Ein Buch veröffentlicht habe ich nicht, allerdings kann ich dir vielleicht mit theoretischem Wissen und ein klein wenig Erfahrung, was den aktuellen Markt betrifft, weiterhelfen.
Solltest du vorhaben, die großen Publikumsverlage anzuschreiben (und das haben die meisten Leute) musst du dir über verschiedene Dinge Gedanken machen:
1. Ist das Manuskript GUT?
Und nein, Mama, Papa, der Ehemann/die Ehefrau, eventuell die Kinder oder gute Freunde zählen hier nicht. Lass Leute aus deinem Bekanntenkreis, die ein wenig Ahnung haben, deinen Text lesen und ihn vor allem kritisieren, sieh dir alles noch einmal an, überarbeite, überarbeite, überarbeite, bis dir die Finger bluten, bis du sicher bist, dass du deine Arbeit an einen Verlag schicken kannst.
2. Wen willst du ansprechen?
Es ist ein weitverbreiteter Irrtum, dass die großen Verlage Manuskripte nur ablehnen, weil die Lektoren keine Ahnung haben oder die Arbeit an sich grottenschlecht ist. Oft ist es auch so, dass dein Script zwar ganz interessant ist, aber, pardon, keine Sau interessiert. Du musst dir überlegen, dass dein Buch ja auch verkauft werden soll und das davon eventuell Familien ernährt werden müssen. Da kann man es sich eben nicht leisten, Bücher zu veröffentlichen, die nur eine kleine Zielgruppe haben. Also frag dich ganz bewusst: Wen könnte mein Buch interessieren?
3. Der richtige Verlag
Es ist immer wieder erstaunlich, wie viele Leute auf die Idee kommen, belletristische Bücher zu Sachbuchverlagen zu schicken (und andersherum). Stell dir mal den armen Lektor vor, der gerade mit einem seiner Topautoren an einem Ratgeber übers Abnehmen arbeitet und den Schreibtisch voller Fantasymanuskripte hat, mit denen er überhaupt nichts anfangen kann.
4. Die Form
Wenn du ein Buch an einen Verlag schickst, bewirbst du dich um einen Job. Im Normalfall wollen Verlage von dir ein Exposé, eine Kurzvita und eine Textprobe von 15 - 50 Seiten. Das kannst du aber auf Webseiten nachlesen. Anschreiben: kurz, knackig, höflich. Keine telefonischen Nachfragen, wenn du nach einem Monat noch nichts gehört hast, durchschnittlich kommt es zu Prüfzeiten von ca. sechs Monaten.
5. Die Absage
Die wird kommen. Daher: mehrere Verlage anschreiben, nicht aufgeben, immer weiter machen. Das ist ein harter Job und es gibt verdammt viele Autoren, die gerne veröffentlichen wollen.
Viel Glück bei der Suche
Sandra