Ich denke, dass das etwas mit ihrer psychosozialen Verfasstheit zu tun hat. Japaner leben in einer sogenannten "Schamkultur" (zum Unterschied zur "Schuldkultur"). Dort gibt es streng ethisch-hierarschische Abstufungen samt zugehöriger Ehrmassenverwaltung. Es ist eine große Ehre für einen Japaner, seiner "Kaste" gemäß alles richtig zu machen (das ist auch der Grund, weshalb ihr Verhalten unter Europäern so oft auf Unverständnis stoßt). Eine Ehrverletzung kommt für einen Japaner einem Selbstmord gleich (darum auch die bewusste Selbstmordinszenierung bei Ehrverlust). Aus dieser ethischen Verfasstheit heraus kann sich der Japaner auch profilieren. Man denkt und fühlt als Familie. Als der Atombombenwerfer und Massenmörder Harry Truman im 45er Jahr mehrere hunderttausende Japaner vernichtete, war der Hass der Japaner groß. Dennoch erlaubten die Japaner, dass sich amerikanische Truppen ganz ungehindert in Japan aufhalten konnten. Wie konnte das geschehen? Die Amerikaner drohten den Japanern, ihr Land mit Krieg und Vernichtung zu überziehen, sollten sie sich weigern, die Truppen ungehindert ihr Land zu betreten. Der Kaiser von Japan erklärte sich bereit, zu vermitteln: Er sprach mit seinen Untertanen und bat sie, die Amerikaner in Ruhe zu lassen -- das genügte. Warum genügte das? Weil die Japaner ihren Kaiser wie einen Gott verehren. Aus dieser Struktur heraus lässt sich die Motivation eines Japaners vielleicht erahnen.

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Das ist ganz eindeutig nach gutem Sprachgefühl Nr. 2. Lass dich nicht durch irgendwelche Infinitivregeln verwirren, solche Regeln sind Leitlinien für sprachgefühlsarme Grammatiker. Du merkst selbst beim Sprechen, wie man es sagt. Der Beistrich im zweiten Satz steht genau an der richtigen Stelle. Da gibt es nichts, aber auch schon gar nichts dran zu rütteln. Er teilt den Satz in zwei Hälften und bereitet die Aussage durch den Einsatz des Kommas vor.

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Trotz aller gegenteiligen Antworten: Nein, in der Form, wie man Alkoholsucht heute versteht, kommt sie in der Bibel nicht vor. Das Trinken bzw. übermäßiger Alkoholgenuss kommt freilich oft vor, aber das Phänomen des ausgeprägten Suchtverhaltens in seiner ganzen Komplexität einschließlich der damit verbundenen soziologischen und psychologischen Gegebenheiten -- das ist der Bibel noch fremd. Paulus warnt in seinen Lasterkatalogen zwar vor der Trunksucht (das ist noch die eheste Entsprechung). Zumindest lässt sich eines genau sagen: Für die Bibel ist die Trunksucht ein moralisches Problem, kein "Krankheits"-problem. Einen Ausdruck wie "alkoholkrank" könnte man in der Bibel gar nicht finden.

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Es gibt ein recht amüsantes Buch, das unlängst erschienen ist: "Der Turm zu Schwafel". Dort findet der Leser nicht nur einiges über die Jugendsprache, sondern auch so manches, das ihr fälschlicherweise nur angedichtet wird. So stellt der Autor das "Kanak" vor ("isch mach disch Messer") und erklärt, was passiert, wenn man sich "unter die Jugendlichen mischt" und warum das nicht funktioniert. Die 9,90 Euro lohnen sich... Man kann sich auch die Buchrezensionen ansehen. Im Internet findet sich zwar so einiges, aber ob das brauchbar ist, kann ich auf die Schnelle nicht beantworten.

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Dawkins Buch hat eine gute Gegendarstellung in Alister McGraths Buch "Der Atheismus-Wahn". Es ist gut, wenn man beide Darstellungen gelesen hat. Da wird vieles klar. Dawkins Äußerungen sind von religiösem Atheismus geprägt. Er ist von einem Hass auf alles Religiöse motiviert und macht auch gar keinen Hehl daraus. Einem metaphysischen Heißsporn sein pseudophilosophisch-eklektizistisches Potpourri an Zusammengelesenem für kluge Ergüsse zu halten, wird nur seinesgelichen einfallen. Selbst der areligiöse Atheist Peter Sloterdijk hält Dawkins Ein- und Ausfälle für eines der beiden "oberflächlichsten Pamphlete der jüngeren Geistesgeschichte" (Aus: "Du musst dein Leben ändern", S. 9). Solche Ikonen neuer Versteifungen gegen alles, was je heilig war, sollte man nicht ernst nehmen. Diese Quelle ist vergiftet.

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Hilfe kann nur von außen kommen. Unser Wille ist zwar frei, aber nicht neutral (er ist prädisponiert). Wir brauchen jemanden, der uns aus unserer Verstrickung befreit, und das muss eine Befreiung sein, zu der wir selbst nichts, aber auch gar nichts beitragen können. Wir sind Ertrinkende und müssen von jemandem gerettet werden. Deine Fragestellung trifft genau ins Schwarze, denn Du hast erkannt, dass Du Hilfe brauchst. Es muss die uneigennützige Hilfe aus Liebe sein, die von Dir nichts anderes verlangt als ein "Ja"! Dieses "Ja" erfordert Mut, allerdings nicht, dass Du etwas glaubst, was Du nicht verstehst. Du hast den ersten Teil verstanden: Du kommst nicht allein hier raus. Der zweite Teil muss sein die Antwort auf die Frage: "Wie komme ich hier raus". Diese Antwort existiert, aber ich halte es für höchst fraglich, sie der unzuverlässigen Beliebigkeit des Internet anzuvertrauen. Wie willst Du denn feststellen, dass das, was Du hier an Antworten bekommst, die Wahrheit ist? (Ich spreche nicht von irgendeiner Wahrheit, sondern von der absoluten, vertrauenswürdigen und gültigen Wahrheit)? Wie willst Du wissen, was die "blaue" und was die "rote" Pille ist? Du erkennst sicher: Du musst in dieser Frage jemandem vertrauen. Lass dich nicht auf philosophische Spekulationen subalterner Geister ein. Das wird dich nur noch mehr verwirren. Ich möchte Dir zuerst und zunächst nur eine Sache sagen, die mit letzter Sicherheit stimmt: Sieh dir die Natur an. Mach einmal eine Wanderung in die Natur, in die Berge. Dann öffne Deine Augen und lass Dein althergebrachtes Denken ruhen. Was findest Du da? Du findest eine Welt vor, die wunderbar gemacht ist. Aber hier ist der Punkt: Sie ist gemacht, nicht entstanden. Jetzt kann es nur mehr einen Weg geben, nämlich die Frage: Wie kann ich mit dem in Kontakt treten, der diese Welt gemacht hat? Du hast nun die Möglichkeit, all deine Vorurteile dich von der vorschnellen Beantwortung dieser Frage abhalten zu lassen oder dir das Gespött und den verbalen Schmutz anzulesen, den Du im Internet zu diesem Thema genugsam vorfindest. Oder Du machst diesen Spaziergang und lässt das Überkommene für einen Moment lang ruhen. Atme die Luft und frage den, der dies alles gemacht hat, selbst nach einer Antwort. Es wird vielleicht ein wenig dauern, aber sie wird kommen. Warum? Weil der, der diese Welt gemacht hat, versprochen hat, dass er sich von dem, der ihn ernsthaft sucht, finden lassen wird. Er ist der einzige, dem Du vertrauen kannst, denn Menschen sind immer fehlbar.

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