galt in der ganzen Provinz Ostpreußen, aber in den Kampfgebieten vor Ort sah man die Sachlage anders. Es gab Evakuierungen und Flucht, die aber lokal begrenzt waren.

Bereits im Juli 1944 gab es an der Ostgrenze Ostpreußens im Raum Tilsit, Ragnit, Gumbinnen und Goldap und in der Stadt Insterburg schwere Angriffe der Roten Armee, so dass die Bevölkerung kurzerhand evakuiert wurde. Evakuierungen wurden vor Ort von den NS-Entscheidungsträgern wie Ortsgruppenleiter und Kreisleiter aber auch direkt von der Befehlshabern der Wehrmacht angeordnet, sicherlich auch um der Wehrmacht ein freies Schussfeld zu bieten und somit die Rote Armee aus dem Reichsgebiet zurückdrängen zu können, was auch unmittelbar gelang. In diesen Gebieten gab es sogar NSDAP-Evakuierungskommandos.

Viele Einwohner, die für die Evakuierung nicht vorgesehen waren, nutzten aber auch den bereits bestehenden Flüchtlingsstrom aus Litauen und dem Memelland um sich abzusetzen. Hinzu kamen eine Reihe von Ausnahmeregelungen: So durften Frauen mit vielen Kindern, deren Männer als Frontsoldaten dienten, ausreisen. Nahe Angehörige von Parteifunktionären ebenfalls, usw.. Mancher Ortsgruppenleiter befürwortete sogar eine Evakuierung, die er dann mit diesen direkten Kriegseinwirkungen erklärt hat. Lapidar gesagt, waren das noch „Ausnahmen“ und Gauleiter Erich Koch griff noch nicht hart durch. Er glaubte noch, dass diese Kriegsereignisse eine Ausnahme seien und der Endsieg bevorsteht.

Erst als sich die Situation im Januar 1945 verschärfte und in ganz Ostpreußen eine Massenflucht drohte, beharrte Koch fanatisch auf das Fluchtverbot, um Ostpreußen zu einer Festung mit einer kampfbereiten Bevölkerung auszubauen. Dafür brauchte er jede Person. Und jeder, der nicht mitmachen wollte, galt als Verräter und Feigling vor den Feind und sollte sterben! Selbst hochrangige Militärbefehlshaber ahnten die drohende Katastrophe, konnten ihn aber nicht umstimmen.

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Es ist falsch zu sagen, dass die Flucht des Gauleiters Koch den Befehlsgehorsam des Volkes zerstört hätte, wie archibaldesel hier schreibt. Das Volk wusste ja gar nicht, dass Gauleiter Koch sich abgesetzt hatte. Und die Handhabe gab es immer noch, denn der Befehl des Fluchtverbots, was wegen „Feigheit vor dem Feind“ mit Todesstrafe geahndet werden sollte,  galt immer noch. Die Menschen durften ihre Orte nicht verlassen. Doch mit den hörbaren Kampfhandlungen der heranrückenden Front kam es zu einer spontanen Massenreaktion der Bevölkerung. Die Angst vor der herannahenden Roten Armee, die für ihre Verbrechen an der Zivilbevölkerung bekannt war, war unerträglich. Im Januar 1945, zum ungünstigsten Zeitpunkt mit extremsten Bedingungen um die 25 Grad Minus und sehr viel Schnee, begaben sich nahezu alle Einwohner einer Stadt oder eines Dorfes zum selben Zeitpunkt auf die Flucht vor der herannahenden Roten Armee. Meine Großmutter erzählte mir, dass sie von der Flucht des Gauleiters Koch erst Jahre später aus der Zeitung erfahren hat. Alle in ihrem Dorf verfolgten das Knallen der Geschosse und sahen Feuer am Horizont. Aus Panik verließen sie mit allen anderen Dorfbewohnern gleichzeitig ihre Heimat, mit dem Wissen, eventuell wegen Befehlsverweigerung erschossen zu werden.

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Kein klassisches Kloster aber eine sehr schöne Sache ist die katholische Gemeinschaft Fazenda da Esperanca, in Gut Neuhof, 40 Kilometer westlich von Berlin.

http://www.fazenda.de/fazendas/gut_neuhof.php

Ich selbst war da noch nicht, habe auf dem Kirchentag 2013 Menschen kennengelernt, die dort wohnen, es scheint eine fröhliche, herzliche Gemeinschaft zu sein.

Nicht in Berlin, aber mit Auto und Bahn gut und schnell zu erreichen ist das Kloster Nütschau bei Bad Oldesloe (Homepage: Kloster-Nütschau.de). Es ist eine superschöne Klosteranlage und ideal für eine Auszeit, weil man dort wie in einem Hotel Zimmer für jeden Zeitraum buchen kann und dort so herrlich zur Ruhe kommt. Ich war dort und sehr zu empfehlen!

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