Ich bin dagegen, habe jahrzehntelang in der Nähe der AKW Brunsbüttel, Brokdorf gelebt und Krümmel war auch nicht weit. 2018 bin ich an Schilddrüsenkrebs, einem klar strahleninduziertem Krebs, erkrankt. Und ich bin nicht alleine, hier im Kreis gibt es Häufung von Krebserkrankungen im Vergleich zu anderen Kreisen. Gesundheit ist das höchste Gut! Da helfen keine anderen Überlegungen.
Du kannst leider nicht viel mehr tun, als du schon getan hast, nämlich deinem Freund zu raten, einen Psychologen aufzusuchen. Eine Psychotherapie ist nur auf freiwilliger Basis sinnvoll. Wenn dein Freund dies nicht möchte, dann muss Du dies leider akzeptieren und für dich die Entscheidung treffen, wie es mit euch weitergehen soll. Mach Dir nicht zu viele Vorwürfe: wie du schon sagst, er hat dich zu Boden geschubst und das Verhalten war nicht in Ordnung - du hast darauf etwas unwirsch reagiert, was ich verständlich finde.
Ein Psychologe hat Psychologie studiert; ein Psychiater Medizin und anschließend die Facharztausbildung zum Psychiater absolviert, d.h. er ist von seiner Ausbildung her ein Arzt. Da nur Ärzte Medikamente verschreiben können, kann dies ein Psychologe nicht tun. Psychologen müssen sich aber ebenfalls mit der Wirkung von Psychopharmaka auskennen, auch wenn sie diese nicht verschreiben dürfen.
Ein Psychologe kann nur beratend tätig werden, er darf keine Psychotherapien durchführen, es sei denn er hat eine Zusatzausbildung in Verhaltenstherapie oder Tiefenpsychologie absolviert. Dann nennt sich der Psychologe "psychologischer Psychotherapeut". Oder der Psychologe hat einen sog. "Heilpraktikerschein", dann darf er ebenfalls Psychotherapien durchführen, darf diese aber nur in besonderen Ausnahmefällen mit einer Krankenkasse abrechnen.
Auch ein Mediziner kann eine Ausbildung zum Psychotherapeuten machen; dieser dürfte dann auch Medikamente verschreiben.
Nach all dem schlimmen Erfahrungen hast du evtl. schon in deiner Kindheit gelernt, Gefühle auszublenden oder gar nicht richtig zuzulassen, weil sonst deine Situation nicht auszuhalten gewesen wäre. Das könnte ein Grund sein, warum Du jetzt weder Freude noch Trauer empfinden kannst.
Du schreibst, du hättest schon vieles ausprobiert, Therapie, Klinik etc. Hast Du schon Erfahrungen mit einer Traumatherapie gemacht? Es gibt viele verschiedene Therapieformen, nur wenn bisher noch nicht die richtige dabei war, heißt es nicht, dass dir gar nicht geholfen werden kann. Zusätzlich kommt es auch darauf an, dass der entsprechende Therapeut zu dir eine vertrauensvolle Beziehung aufbauen kann, damit eine Therapie erfolgreich und sinnvoll verläuft.
Aufgrund deiner Selbstmordgedanken solltest Du dir professionellen Rat holen. Deine negativen Gedanken könnten ein Zeichen dafür sein, dass du das Mobbing noch nicht überwunden hast und eben doch noch nicht alles gut ist. Mit so einer Situation zurecht zu kommen ist auch wirklich schwer. Du sagst ja selbst, dass dein Selbstbewußtsein unter dem Mobbing gelitten hat und das ist auch verständlich! Um an Hilfe zu kommen, könntest Du dir eine Überweisung vom Hausarzt für eine Psychotherapie holen. Leider ist es meist schwierig, an einen ambulanten Psychotherapieplatz zu kommen, da die Therapeuten mit Kassenzulassung meistens schon viele Patienten haben. Die Kassenzulassung ist aber gleichzeitig auch ein Qualitätsnachweis, dass du in seriösen Händen bist.
Noch ein Gedanke zum Mobbing: Wer sich selbst als besser darstellt als andere indem er andere erniedrigt, hat es auch nötig und selbst auch kein gutes Selbstbewußtsein. Wie also könnte so jemand angemessen über dich urteilen?
Was man mit diesen Test wirklich herausfindet, ist heute auch unter Psychologen sehr umstritten! Meiner Meinung nach ist der Test kein seriöses Diagnostikinstrument in der Psychologie. Dafür gibt es heute weitaus bessere Tests.
Gehe zu Deinem Arzt und besprich die Sache mit ihm. Du brauchst von ihm eine Überweisung zum Kinder- und Jugendpsychotherapeuten.
Wenn Du wirklich mit Selbstmordgedanken spieltst, müßtest Du unverzüglich auf eine Akutstation jeder Psychiatrie aufgenommen werden. Das geht, wenn Gefahr für dein Leben besteht, sogar ohne Überweisung! Je nachdem, wie der aufnehmende Arzt es aber einschätzt, kann es Dir passieren auf eine sog. "geschlossene Station" aufgenommen zu werden. Dass bedeutet, dass Du diese Station nicht auf eigenen Wunsch wieder verlassen kannst, sondern nur mit ärztlichem Einverständnis, d.h. wenn der Arzt der Meinung ist, dass keine Suizidalität mehr besteht.
Wie akut, d.h. wie gefährlich deine Selbstmordgedanken sind, erkennt der aufnehmende Arzt oder Psychologe in einem Gespräch mit dir. Soweit ich weiß, wird dort gefragt, ob du dir schon Gedanken zur Umsetzung des Selbstmordes gemacht hast. Je konketer deine Antworten diesbezüglich sind, desto ernster wird deine Situation eingeschätzt werden.
Wartelisten gibt es dagegen bei psychosomatischen Kliniken. Von diesen Kliniken kann man sich Unterlagen zum Antrag auf Aufnahme schicken lassen. Dort kann die Wartezeit je nach Klinik unterschiedlich sein.
Wirklich schwierig ist es auch einen ambulaten Psychotherapieplatz zu bekommen. Dort gibt es häufig nicht einmal mehr Wartelisten.