Die Rindenverbräunung (rötlichbraune Stellen) lässt auf eine Infektion mit Pseudomonasbakterien schließen. Die Verdickung des Stammes ist die Eintrittstelle der Bakterien. Der Baum versucht hier durch Zellvermehrung die Eintrittspforte zu schließen und die Krankheit auszuwachsen. Da die Verbräunungen bereits bis zu den Leitästen und an die Stammbasis reichen ist die Infektion schon weit fortgeschritten. Auf dem zweiten Bild ist auf dem schwarz verfärbten Rindenstreifen leichter Gummifluß zu erkennen, ebenfalls ein Pseudomonaskennzeichen.

Bakterien verstopfen die Leitbahnen der Pflanze und geben ihre meist giftigen Abbauprodukte in den Kreislauf des Baumes. Das führt zum Triebsterben und bei Stamminfektionen auch oft zum Absterben des ganzen Baumes. Zuweilen gelingt es dem Baum aber auch tatsächlich die Infektion auszuwachsen. Durch kreuzweises Einschneiden der infizierten Stelle kann dieser Effekt auch angeregt werden.

Es gibt Spritzmittel auf Kupferbasis, die aber zum einen hochgiftig sind (nicht nur für die Bakterien) zum anderen durch Resistenzbildung der Bakterien immer häufiger keine Wirkung mehr haben. Ansonsten nur vorbeugende Maßnahmen.

Der Pseudomonas Bakterienbrand befällt Steinobstarten. Er ist über Rindenverletzungen und/oder mit Bakterien verunreinigtem Schneidewerkzeug auf andere Steinobstbäume übertragbar.

Die Flechtenbildung (unschädlich) zeigt an, daß der Baum nicht mehr wächst. Auf sich beim Wachstum ausdehnender Rinde können sich Flechten nicht festhalten. Die Moosbildung (unschädlich) am Stamm deutet auf eher feuchten Standort hin, was diese Infektion fördert.

LG