Lieber, Dodox,
keine Stimme ist an und für sich grässlich. Vielleicht meinest Du eher den Klang den Du beim Sprechen erzeugst. Obwohl die Anatomie der Stimme an sich nicht veränderbar ist, kannst Du doch die Art verändern , wie Du deine Stimme gebrauchst. Falls sich Deine Stimme z. B. gequetscht oder auch eher schrill anhört, kannst Du trainieren Dich beim Sprechen 1. mehr zu entspannen und den Kehlkopf zu entlasten 2. durch eine tiefere Atmung und Nutzung Deines Zwerchfells als sog. "Stütze" den Luft- druck von der Körpermitte aus zu regulieren. Dadurch hört sich die Stimme dann gleich volltöniger, resonanter und angenehmer an. Generell empfinden Menschen solche Stimmen als angenehm , die Körperklang transportieren, d.h. wenn man hören kann, wie die Stimme im Körper resonniert. Probiere mal aus Deine Hände auf den Brustbereich zu legen und töne ein sanftes "A". Du kannst vermutlich die Resonanz gleich spüren. Manchmal braucht es etwas Übung, vor allem , wenn Du auch den Rückenbereich (tieferer Sound) mitschwingen lassen möchtest. Ein Tipp: Töne mit mehr Luft schwingen eher im Körper, probiere es also mit Seufzen und Gähnen und dann töne wieder auf dem "A". Beim Sprechen mischen wir normalerweise die hauchigeren Körpertöne mit den mehr nach außen gerichtete Qualitäten der Stimme. Der Sprechton sollte allerdings nie hauptsächlich aus der Kehle erzeugt werden (außer für Effekte in Film u. Theater), denn dann wird der Klang eng und unangenehm blechern. Der Kehlkopfbereich ist zum Modulieren der Tonqualität entworfen, zur Feinstimmung und Formen der Vokale. Zum Erzeugen von Stimmkraft ist er ungeeignet. Wenn jemand versucht mit dem Kehlkopf "Power zu erzeugen, klingt deshalb die Stimme entsprechend unangenehm.
Wenn Du Dich ernsthaft um Deine Stimme kümmern möchtest, empfehle ich Dir zu einem Sprechtrainer/-in in Deiner Nähe zu gehen. Kontakte findest Du z.B. unter www.stimme.at. Ein Stimmtrainer kann Dir auch sagen ob evtl. der Besuch bei einem Phoniater (Stimmarzt) angeraten ist.- Dann nämlich, wenn wirklich organische Störungen, wie z. B. Knötchen auf den Stimmbändern vorliegen. Wichtig ist m.E. sich klar zu machen, dass die Stimme nie isoliert funktioniert, sondern in ein System aus Körper(-haltung) , Psyche und Glaubens- und Verhaltensmustern eingebunden ist. Das heißt, Du kannst auch einmal Deine Körperhaltung überprüfen. Stehst Du aufrecht oder sind Kopf und Hals leicht nach vorn geneigt, so dass Du unbewusst einen ständigen Druck auf Deinen Kehlkopf ausübst? Vielleicht merkst Du selbst: Stimme und Stimmklang sind ein komplexes Thema. Ganz konkret zu Deiner eigenen Stimme kann nur derjenige etwas sagen, der Dich hört und im besten Fall auch sieht. Manchmal kann man auch mit einem Coaching über Skype schon gute Ergebnisse erreichen. Wenn Du daran Interesse hast, melde Dich einfach nochmal auf dieser Seite.
Ansonsten, wie gesagt, versuche es mit einem Stimmtrainer in Deiner Nähe.
Alles Gute Dir und Deiner Stimme wünscht
Sasal