Ohne hier etwas verharmlosen zu wollen...

Aber die Antwort ist: Definitiv keine Droge macht bei Erstkonsum süchtig. Süchtig in der Form, die du scheinbar meinst. ("das man es braucht")

Nichtsdestotrotz setzt einmaliger Konsum die Hemmschwelle massiv herunter. Von jemand der sowas nicht macht, hat man sich zu jemand, der es gemacht hat gewandelt. Hat es einem gefallen, wird man es sehr wahrscheinlich wiederhohlen und wahrscheinlich keinen Grund sehen der dagegen Spricht (so wie ALLE Dinge, die einem gefallen, auch Computerspiele, Sport, Fernsehen etc.) .... die einen sagen das ist dann schon Sucht, aber ich sage das ist eine andere Art von Sucht. Die übliche normale Lust-Sucht unter fast der alle Menschen (auch die, die nicht Rauchen und nichts nehmen) ununterbrochen und massiv leiden. Das ist das ständige Verlangen nach Beschäftigung, Veränderung, Ablenkung, Belohnung. Diese findet nur unter Umständen in Drogen eine sehr schnelle direkte Befriedigung, kann aber auch sich in Arbeitssucht oder Fernsehsucht "austoben".

Diese Art von Sucht, die du scheinbar meinst, dass man es nicht aushält, mal kurz nüchtern zu sein und sobald man runter ist was neues braucht etc. ergibt sich IMMER erst nach mehrmaligen Konsum und zwar nach regelmäßigen, häufigen Konsum. Schleicht sich aber dennoch oftmals heimlich an, ohne das der Betroffene es so richtig merkt, wie hier schon erwähnt wurde.

Das Problem ist, dass das Wort Sucht extrem schwammig ist. Es beschreibt einerseits eine extrem Krankhaft übersteigerte Form von Lust, und zum anderen Gewöhnung, bzw. beides zugleich.

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Das ist tatsächlich ohne weiteres möglich in die Obdachlosigkeit abzustürzen und nicht mehr so leicht wieder heraus zu kommen. Mir selbst ist das gerade passiert und ich bin ganz schön am kämpfen. Und ich bin keinesfalls jemand, der "zu blöd ist einen Antrag auszufüllen". Bin von einem längeren Auslandsaufenthalt zurück gekommen und zuvor meine Wohnung aufgelöst. Ich dachte das wäre schon kein Problem, wieder eine Wohnung zu bekommen und mir dann einen neuen Job zu suchen. Doch bist du erstmal draußen, wird dir das gewöhnliche Hartz 4 verwehrt. Du kannst einen Tagessatz bekommen, den du dir Bar, täglich beim Arbeitsamt abholst. Mit diesem Tagessatz kannst du keine Wohnung mieten, oder hast du schonmal einen Vermieter gesehen der sich mit 11 Euro in bar als Mietanzahlung zufrieden gibt. Um eine neue Wohnung zu bekommen musst du erst einen Vermieter finden der sehr viel Gedult hat und dann das Arbeitsamt fragen, ob sie mit der Wohnung einverstanden sind, erst dann bekommst du zugesichert, dass du die Wohnung bezahlt bekommst... nur einen Vermieter zu finden, der sich auf so etwas einlässt, der so lange wartet bis das Arbeitsamt zusagt, ist extrem schwierig. Es gibt noch Sozialwohnungen, aber dort gibt es lange Wartelisten. Dann gibt es betreutes Wohnstätten, aber dazu bin ich dann doch zu stolz. Ich selbst verfüge über ein großes Netz an guten Freunden, die mit sowas kein Problem und habe daher immer ein Dach über dem Kopf. Das ist mehr Wert als alles was unser "Sozialstaat" zu bieten hat. Wer so etwas nicht hat, wen die Freunde in solch einer Situation verlassen, der ist am Boden. Und da gibts auch keinen Antrag, für wieder eingliederung, oder so etwas. Da gibts nur betreutes Wohnen. Und das ist von Caritas, nur gefördert vom Staat, nicht gesetzmäßiger Teil unseres Staates.

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