Tendenziell gebe ich jedem Recht der sagt: "Krieg gegen den Terror, ist Terror". Ein militärisch vorbereiteter Angriffskrieg zur Terrorismusbekämpfung ist IMHO völkerrechtswidrig und naja geht am Ziel vorbei. Im Irak gehen verschiedene Schätzungen von bis zu 1.000.000 toten Irakern aus. In welchen Relation steht diese Zahl bitteschön zum 11.9? Gezielte militärische Schläge gegen mutmaßliche Terroristennester, die auch staatlich Souveränität verletzen könnten (man beachte den Konjunktiv) finde ich hingegen verkraftbar, solange dadurch nachweislich in der Hauptsache Terroristen dingfest gemacht werden. Nicht so wie damals Präsident Clintons Idee eine Arzneimittelfabrik kurzerhand zu zerbombem nachdem einige US Botschaften angegriffen wurden.
Aber hier zeigt sich ein Fehler in meinem denken: "chirurgische" Militärinterventionen sind schwer zu planen und meist mangels Gheimdienstinformationen mit einem gewissen Risiko verbunden. Eine Besetzung macht Terroristenjagd bedeutend einfacher. Planung und Durchführung sind Vorort einfach leichter zu handhaben, siehe Afghanistan-Krieg.
Trotzdem beleibe ich bei meinem Ja: Denn ich behaupte das durch Gewalt dem Terrorismus Nahrung gegeben wird.
GFOLJs Kommentar gebe ich auch Recht, die Argumentation, man müsse durch Entwicklungshilfe etc. pp. gegen Terrorismus vorgehen funktioniert nicht. Fanatismus kommt nicht durch Unterlassene Hilfe, sondern vielmehr durch politische Entscheidungen, egal wo diese getroffen werden, im eigenen oder in einem fremden Land. IMHO sind die Menschen in Afghanistan ohne die Taliban besser dran, dies aber nur am Rande.
Nun zur Innenpolitik: wir beschreiten einen sehr gefährlichen Weg in Richtung 1984, Datenschutz ist eines meiner liebsten Themen, soll aber nicht zur Debatte stehen. Viel mehr die Verbrechensbekämpfung. Ich sage: die Anbringung von Überwachungskameras an öffentlichen Plätzen ist eine gute Sache, denn nachweislich sinkt an diesen Orten die Verbrechensrate - unbehaglich finde ich aber den Gedanken, dass diese Überwachung mit einer flächendekend Identifizierung der Menschen (nicht der Täter) in den Überwachten Zonen einhergeht. Mit diesen Daten könnte viel Schindluder getrieben werden und ich bin darüber sehr froh das diese Technik noch nicht funktioniert.
Sobald der Staat wissen möchte was ich als Individuum so alles anstelle fühle ich mich bedrängt. Ich glaube Franklin sagte einmal das wir die Freiheit nicht gegen Sicherheit tauschen sollten. Ich gebe ihm Recht.
Wer einen weiteren Diskurs mit mir führen möchte kann mir gerne eine Nachricht hinterlassen.