Jetzt muss ich also auch noch mal meinen Senf dazugeben.
Mein erster Kuss war der schönste und zugleich traurigste Kuss, den man sich vorstellen kann....
Josua und ich lernten uns im Sommer 2010 auf einer Ferienjugendfreizeit in Mitteldeutschland kennen. Schon auf der Freizeit hatte es gefunkt wie sonst was und ich begann schon dort, ihn richtig zu lieben - auch wenn keiner von uns das zugeben wollte. Der Abschied war schrecklich, aber wir hatten Nummern ausgetauscht und uns das gegenseitige Versprechen gegeben, in Konatkt zu bleiben.
Das war schwerer als gedacht und am Tag nach der Freizeit war ich nur am Heulen. Denn Josua kommt aus Norddeutschland (Schleswig-Holstein) und ich aus Süddeutschland (Bayern). Also eine Fernfreundschaft. Uff!
Wir skypten jede Woche, es gab keinen Tag, an dem wir nicht schrieben, wir verstanden uns mega gut und ich wünschte mir immer öfter, eine Zukunft mit ihm zu haben. Viele meiner Freundinnen meinten, es sei lächerlich und das man mit 16 noch gar nicht wissen kann, wen man mal heiratet.
Aber der Kontakt brach nicht ab. Auch nach acht Monaten waren wir immer noch so verleibt wie am ersten Tag (Wir waren zu dem Zeitpunkt aber immer noch nicht zusammen, da wir beide in dem Punkt sehr zurückhaltend waren).
Und dann, irgendwann plante er zusammen mit meiner Mutter einen Überraschungsbesuch! Für mich war es ein ganz normaler Schultag und ich wollte grade nach Hause gehen, als ich meinen lieben Josua am Schultor stehen sah, völlig unangemeldet! Fast wär ich vor freudigem Schreck in Ohnmacht gefallen!
Die Woche, die er blieb war großartig. Aber nach jeder großartigen Zeit kommt ein umso schmerzhafterer Abschied.
Wir standen am Zug. Ich kämpfte mit den Tränen. In zwei Minuten würde er in den ICE steigen und uns würden wieder monatelang mehrere hundert Kilometer trennen!
Der Zug fuhr ein. Josua umarmte mich fest, nahm seine Tasche und stieg ein. Tränen liefen mir übers Gesicht, mein Herz schien zu zerreißen.
Und dann, kurz vor dem Abfahrtspfiff sprang er aus dem Zug. rannte mir erneut entgegen, küsste mich und flüsterte "Ich liebe dich, Sally, keine Distanz kann uns trennen!"
Es war toll! Ich schwöre, ich war das glücklichste Mädchen der Welt.
Und dann, kurz bevor die Türen schlossen, lief er zum Zug und winkte mir noch so lange er konnte.
Und tja, was soll ich sagen? Wir waren seitdem ein tolles Pärchen. Letzten Herbst haben wir geheiratet (ja sehr jung, aber wir haben eine supi-Ehe) und ich bin so glücklich, dass ich trotz der Entfernung an Josua festgehalten habe.
Jedem, der eine Fernbeziehung führt, oder nicht weiß, ob er eine starten sollte, dem will ich sagen:
"A true friend is worth every mile between you"